Hallo,
mein baby ist 2monate und 2wochen alt.ich habe probleme beim stillen.seit dem ich ausdem krankenhaus raus bin habe ich erst meine brust gegeben dann das fläschen.am anfang hat er an einer brust 15-20min und die andere 5min angenommen. manchmal ist er dann eingeschlafen.als ich vor kuzem im ausland war, war mein kind unruhig er hat diese 3monatskoliken bekommen,daurch wollte er nicht mehr meine brust sondern sehr oft die flasche.natürlich hab ich immer versucht meine brust zugeben dann die flasche.er hat jeweil beide brüste 5min genommen dann die flasche bekommen.. meine brüste sind net mehr voll.. wenn er unruhig ist nimmt er die brust gar net mehr..
also was ich möchte ist, mein kind mehr stillen,als die flasche zu geben. was kann ich machen,das ich mehr milch bekomme und das mein kind die brust annimmt.
lg Hüsne
von
huesne27
am 29.10.2014, 22:47
Antwort auf:
Wie kann ich mein baby dazu führen die brust anzunehmen
Liebe Hüsne,
bist du denn jetzt wieder in Deutschland? Falls ja (aber die gibt es auch im Ausland!!) solltest du auf jeden Fall mal schauen, ob es nicht eine Stillberaterin in deiner Nähe gibt. Sie kann dich gezielter unterstützen und ggf auch im Rahmen eines Stillgruppentreffens beim Stillen beobachten, und dir mit konkreten Tipps weiterhelfen. Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl stillen.de (Still und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Die Sache ist die, dass ein Baby, das Brust UND Flasche bekommt, oft von der Flasche "verwöhnt" wird. Denn die Brust fließt ja nicht sofort und nicht gleichmäßig, wie die Flasche. Und darum ist es in erster Linie nötig, dass dein Baby wieder die Geduld für die Brust entwickelt.
Das kann dadurch gehen, dass du ihm gar keine Flasche mehr gibst, sondern statt dessen sehr häufig die Brust, so dass er insgesamt die nötige Milchmenge erhält. Wenn er gar nicht erst riesig hungrig wird, ist die Chance höher, dass er geduldig an der Brust bleibt.
Dann kannst du auch jedes Mal, wenn er stillt, die Brustkompression anwenden, so dass gleich eine größere Menge fließt. Ich beschreibe dir im Anhang, wie das funktioniert.
Auch wäre es möglich, dass du ein Brusternährungsset verwendest, für das du jedoch am besten eine kompetente Unterstützung durch die Stillberaterin haben solltest.
Und nicht zuletzt wäre es wichtig, dass du -wenn du weiterhin auch die Flasche gibst- zumindest das Trinken aus der Flasche erschwerst. Wähle dazu einen Schnuller mit dem kleinstmöglichen Loch, halte die Flasche möglichst waagerecht, gerade so schräg, dass Milch den Sauger füllt. Der Sauger sollte so tief im Mund sein, dass die Lippen des Kindes die Basis des Saugers, ganz ähnlich wie die Brust, umschließen. Wenn das Baby beim Füttern möglichst im 45 Grad Winkel gehalten wird, dann kann die Schwerkraft nicht dazu beitragen, dass die Milch schnell aus der Flasche fließt. Auch eine Flaschenmahlzeit sollte gut 20 Minuten dauern!
Lieben Gruß,
Kristina
Brustkompression
"Der Zweck der Brustkompression ist den Muttermilchfluss zum Baby weiter zu erhalten, auch wenn das Baby selber nicht mehr so produktiv trinkt ("weit geöffneter Mund Pause dann Schliessen des Mundes"). Auf diese Weise wird das Baby länger weiter trinken. Die Brustkompression simuliert einen Milchspendereflex ("Letdown reflex") und oft stimuliert sie sogar tatsächlich das Auftreten eines natürlichen Milchspendereflexes. Diese Technik kann bei schlechter Gewichtszunahme eines Babys hilfreich sein.
Die Brustkompression setzt den Milchfluss fort, wenn das Baby nicht mehr richtig von der Brust trinkt, sondern nur noch daran nuckelt, und bewirkt beim Baby folgendes:
1. Es bekommt mehr Muttermilch.
2. Es bekommt mehr fettreiche Milch (Hintermilch).
Die Brustkompression Wie funktioniert sie?
1. Halten Sie das Baby mit einem Arm/einer Hand.
2. Halten Sie die Brust mit der anderen Hand, den Daumen auf der einen Seite der Brust (am einfachsten ist es, wenn der Daumen auf der oberen Seite der Brust positioniert ist), die anderen Finger auf der anderen, unteren Seite (C Griff). Alle Finger sollten ziemlich weit weg von der Brustwarze sein.
3. Schauen Sie wie das Baby trinkt (zu Ihrem Verständnis können Sie folgenden Video anschauen unter: www.thebirthden.com/Newman.html). Machen Sie sich keinen Stress, sie brauchen nicht jeden Schluck zu erwischen. Das Baby bekommt eine nahrhafte Menge Muttermilch, wenn es mit der Technik "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes" trinkt.
4. Wenn das Baby nur noch an der Brust nuckelt und nicht mehr richtig mit der oben beschriebenen Technik trinkt, dann ist es Zeit, die Brustkompression einzusetzen. Rollen Sie nicht ihre Finger über die Brust zum Kind, sondern drücken sie nur. Aber nicht so sehr, dass es schmerzt und versuchen Sie, die Form des Brustwarzenhofes nicht zu verändern. Mit der Kompression sollte das Baby wieder anfangen effektiv zu saugen und schlucken, d.h. mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Benutzen Sie die Brustkompression nur dann, wenn das Kind nuckelt, nicht aber wenn es richtig trinkt!
5. Belassen Sie den Druck so lange, bis das Baby auch mit der Kompression nicht mehr richtig trinkt, dann lösen sie den Druck. Oft hört das Baby ganz auf zu saugen wenn der Druck wegfällt, aber es wird bald wieder damit anfangen, nämlich sobald die Milch wieder fließt. Falls das Baby nicht aufhört zu nuckeln warten Sie einen kurze Zeit, bevor Sie wieder mit der Brustkompression beginnen.
6. Die Gründe, wieso Sie den Druck lösen sollen sind einerseits, dass Sie Ihre Hand etwas ausruhen können und anderseits, damit die Muttermilch wieder zum Kind fließen kann. Das Baby wird, falls es aufgehört hat zu saugen als Sie die Kompression gelöst haben, nun wieder damit beginnen, wenn es die Milch wieder schmeckt.
7. Wenn das Baby wieder zu saugen beginnt kann es sein, dass es effektiv trinkt mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Falls dies nicht der Fall ist, d.h. das Kind nur nuckelt, benutzen Sie wieder die Brustkompression wie oben erklärt.
8. Fahren Sie so an der ersten Brust fort bis das Baby auch trotz der Kompression nicht mehr trinkt. Sie sollten dem Baby erlauben, noch eine kurze Weile länger an dieser Seite zu bleiben, da Sie manchmal einen erneuten "Let down" Reflex (Milchspendereflex) bekommen können. Das Baby würde dann von selber wieder zu trinken beginnen. Falls es jedoch nicht mehr trinkt, erlauben Sie ihm sich selbst von der Brust zu lösen oder nehmen sie es von der Brust.
9. Falls das Baby mehr möchte, offerieren Sie ihm die andere Seite und wiederholen den Prozess."
(Quelle: Handout Nr. 15. Breast Compression. Revised Januar 2005 Verfasst von Dr. Jack Newman, MD, FRCPC. ©2005; www.BreastfeedingOnLine.com; Übersetzung von: Anke Käppeli Tinnes, IBCLC in Ausbildung, Zollikerberg, April 2006)
von
Kristina Wrede
am 30.10.2014