Ungleiches Stillen und Milchproduktion

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Ungleiches Stillen und Milchproduktion

Liebe Biggi, nachdem mein Junior mittlerweile 13 Monate alt ist und das Stillen läuft bei uns eigentlich sehr harmonisch, seit er vor einem halben Jahr verstanden hat, dass er seine Zähnchen dazu nicht benutzen darf :-) Jetzt habe ich aber doch nochmal eine Frage an dich. Und zwar frage ich mich zur Zeit, wie schnell oder langsam es geht, bis eine Brust bei zu seltenem Stillen die Produktion signifikant herunterfährt? Mein Kleiner hat tagesazeitabhängige Vorlieben: tagsüber stillen wir links, nachts rechts. Das liegt einfach daran, dass ich tagsüber auf der Couch den linken Arm aufstützen kann und nachts im Bett der Kleine rechts von mir liegt und wir im Liegen stillen, das hat sich also über Monate als Gewohnheit gefestigt. Abweichungen davon findet er gar nicht toll, vor allem schläft er tagsüber an der "Nachtbrust" absolut nicht ein. An sich kein Problem, aber es kommt in letzter Zeit immer häufiger vor, dass wir die beiden Seiten sehr ungleichmäßig benutzen. Er weiß seit er etwa 9 Monate alt ist, dass er unterwegs nicht gestillt wird, sondern nur zuhause und hat das gut akzeptiert. Daheim nutzt er das Stillen tagsüber seitdem auch fast nur noch zum Einschlafen (Beikost bzw jetzt Familienkost liebt er seit dem ersten Löffel) und gestikuliert wenn er müde wird Richtung Stillkissen, wenn ich dann zufällig nicht verfügbar bin, lässt er sich stattdessen von Papa oder Oma in den Schlaf tragen/singen. Es gibt also zwischendurch immer wieder Tage, an denen die linke Brust nicht benutzt wird. Umgekehrt ist es auch so, dass er zwar abends zum Einschlafen meistens noch ausführlich gestillt werden will und fast jeden Morgen im Bett ein frühes Frühstück an der Brust verlangt (und dann nochmal einschläft, bis wir Eltern aufstehen und wir zu dritt frühstücken), aber wenn er eine große Portion Abendessen hatte, fallen die Stillmahlzeiten im Bett durchaus mal aus und er schläft mehr oder weniger durch bis wir aufstehen. Kürzlich waren es auch mal zwei Nächte am Stück. Kann sowas schon reichen, um die Produktion zu drosseln? Nicht falsch verstehen, ich hätte ganz bestimmt kein Problem damit, wenn der Kleine allmählich weniger stillen will und ich nach und nach abstille. Aber wir haben immer wieder Tage, da versucht er wenn wir zuhause sind dauernd, die Brust in eine Selbstbedienungsbar zu verwandeln und wühlt regelrecht in meinem Ausschnitt, bis er ran darf :-D und wenn er nicht ganz fit ist, zahnt oder der Tag einfach aufregend war, wird er auch mal nachts wach und dann merkt man richtig, wie wichtig ihm das Stillen noch zu sein scheint. Normalerweise schläft er mittlerweile nachts ohne stillen mit etwas Kuscheln schnell wieder ein, aber in solchen Situationen eben nicht. Und da ich mit dem inzwischen ausschließlich zuhause stillen (zumindest noch) keine Probleme habe, will ich ihm das Stillen noch lassen, so lange er es braucht. Und ich will vermeiden, dass nur aus einer gewissen Bequemlichkeit heraus irgendwann eine Brust den Dienst verweigert... Sollte ich auf mehr Abwechslung bei der Seite achten, oder sind ab und an (seltener als 1x pro Woche) einseitige Stillpausen von 1 oder auch mal 2 Tagen noch kein großes Problem? Liebe Grüße!

von AnniLi42 am 06.01.2023, 00:26



Antwort auf: Ungleiches Stillen und Milchproduktion

Liebe AnniLi42, mach dir keine Sorgen, denn selbst wenn sich die Milchmenge etwas reduzieren würde, würde dein Kind diese durch vermehrtes Saugen schnell wieder steigern. Ich kenne viele Frauen, die nur jahrelang nur noch ein- oder zweimal täglich stillen und das klappt wunderbar! Einen lieben Gruß, wie schön, dass es so harmonisch abläuft bei dir! Biggi

von Biggi Welter am 06.01.2023



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