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Trödelei - Bus verpassen

Thema: Trödelei - Bus verpassen

Hallo, unser Junior, 11 Jahre, trödelt morgens so furchtbar, dass er quasi täglich eine Minute später aus dem Haus kommt. Er ist jetzt so knapp dran, dass ich jeden Tag damit rechne, dass er den Bus verpasst. Ich treibe ihn zwar an, aber helfen tut das bei ihm nicht. Er liegt dann im Bett: Nö, kein Bock, warum soll ich aufstehen. Es liegt nicht an Mitschülern / Lehrer, das ist abgeklärt. Er will halt lieber zu Hause rumhängen und sich nicht anstrengen müssen. Er ist einfach morgens so langsam. Er wird schon um 5.30 Uhr geweckt, hat dann 1h Zeit, noch früher geht echt nicht.Beim Späteraufstehen würde es noch hektischer. Und er will so früh geweckt werden. Früher ins Bett geht nicht. Er schläft nicht ein. Ist wohl die pubertäre Verschiebung der biologischen Uhr. Meine Fragen sind jetzt: Wie bekomme ich ihn morgens in Gang? Er ging auch schon ohne Frühstück. Das zieht nicht... Und: Was mach ich, wenn er den Bus verpasst? Der nächste Bus fährt erst so, dass er zur Mitte der zweiten Stunde ankommt. Da er den Unterricht eh doof findet, befürchte ich, er könnte daran Gefallen finden... Fahren kann ich ihn nicht, muss selbst zur Arbeit. LG Maliki

von Maliki am 17.07.2017, 09:36



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Lassen! Dann kommt er eben zu spät oder erst zur zweiten Stunde. Irgendwann wird es peinlich. Die Lehrer werden sich das nicht lange mit ansehen und ihm Strafarbeiten für's zuspätkommen aufbrummen. Das findet dein kleiner Rebell sicher nicht lange witzig. Du hast ja nun einiges versucht. Ich würde mir die Nervem am frühen Morgen nicht ruinieren. Wenn er es wissen will, dann muss er auch mit den Konsequenzen leben.

von kleineTasse am 17.07.2017, 09:57



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Wer wegen Trödelei in der Schule meiner Tochter mehr als ein Mal zu spät kommt, muss mittags nachsitzen, und zwar in der 7. Stunde, in der regulär alle frei haben und draußen rumtoben. Je nach Lehrer, dessen Stunde man verpasst oder gestört hat, gibt es auch (schwierige) Arbeitsblätter ausgeteilt, die in die mündliche Note mit einfließen. An der Schule meines Neffen wurde die Nachsitzzeit auf Samstag Vormittag gelegt, damit auch die Eltern etwas davon haben oder die Schüler stundenlang unterwegs sind. Die Busse fahren da nämlich nicht ;-) Welche Strafe gibt es denn an der Schule deines Sohnes? Meine 11-Jährige kommt auch (schon immer) schlecht aus dem Bett, muss aber erst um 6:45 Uhr aufstehen (Abfahrt mit dem Rad um 7:20 Uhr, Unterrichtsbeginn um 7:45 Uhr). Nachsitzen oder Schulaufgabe in der 7. Stunde nachschreiben ist Höchststrafe. Hefteinträge nachmittags nachholen ebenfalls. Sie trödelt zwar morgens rum und motzt, aber spätestens um 7:30 Uhr gibt sie Gas. Das ist dann schon eine sportliche Leistung, rechtzeitig ins Klassenzimmer zu kommen. In der Grundschule gab es keine Strafe, da hat sie sich auf dem Weg öfter mal vertrödelt.

von Häsle am 17.07.2017, 10:06



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Keine Ahnung, welche Strafen es in seiner Schule dafür gibt. Bisher ist er in der Schule noch nie negativ aufgefallen. Muss ich ihn mal fragen. LG Maliki

von Maliki am 17.07.2017, 10:37



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Ich würde ihn.lassen. Ständiges zu spät.kommen wird sicher bestraft in der Schule. In der Schule meiner beiden Großen muss man klingeln um.während der Unterrichtszeit in das Schulhaus zu kommen. Wenn man nicht entschuldigt ist (Eltern müssen das Kind entschuldigen),muss man sofort zu Schulleiter. Wer zu spät kommt,muss nachsitzen und das versäumte unter Aufsicht nacharbeiten. Sollte ein zu spät kommen öfter vorkommen wird das Kind von Ausflügen ausgeschlossen und muss dann in der Schule bleiben. Meine Große trödelt morgens auch gerne,aber sie ist jeden Tag pünktlich in der Schule.

von kati1976 am 17.07.2017, 10:11



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Ich würde ihn nicht früher, sondern später wecken. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es besser funktioniert. Wird der Bus verpasst, soll er mit dem nächsten fahren und dem Lehrer erklären, warum er den verpasst hat.

von mama von joshua am tab am 17.07.2017, 10:12



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..... ich vom Stuhl kippen würde. Platzwunde oder Glück gehabt? Was wäre wenn interessiert meine auch nicht. Es stört Dich und nervt - kann ich verstehen. Dann setzt euch zusammen hin und erkläre dem Kind was Dich nervt und was ihr in Zukunft anders machen könnt, was eure beiden Nerven schont. Vereinbart eine morgendliche Gangart. Vielleicht wünscht er sich ja, Zeieinteilungsansagen, damit er sich besser koordinieren kann. Diese geb ich meinen Kindern durch. Wecken. Kindgroß kein Problem, Kindklein aber. Da muss ich enger dran bleiben. Ich geh ein zweites Mal hoch. Ich rufe die Zeitangaben, noch 20 Minuten, noch 10 Minuten, ihr müsst gehen! Hat sich im Laufe der Zeit etabliert und bewährt, ich brech mir da ja nichts ab. Mein Zeitgefühl ist eben ausgeprägter. Und wenn der Bus verpasst wurde ( wenn das Wörtchen Wenn nicht wär .... ) wirst Du ja sehen was passiert. Und Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.

von Caot am 17.07.2017, 11:00



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Und NICHT hinfahren. Aus eigenem Erleben: Als ich im Austauschjahr war, fuhr morgens genau ein Bus zur High School, und den habe ich regelmäßig verpaßt. Meine Gastmutter hat mich dann mit dem Auto zur Schule gefahren. Als sie diesen Service einstellte, bin ich einmal zu Fuß gelaufen (und viel zu spät gekommen), danach war ich geheilt. An der Schule von KindKlein muß man nach einmaliger erheblicher oder dauernder minimaler Verspätung nachsitzen. Letztlich ist das sowieso eine Sache zwischen der Schule und dem Kind. Du kannst das ja gar nicht wirklich kontrollieren - so manches Kind wird von Muddi zwar rechtzeitig auf die Schiene gesetzt, kommt dann aber unterwegs abhanden. Ich werde angerufen, wenn das Kind bis 8:10 Uhr nicht in der Schule aufschlägt. Und wenn ich auch nicht herausfinden kann, wo das Kind abgeblieben ist, wird die Polizei eingeschaltet. DAS ist dann RICHTIG peinlich.

von Strudelteigteilchen am 17.07.2017, 11:02



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Ich gebe die Zeit durch, das klappt ganz gut. Und meine Erfahrung ist auch, daß zu frühes Wecken nicht hilfreich ist. Der Gedanke: "Ach, zehn Minuten habe ich ja noch...." ist morgens einfach zu verlockend - und dann ist man wieder weggepennt. Geht mir auch so - ich darf meinen Wecker niemals zu früh stellen.

von Strudelteigteilchen am 17.07.2017, 11:04



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Wenn das Kind einen großzügigen zeitlichen Rahmen hat, ist es trödeliger und immer auf den letzten Drücker. Ist der Tackt sehr straff vorgegeben lässt das nicht so viel Raum um "abzuschweifen", das Kind ist dann meist zügig und auch pünktlich fertig ;-)

von Mutti69 am 17.07.2017, 12:02



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Das ist bei unserer gesamten Familie so. Bei zu viel Zeit fängt man an zu spielen, sich die Nägel zu lackieren, mal schnell was im Internet nachzuschauen etc. Das führt dann entweder zu Gezicke, Gebocke oder Bleifuß auf dem Weg zur Arbeit. Besser so wenig Leerlauf wie möglich morgens. Wir sind aber auch alle Eulen, leider.

von Häsle am 17.07.2017, 12:29



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Wir brauchen die "viele Zeit" und genießen es, am Morgen alles möglich zu erledigen. Stress am Morgen ist bei uns nicht gut.....LG maxikid

von Maxikid am 17.07.2017, 12:31



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Da du ja alle möglichen optionalen Veränderungen ausschließt, bleibt nur weiter meckern und antreiben oder auflaufen lassen. Ich persönlich würde mich mit ihm mal hinsetzen und ihm erklären, dass ICH damit in Stress gerate, weil ich für ihn verantwortlich bin und er noch schulpflichtig ist. Wenn er auch keine besseren Ideen hat, dann würde ich es wohl mit auflaufen lassen versuchen und wenn das nicht zum gewünschten Sinneswandel führt....HIER würde die Androhung und Umsetzung einer Mediensperre sicherlich sofortig Abhilfe schaffen.

von Mutti69 am 17.07.2017, 11:53



Antwort auf Beitrag von Maliki

Das klingt ja fast wie 'wir haben den Bus versäumt'....Ähnlich wie 'wir haben Hausaufgaben auf'. Ich würde exakt gar nichts tun. Ist ein the zwischen Kind und schule.

von lilly1211 am 17.07.2017, 14:18



Antwort auf Beitrag von lilly1211

Denn hier ruft Schule uns Eltern an und fragt ob Mutter das Kind denn nicht rechtzeitig los geschickt hat und das man darauf ein Auge haben sollte. Außerdem stört es ja die Userin. Mit Nichtstun löst man aber das Unbehagen nicht. Also ich könnte das nicht, das ist mir egal. Ich poste ja, Weil es mir nicht egal ist. Schule ist auch bei uns ein "wir". Natürlich mache ich nicht die Hausaufgaben oder packe die Tasche, fühle mich dennoch durchaus verantwortlich. Ich bin es ja letzten Endes auch, die bei Problemen in die Schule darf, nicht das Kind. Insofern ist es immer ein "wir".

von Caot am 17.07.2017, 14:44



Antwort auf Beitrag von Maliki

zu lassen, egal bei welchem Wetter! Meine Große (nun 13) fing auch mit Trödeln an und ewig nicht aus den Federn kommen. Heilsam war für sie, daß sie dann eben die Ansage, ich fahre dich nicht zur Schule, wenn du den Bus verpaßt (einen Bus zur weiten Stunde gibt es bei uns nicht). Seitdem klappt es. Das schlimmste Erlebnis war für sie, als sie mal deswegen zu einer Arbeit in der 1. Stunde 10 Minuten zu spät kam, ich habe sie bewußt auflaufen lassen damit. Das war so heilsam, daß ihr das nie wieder passiert ist (ich Rabenmutter aber auch). Wenn die Strecke mit dem Fahrrad zu bewältigen ist, lass ihn selber fahren und sonst eben die Alternative mit dem Bus zur zweiten, aber ohne Entschuldigung von dir!

von lejaki am 17.07.2017, 15:59



Antwort auf Beitrag von Maliki

..... zumindest würde ich differenzieren zw. Absicht und Nichtabsicht. Mit Absucht, weil sie Muddern testen wollen, tun meine Kinder sehr selten etwas. Eher würde ich behaupten, nein, Sie tun es nie mit Absicht. Insofern können meine, denen das auch schon passiert ist, nicht mit einem auflaufen meinerseits rechnen, nein, passiert das, dann fahre ich. Aber, meine wollen zur Schule, die wollen das auch selbständig tun. Sie genießen die Busfahrzeit ohne Kontrolle. Die wollen gar keinen Fahrdienst. Aber soeben bin ich auch gefahren - Kind hat den Bus nicht mehr geschafft. Und da bin ich eben der sichere Hafen auf den man sich verlassen kann. Und diese vertraute kurze Zweisamkeit im Auto können wir fast auch genießen.

von Caot am 17.07.2017, 16:24



Antwort auf Beitrag von Caot

Caot, aber dann auch "richtig": Deine Kinder wollen in die Schule und verplanen sich wohl nur - da kann man MAL der Rettungsanker sein. das ist auch heir vorgekommen. Aber wenn das kind eigentlich nichzt zur Scule wil lund bewußt-unebwußt hinter der Trödelei dieses "ich-will-ja-eh-nicht" steht, dann geht nur: Auflaufen lassen. Haben wir auch praktiziert. hier war die Schule (leider) zu lasch, um nachzuhaken, aber den Streß, zu predigen und doch nur gegen Wände zu rennen habe ich mir dann auch nicht mehr angetan. Es änderte ja nichts. (Das war dann erst die neue Schule wechselte - da erwischte sie ohne Abmahnungen auch den Bus regelmäßig!) Heißt: Ich würde der Lehrerin mitteilen (und nicht den Sohn fragen, welche Strafen es in der Scule gibt!), daß Du diese Auflauftaktik verfolgst - wenn es die Möglichkeit gibt nachzusitzen, fände ich die gut - die verlorene Zeit nachholen,wenn die anderen frei bekommen, kann wirken. Bei einem Sohn einer Freuindin half es ebenso wenig (außer, daß ihre Nerven allmorgendlich blanklagen), der Knabe hat trotzdem super Abitur gemacht - und Pünktlichkeit erst wirklich gelernt, als der Meister im ersten Job das Geld für ausgefallene Zeit einbehielt. Wir kennen das doch von uns: Motivation ist auf verschiedene Art zu wecken - am besten natürlich, wenn sie in einem drin steckt, man gerne zur Arbeit geht und auch sonst gewissenhaft agiert. Wer das nicht kann, braucht manchmal auch strikte Regeln von außen - und da solltest Du abwägen, wer sie am besten durchsetzen kann - Du anscheinend ja nicht - also laß man die Schule wirken. Er ist alt genug, das zu kapieren - zumindest, wenn es praktisch ausgelebt wird! Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 17.07.2017, 19:03



Antwort auf Beitrag von Caot

Absicht oder keine Absicht - das ist doch nicht digital. Ich unterstelle meinem Kind keine Absicht. Wohl aber Gedankenlosigkeit, und sobald SEINE Gedankenlosigkeit auf MEINEM Rücken ausgetragen wird, hört bei mir der Spaß auf. Ich tue das, was ich tun kann, ohne meinen eigenen Tagesablauf komplett über den Haufen zu werfen. Ich wecke, notfalls auch mehrfach, brülle alle 10 Minuten die Uhrzeit durch den Flur, ich habe auch schon mal ein Nutellabrot für "auf die Hand" geschmiert, weil die Zeit zum Frühstücken nicht mehr reichte. Das nervt zwar manchmal, aber es bringt meinen Tagesablauf nicht nennenswert durcheinander. Doch irgendwann ist eben Ende, und wenn das Kind das spüren muß, weil hören nicht reicht, dann darf es das. Ich richte übrigens jeden Morgen Pausebrote. Für das große Kind bis zum Auszug, sogar noch im Bufdi-Jahr, für das kleine Kind sicher auch noch eine ganze Weile. Das bedeutet, daß das jeweilige Kind mindestens 10 Minuten länger schlafen kann. Ich finde mich ziemlich nett ;-). Die AP schrieb, daß sie selber zur Arbeit muß und das Kind daher nicht fahren KANN. Dann MUSS sie das auch nicht. Ende.

von Strudelteigteilchen am 18.07.2017, 09:53



Antwort auf Beitrag von Maliki

Ach, da ist meiner nicht anders - wobei er erst kurz vor 6:30 Uhr aufsteht. Ich mache ihm sein Frühstück fertig, schmiere seine Pausenbrote und helfe ihm auch beim Socken anziehen, wenn es sein muss. Das klingt jetzt vielleicht als wäre er noch ein Baby - nein, er ist total selbständig, aber in der Früh ist er noch so müde und helfen ist besser als antreiben und schimpfen.

von nils am 18.07.2017, 11:47



Antwort auf Beitrag von nils

Es macht mich glücklich das zu lesen. Noch eine morgendliche "Sockenanziehmama".

von Caot am 18.07.2017, 11:54