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Sandkasten-Verhalten: eure Ansicht?

Thema: Sandkasten-Verhalten: eure Ansicht?

Hallo, ich brauch mal eure Erfahrungen und Tipps: mein Kleiner ist jetzt knapp über 1 Jahr, krabbelt munter und fängt gerade an zu laufen. Nun hat er den Sandkasten für sich entdeckt, also gehen wir da oft hin. Er ist anderen Kleinkindern gegenüber sehr aufgeschlossen und krabbelt sofort jauchzend vor Vergnügen zu ihnen hin und will mitspielen. Doch oft endet das Ganze dann mit Tränen. - Und ich weiß echt nicht, wie ich damit umgehen soll. Ich bin total irritiert - und zwar weniger von den Kindern als von den Eltern. Ich dachte immer, man geht mit seinem Kind auf den Spielplatz - und begrüßt die anderen anwesenden Eltern, die am Sandkasten stehen/sitzen, wenigstens mit einem kurzen "Hallo" oder so; setzt sich dann dazu und beobachtet die Kinder beim Spielen und greift nur ein, wenn notwendig. Aber damit liege ich wohl falsch: auf mein "Hallo" gibt es meistens keinerlei Reaktion. Gestern erst gesellte sich mein Sohn zu zwei ca. 4jährigen Mädchen und die drei spielten friedlich im Sand. Dann kam aber der Vater angerannt (!) und zog die zwei Mädchen weg. Heute ging mein Kleiner zu einem 3jährigen und wollte mit ihm den Plastik-Spielzeug-Herd, der zum Sandkasteninventar gehört (also nicht dem 3jährigen selbst), benutzen. Der 3jährige schubste meinen Sohn weg und schrie immer "Meins!" Ich griff erstmal nicht ein, sondern wartete ab. Die Szene wiederholte sich noch ein paar Mal, bis dann die Mutter des 3jährigen eingriff - und ihrem Sohn sagte, er solle jetzt Kuchen backen und die anderen dürften den nicht anfassen. Sie schickte sogar ein anderes Mädchen weg, was auch den Spielzeug-Herd benutzen wollte. Ein anderes Mal bat mich ein Mädchen, sie beim Schaukeln anzuschubsen, was ich auch tat (ganz sanft - mein Sohn spielte derweil nebenan im Sandkasten): die Mutter kam sofort und nahm ihre Tochter von der Schaukel, redete aber kein Wort mit mir, sah mich noch nicht mal an. Und so geht das halt oft: die Eltern üben sich im Ignorieren und Abschirmen, friedliche Situationen werden einfach aufgelöst - und bei Konflikten wird seitens der Eltern keine Lösung angestrebt, die mehreren Kindern zugute kommt, sondern immer nur dem eigenen Nachwuchs. Mein Sohn weint dann letztendlich oft. Ich tröste ihn, wir spielen weiter im Sandkasten - bis er wieder andere Kinder entdeckt und dann geht das Ganze von vorne los. ... Ich versteh das alles nicht! ich bin mir auch unsicher, ob ich da mit den beteiligten Eltern ne Diskussion vom Zaun brechen sollte oder nicht. --- Was sind denn eure Erfahrungen? Und wie geht ihr mit sowas um? Danke und liebe Grüße, susaka

von susaka am 28.06.2011, 14:54



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ich habe derartige erfahrungen glücklicherweise nicht gemacht! hier werden die kinder zum sandspielzeugteilen animiert, eltern wie kinder pflegen einen sozialen umgang miteinander (kein einzelgängertum; niemand möchte sein kind zu asozialem verhalten erziehen). kannst du dir vielleicht einen anderen spielplatz in einer anderen gegend suchen, wo die eltern ein bisschen mehr so ticken wie du selbst (also normal!). lG N.

von jojoja-zauberzwerge am 28.06.2011, 15:39



Antwort auf Beitrag von susaka

Tja, solche Eltern kenne ich auch...bekomme auch oft keine Antwort auf mein freundliches "Hallo". Als mein Sohn in dem Alter war, hat er sich auch anderes Spielzeug genommen. Meistens hat keiner was gesagt. Ich habe immer darauf geachtet, dass die Kinder ihre Förmchen usw. auch wiederkriegen. Diskutieren würde ich mit anderen Eltern nicht. Es sei denn, ein anderes Kind würde meinem Kind weh tun. Kleine Rangeleien sind auf einem Spielplatz mit vielen Kindern ganz normal denke ich. Und auch, dass dreijährige ihre Spielsachen verteidigen. Mein Sohn kann das mittlerweile auch ganz gut (früher hat er sich alles wegnehmen lassen und dann geweint). Ist ja auch in Ordnung, man muss ja sein Spielzeug nicht mit jedem teilen. Es ist mal so und mal so. Andere Eltern sollen ihr Ding machen. Ich möchte nur, dass mein Sohn in Ruhe auf dem Spielplatz spielen kann. Wenn mir Situationen zu blöd sind, dann gehen wir halt zum nächsten Klettergerüst oder auf die Fußballwiese...da ist genug Auswahl. Insgesamt haben wir positive Erfahrungen gemacht. Ärger dich nicht über andere Eltern. Sieh einfach zu, dass es dir und vor allem deinem Kleinen gut geht. LG

von Schätzelein am 28.06.2011, 15:40



Antwort auf Beitrag von susaka

Ich persönlich würde keine Diskussion vom Zaun brechen. Letztlich kann man nur drauf achten das sein eigenes Kind lernt sich korrekt zu verhalten. Ob du nun die Eltern ansprichst oder nicht wird sicherlich an der Situation nichts ändern, vielleicht nur das sie dich und dein Kind noch mehr meiden. Wir wohnen in einer Großstadt wo man relativ anonym wohnt und so ist es auch nicht üblich das man grüßt. Ich begrüße lediglich die Eltern die ich kenne oder mit denen ich schon mal Kontakt hatte. Zumal ich auch nicht so wild drauf bin zu den Müttergrüppchen dazu zu gehören. Das sich Eltern in Ignoranz üben habe ich auch schon oft erlebt. Ich schaue halt nur das mein Kind möglichst nicht zu schaden kommt. Kleine Konflikte muss sie lernen allein zu lösen, sie ist aber auch schon 4. Aber sofern ich Handlungspotenzial sehe, greife ich auch ein. Ich warte nicht erst darauf das die Eltern reagieren (und dann auch noch richtig). Habe die Erfahrung gemacht das diese Eltern spätestens dann eingreifen, wenn ich schon am meckern oder schlichten bin. Und da hat sich noch keiner getraut etwas Gegenteiliges zu sagen, denn im Grunde genommen wissen sie ja alle was richtig und was falsch ist. Unterstütze deinen noch sehr jungen Sohn bei solchen Situationen wie mit dem Herd. Der 3jährige hat völlig normal für sein Alter reagiert. Und dein Sohn kann halt noch nicht sprechen und fragen ob er mitspielen darf. Insofern sei ihm in solchen Situationen behilflich und frage für ihn, ob er die eine Form haben darf oder an der anderen Seite vom Herd seinen Kuchen backen darf. Zum einen ist es ja so das bei 1jährigen das Interesse schneller verloren geht, als das das größere Kind seinen Kuchen fertig gebacken hat. Und zum anderen hätte die Mutter sich dann auch nicht getraut irgendetwas dagegen zu sagen das ihr da auch spielt. Du weißt ja jetzt wie die Eltern auf eurem Spielplatz ticken. Den Kindern kann man auch keinen Vorwurf machen, denn sie sind halt noch Kinder und oftmals das Spiegelbild ihrer Eltern. Unterstütze deinen Sohn so gut es geht. Und da du auf die Eltern nicht zählen kannst, versuche einfach du eine Lösung zu finden die für alle Seiten ok ist. alsame

von alsame am 29.06.2011, 01:06



Antwort auf Beitrag von alsame

Hallo, naja, im Ausgrenzen sind gerade deutsche Mütter oft besonders gut, das erlebt man auch im Kindergarten später oft: es wird nicht zurückgegrüßt oder man wird in Gesprächsrunden, wenn mehrere Mütter zusammenstehen, ignoriert. Zuerst habe ich das persönlich genommen und gedacht, es läge an mir. Wenn man sich aber dann mit anderen Müttern unterhält, stellt sich oft heraus, dass viele von ihnen diese Erfahrung auch gemacht haben. Zum Glück gibt es immer auch andere Mütter und Väter, die nett sind. Was Mein und Dein auf dem Spielplatz angeht: Meine eigene Tochter war in diesem Alter sehr schüchtern. Ich mochte es daher gar nicht, wenn ein Junge kam und sich einfach ihr Sandspielzeug griff, weil auch er damit spielen wollte. Das Problem war nämlich, dass meine Tochter sich hier nicht behaupten konnte, sie hörte sofort auf zu spielen und sah zu, wie der Junge sich mit ihren Sachen immer mehr entfernte. Ich habe deshalb - auch wenn das vielleicht spießig rüberkam - zu solchen Kindern gesagt, dass sie sich das Spielzeug nicht einfach nehmen dürfen. Meine Tochter war sonst ganz verzweifelt. Wegen der Schaukel-Situation: die andere Mutter hat vielleicht nicht gewusst, dass ihre Tochter Dich ausdrücklich gebeten hat, sie zu schaukeln und hat Dein gutgemeintes Verhalten als übergriffig empfunden. Das ist natürlich ziemlich übertrieben, aber manche Mütter sind da wohl sehr empfindlich - vor allem beim ersten Kind. Mein Rat wäre, immer je nach Situation zu reagieren - und ansonsten gelassen zu bleiben und es nicht persönlich zu nehmen, denn das ist es nicht. Es gibt heikle Eltern und entspannte Eltern - mit Dir hat das nichts zu tun! Es kann natürlich nicht schaden, etwas Fingerspitzengefühl walten zu lassen: Wenn Dein Sohn sich am selben Spielzeug bedient, wie andere Kinder, die vielleicht schon vor ihm da waren, würde ich ihn etwas bremsen und ihm sagen, dass man erst fragen muss (was Du dann vielleicht für ihn tun könntest). Das gilt auch bei Spielzeug, das zum Spielplatz gehört - wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Wenn ein Kind Dich ums Schaukeln bittet, nimm kurzen Blickkontakt mit der Mutter auf und frage, ob das okay ist. LG

von Mijou am 29.06.2011, 13:49



Antwort auf Beitrag von susaka

bei uns kenn ich das nicht... klar gibts auch zicken :) aber im grunde wird begrüsst man kommt ins gespräch... man ermutigt die kinder zu teilen usw... bei der situation mit dem herd hätt ich der tante schon gesagt dass da mitspielen darf wer will (also so wie ich verstanden hab gehört er niemandem)... auch als sie das andere mädchen weggeschickt hatte... da hätte ich wohl einen spruch wie "naja, von wem soll er denn teilen lernen wenns ihm so vorgelebt wird" oder sowas gesagt... ich mag das "meins"-verhalten bei kindern schon nicht, wobei das ja phasenweise total normal ist... aber wenn dann ne erwachsene frau so daher kommt?? lächerlich!!!

von lavilja am 29.06.2011, 15:03