wird eine Verringerte Milchproduktion wieder normal werden?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: wird eine Verringerte Milchproduktion wieder normal werden?

Hallo, Meine Tochter ist jetzt 9 Wochen alt und ich kam vom ersten Tag an eigentlich sehr gut mit dem Stillen zurecht. Ich war immer sehr dankbar, dass ich genug Milch hatte. Wenn ich den Still-BH geöffnet habe, dann kam die Milch meist schon wie ein Springbrunnen heraus. Allerdings habe ich die gesamte Zeit so gut wie nie geschlafen, weil sie immer nur 7 Minuten, mal 20 Minuten, selten eine Stunde geschlafen hst. Es hat sich Freitag herausgestellt, dass einer ihrer Halswirbel ausgerenkt ist, mit derFolge einer Verspannung, die dauerhaft den Sympathikus aktiviert, sodass sie nie zur Ruhe kam. Seit letztem Mittwoch bin ich so entsetzlich kaputt, dass mir das atmen schmerzt und teilweise schwarz vor Augen wird und seit Freitag ist meine Milchproduktion immens eingeschränkt, was mich sehr sehr beunruhigt. Sie scheint an der Brustkrebs satt zu werden, da sie sich nicht beschwert, aber ich fange am 15.11. wieder an zu arbeiten, halbtags und dafür muss ich abpumpen, ich bekomme jetzt aber fast nichts mehr aus meiner Brust heraus und das was kommt, das erhalte ich nur durch ausstreichen und Brustmassage. Können Sie mir sagen, ob es wieder normal wird, wann es wieder normal wird und was ich machen kann? Ich bin sehr verzweifelt und weiß nicht, wie ich dieses Problem in den Griff bekommen kann und hoffe hier auf Hilfe. Vielen lieben Dank schon einmal und alles Liebe

von Wollweisschen am 08.11.2016, 09:28



Antwort auf: wird eine Verringerte Milchproduktion wieder normal werden?

Liebe Wollweisschen, es tut mir leid, dass es Ihnen so schlecht geht, bitte lassen Sie das beim Arzt einmal abklären. Das Verhalten Ihres Babys ist normal. Das Marathonstillen kann für Sie sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, dass die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einige, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Während eines Wachstumsschubs kann es durchaus sein, dass ein Baby alle Stunde an die Brust möchte. Haben Sie Hilfe für die nächsten Tage? Kann der Arzt Ihnen eine Haushaltshilfe verschreiben, damit Sie ein wenig zur Rue kommen? Welche Pumpe verwenden Sie denn? Abpumpen ist eine Fähigkeit, die gelernt und geübt werden muss. Um erfolgreich abzupumpen, muss die Frau nicht nur die geeignete Pumpe zur Verfügung haben und in der richtigen Pumptechnik unterwiesen werden. Der Schlüssel zum erfolgreichen Abpumpen ist das Auslösen des Milchspendereflexes. Um den Milchspendereflex anzuregen hilft es, wenn die Frau sich in eine angenehme Umgebung zurückziehen kann, in der sie so wenig wie möglich gestört wird und sich entspannen kann. Das Einhalten eines Rituals beim Abpumpen und Konzentration auf das Baby (vor einem Foto des Babys oder neben dem Kind abpumpen) tragen dazu bei, den Milchspendereflex auszulösen. Wärmeanwendungen und Massage der Brust stimulieren den Milchspendereflex ebenfalls. Es hat sich bewährt, nach dem Schema 7 Minuten pumpen unterbrechen zum Massieren der Brust 5 Minuten pumpen massieren der Brust 3 Minuten pumpen, vorzugehen. Eine Brustmassage kann auch dazu beitragen den Fettgehalt der abgepumpten Milch erhöhen. Die besten Erfahrungen habe ich mit vollautomatischen, elektrischen Pumpen mit Doppelpumpset gemacht. Diese Pumpen sind von den Firmen Medela und Ardo erhältlich und können auch in Apotheken und Sanitätshäusern ausgeliehen werden. Da eine Pumpe nicht die gleichen Gefühle auslöst wie ein Baby, müssen Sie wie oben schon erwähnt vor allem anfangs Ihren Milchspendereflex anregen. Dazu können Sie einige der folgenden Methoden der physischen und psychischen Stimulation einsetzen: Abpumpen in einer vertrauten und angenehmen Umgebung, vielleicht immer am gleichen Platz, im gleichen bequemen Sessel (ideal wäre ein Stuhl, der ihre Arme in einer bequemen Haltung stützt und es Ihnen ermöglicht den ganzen Körper zu entspannen). Störungen so gering wie möglich halten. Sie sollten z.B. das Telefon aushängen, etwas entspannende Musik anschalten und alles was Sie brauchen könnten bei der Hand haben. Dazu können ein Glas Wasser oder Saft, ein gesunder Imbiss oder etwas zu lesen gehören. Einhalten eines Rituals vor dem Abpumpen. Das Einhalten eines bestimmten Ablaufs vor dem Abpumpen, kann ihren Milchspendereflex anregen und auch als psychologischer Auslöser dafür wirken. Einige der folgenden Vorschläge können eventuell auch Ihnen helfen: • Wärmeanwendungen auf den Brüsten, entweder trocken oder feucht. Dazu können feuchte, warme Kompressen oder ein Heizkissen verwendet werden, oder aber Sie duschen warm. • Da Wärme entspannend wirkt, sollte Sie sich eine Decke oder eine Jacke über die Schultern legen, oder sich in die Nähe einer Heizquelle setzen. • Sanfte Brustmassage, entweder in der Dusche oder direkt vor dem Abpumpen. Das hilft besonders dann, wenn Sie angespannt sind. • Brustwarzenstimulation, durch sanftes Reiben oder Rollen der Brustwarzen. • Fünf Minuten Entspannung. Die Anwendung der Atemübungen aus der Geburtsvorbereitung oder einfach nur ruhiges Dasitzen und sich dabei etwas Angenehmes vorstellen (einen warmen Sandstrand mit Wellen, die ans Ufer plätschern, ein Gebirgsbach oder eine tropische Brise). Das Abpumpen mehrmals unterbrechen um die Brust zu massieren. Es sollte möglich sein, den Milchspendereflex mehrfach stimulieren, indem Sie das Abpumpen nach etwa zehn Minuten unterbrechen, ihre Brust massieren und dann wieder pumpen. (Bei der La Leche Liga Deutschland können Sie das Infoblatt „Die Marmet Methode" über das Handausstreichen und Massieren der Brust bestellen) Rhythmische Bewegungen beim Abpumpen um das Saugverhalten des Babys nachzuahmen. Um Ihren Milchspendereflex möglichst wirkungsvoll anzuregen, sollte Sie versuchen, das Saugverhalten der Babys an der Brust nachzuahmen. Essen Sie genügend und ausgewogen (ausreichend kohlenhydrathaltige Nahrung) und trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme wirkt sich nicht positiv auf die Milchmenge aus. Viel trinken mach NICHT viel Milch, im Gegenteil. Solange Sie sich nicht ausgedörrt fühlen, ihr Urin hell ist und Sie keine Verstopfung bekommen, trinken Sie genug. Es gibt keinen wirklichen Beweis für die Wirksamkeit von Milchbildungstees. Wenn Sie Milchbildungstee trinken wollen, dann bitte nicht mehr als zwei bis drei Tassen täglich, mehr kann Bauchprobleme beim Kind verursachen. Ich hoffe, ich konnte erstmal weiterhelfen, ganz llliebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 08.11.2016



Antwort auf: wird eine Verringerte Milchproduktion wieder normal werden?

Vielen lieben Dank. Dann probiere ich all das aus. Ganz liebe Grüße

von Wollweisschen am 08.11.2016, 11:24



Antwort auf: wird eine Verringerte Milchproduktion wieder normal werden?

:-)

von Biggi Welter am 08.11.2016



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