Weihnachtsstern und Christrose - Vorsicht vor giftigem Weihnachtsschmuck

Weihnachtsstern und Christrose - Vorsicht vor giftigem Weihnachtsschmuck

© Adobe Stock, Leonid

Im Advent wird die Wohnung weihnachtlich dekoriert, mit Tannengrün, rot leuchtendem Weihnachtsstern und einem Mistel-Zweig über der Tür - die Einstimmung auf das nahende Weihnachtsfest. Aber Vorsicht: Weihnachtsschmuck kann für Kinder gefährlich werden, denn viele dieser Pflanzen sind giftig!

Die Kleinen fühlen sich von den Farben des Pflanzenschmucks magisch angezogen und probieren nicht selten auch mal, wie das denn wohl schmeckt. Deshalb Vorsicht mit den klassischen Weihnachtspflanzen. Viele von ihnen haben giftige Blüten, Blätter oder Beeren, wobei die meisten glücklicherweise nicht lebensbedrohlich sind, sondern "nur" Bauchschmerzen oder Durchfall verursachen. Trotzdem können vor allem die Beeren gefährlich werden, wenn sie beim Verschlucken in die Luftröhre geraten. Einige Pflanzen rufen auch Hautreizungen hervor. Deshalb sollten Eltern darauf achten, Gefahrenquellen wie den Adventskranz und andere Weihnachtspflanzen außerhalb der Reichweite von Kleinkindern aufzustellen.

Leuchtende Kugeln: Beeren werden oft probiert

Die Stechpalme ist eine beliebte Adventspflanze. Die leuchtend roten Beeren an den glänzenden, dornigen Blättern sehen verlockend aus, sind jedoch giftig. Schon wenige Beeren können Erbrechen, Durchfall und krampfartige Bauchschmerzen auslösen. Auch die weißen, kugeligen Scheinbeeren am Mistelzweig können solche Symptome hervorrufen, Blätter und Stängel sind zudem stark hautreizend. Üblicherweise wird dieser Glücksbringer jedoch hoch oben über der Tür befestigt und ist damit aus der Gefahrenzone.

Gefahrenquelle Adventskranz

Mitten auf dem Tisch hingegen - verlockend reich geschmückt und gut erreichbar - steht der Adventskranz oder das Weihnachtsgesteck. Klassiker wie Tannen- oder Fichtenzweige sind ungefährlich, werden aber gerne mit anderen dekorativen, aber giftigen Pflanzen wie Eibe, Buchs oder Efeu gemeinsam verwendet. Vor allem bei der Eibe gilt Vorsicht. Sie ist hochgiftig, sowohl die Beeren mit ihrem toxischen Samen wie auch die Nadeln. Symptome einer Vergiftung sind Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Atemstörungen, Krampfanfälle und Herz-Kreislaufstörungen. Die ledrigen, glänzenden Blätter des Buchsbaums enthalten toxische Bestandteile, die zu Erbrechen und Krämpfen führen können. Auch der Efeu, der in geringer Dosierung seine heilende Wirkung gegen Husten entfaltet, verursacht in größeren Mengen Magenbeschwerden.

Oft stecken im Weihnachtsgesteck leuchtende, buschige Fruchtkapseln von Eukalyptus neben Kirschlorbeerzweigen und den orangefarbenen Laternen der Lampionblume. Bei diesen Pflanzen droht zwar keine Lebensgefahr, aber Verdauungsstörungen. Das ätherische Öl in den Eukalyptusblättern kann zusätzlich zu Hautausschlägen führen. So schön das Gesteck auch aussieht: Eltern sollten sich darüber bewusst sein, dass jede einzelne Pflanze giftig ist und dementsprechend Vorsichtsmaßnahmen treffen. Den Adventskranz an bunten Bändern an der Zimmerdecke aufzuhängen, kann hier eine hübsche und sichere Alternative sein. Und schützt Ihr Kind gleichzeitig vor Verbrennungen durch heißes Kerzenwachs!

Vorsicht bei den dekorativen Blütenpflanzen

Egal ob rote oder weiße Blätter - der dekorative Weihnachtsstern enthält in allen Pflanzenteilen Gift. Der Milchsaft in den Blättern reizt die Haut und kann Ausschlag auslösen. Werden Pflanzenteile verzehrt, können Magenkrämpfe, Erbrechen und Durchfall oder auch Zittern, Schläfrigkeit und Benommenheit die Folge sein. Wunderschön weiß blüht die Christrose. Dieser hübsche Hingucker enthält ebenfalls in allen Pflanzenteilen Gift, das Herzbeschwerden, Atemnot, Koliken und Erbrechen auslösen kann.

Viele Mamas stellen sich zur Vorweihnachtszeit gern eine Amaryllis in die Wohnung. In der Topfpflanze mit dem langen Stiel und den großen Blüten steckt zwar das meiste Gift in der Zwiebel, in geringem Maß aber auch in den anderen Pflanzenteilen. Die Blätter des so genannten Rittersterns oder der Weihnachtsnarzisse verursachen Erbrechen und Durchfall, eine Hautreizung kann sich nach dem Berühren zeigen.

Sprechen Sie mit Ihrem Kind!

Als langfristige Vorsichtsmaßnahme hat sich Aufklärung bewährt. Sobald Ihre Kinder alt genug sind, sollten Sie ihnen erklären, dass Pflanzen gefährlich sein können und sie sie nicht anfassen oder gar essen dürfen. Das schützt Ihre Kinder auch gleichzeitig vor giftigen Pflanzen in der freien Natur. Auch kleine Kinder können ein "Vorsicht Aua" oder ein deutliches "Nein" schon verstehen. Vor "Naschattacken" in unbeobachteten Momenten sind Sie deshalb aber trotzdem nicht sicher. Hier hilf nur Wegräumen!

Was tun, wenn Ihr Kind doch genascht hat?

Wie beschrieben, sind schwere Vergiftungen durch Weihnachtsschmuck eher selten, die meisten Pflanzen lösen lediglich Unwohlsein aus. Trotzdem gilt: Hat Ihr Kind trotz aller Vorsicht von den giftigen Pflanzen gegessen, sollten Sie sicherheitshalber den Giftnotruf anrufen. Damit dieser schnell helfen kann, ist es wichtig, dass Sie möglichst genau mitteilen, was Ihr Kind verzehrt hat. Die bundesweiten Giftnotrufzentralen sind kostenlos.

Ein wirksames Notfallmittel bei Vergiftung ist medizinische Kohle, die in jedem Haushalt mit kleinen Kindern immer vorrätig sein sollte. Die Kohle - erhältlich in Tabletten- oder Pulverform - kann das Gift schnell und effektiv entfernen, indem sie eine Vielzahl von Stoffen innerhalb von wenigen Minuten bindet. Die Einnahme ist - außer bei Säuren und Laugen! - nicht mit Risiken oder Nebenwirkungen verbunden. Da Kinder oftmals Schwierigkeiten dabei haben, Tabletten zu schlucken, empfiehlt sich hier die Pulverform. Je nach aufgenommener Giftmenge gibt man Kindern bis 12 Jahre als Anfangsdosis 10-30 Gramm Kohle oder 1 Gramm medizinische Kohle pro Kilogramm Körpergewicht. Ein 10 kg schweres Kind erhält demnach 10 Gramm Kohle. Aber bitte immer nur auf ärztliche Anweisung!

Bei Symptomen einer schwerwiegenden Vergiftung sollten Sie sofort den Notarzt alarmieren!

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