Frage: Schmerzende Brust beim Stillen

Guten Tag Mein Sohn ist nun 11 Wochen alt und vollgestillt. Seit ungefähr 5 Wochen leide ich an stechenden Schmerzen in der rechten Brust (innen, nicht Brustwarze). Die Schmerzen treten entweder nach dem Stillen oder auch völlig unabhängig davon auf und halten für ungefähr eine Stunde an. Sie sind ausschliesslich in der rechten Brust und diese ist nicht gerötet. Von aussen ist eigentlich nichts sichtbar, ausser sporadisch weisse Pünktchen auf der Brustwarze. Vor 3 Wochen war ich bei der Frauenärztin, welche eine Soorinfektion vermutute. Daraufhin habe ich eine Woche mit Fluconazol und DaktatinGel behandelt. Die Symptome wurde zwar anschliessend etwas weniger, das kann aber auch Zufall sein, da nicht alle Tage gleich schmerzintensiv sind. Mittlerweile gibt es wieder sehr schmerzhafte Tage mit bis zu drei "Anfällen". Ebenfalls habe ich versucht, die rechte Brust abzupumpen. Ich bin allerdings unsicher, ob ich dadurch eine Linderung erzielen konnte. Da mit der Pumpe die Brust auch nie richtig entleert wird, habe ich den Kleinen dann doch wieder angesetzt. Zudem hatte ich beim Pumpen zweimal Blut in der Milch der rechten Brust. Die Schmerzen sind auszuhalten, aber schon sehr unangenehm auf Dauer. Was könnte dies sein? Habt ihr eine Idee, wie ich allenfalls eine Linderung erzielen könnte? Danke und Grüsse Bja07

von bja07 am 28.07.2014, 19:52



Antwort auf: Schmerzende Brust beim Stillen

Liebe Bja07, das ist sicherlich wieder die Soorinfektion :-(. Soor ist eine ungeheuer hartnäckige Sache und muss mit ebenso ungeheurer Konsequenz mit dem richtigen Mittel und lange genug behandelt werden. Ganz wichtig ist dabei, dass nicht nur die Mutter (Brust), sondern auch das Baby behandelt wird, auch wenn das Kind, was allerdings nur sehr selten der Fall ist, symptomfrei erscheint. Wird nur die Mutter behandelt und das Kind nicht, dann stecken sich beide gegenseitig immer wieder an (Ping Pong Effekt). Da Pilzinfektionen so seeeeehr hartnäckig sind, ist neben der Behandlung absolute Hygiene unabdinglich ist absolute Hygiene wichtig und Du musst auch noch weiter behandeln, wenn schon alle Symptome verschwunden sind. Die Pilze halten sich nämlich noch eine Weile, nachdem die Symptome bereits verschwunden sind und schlagen erneut zu, wenn die Behandlung zu früh beendet wird. Candida albicans, der Erreger des Soors liebt Zucker und deshalb wird bei Soorbefall empfohlen auf Zucker weitgehend zu verzichten. Muttermilch enthält Laktose, das ist ebenfalls ein Zucker und Candidapilze leben ganz gut davon. Deshalb sollte bei einer Soorinfektion die Milch nach dem Stillen nicht auf den Brustwarzen eintrocknen, sondern mit klarem Wasser abgewaschen werden, um dem Soor die Lebensgrundlage zu entziehen. Hier noch einige generelle Hinweise zum Thema Soor: Nachdem die Behandlung der Soorinfektion begonnen wurde, können die Beschwerden für ein bis zwei Tage schlimmer erscheinen, bevor eine Besserung eintritt. Die Mutter sollte ihre Brustwarzen nach jedem Stillen mit klarem Wasser abspülen und an der Luft trocknen lassen, da Soor in Milch und feuchtem Milieu gut gedeiht. Bis der Schmerz verschwindet, können folgende Vorschläge dazu beitragen, das Stillen weniger schmerzhaft zu machen: häufigere, kürzere Stillmahlzeiten anbieten, an der weniger schmerzhaften Seite zuerst anlegen (wenn es eine weniger schmerzhafte Seite gibt), den Saugschluss des Babys unterbrechen, bevor es von der Brust genommen wird, indem sanft am Kinn des Babys oder am Mundwinkel des Babys gezogen wird. Soorpilze können sich an vielen Stellen (einschließlich Muttermilch) halten. Deshalb sollte sich die Mutter ihre Hände häufig waschen und die folgenden Vorsichtsmaßnahmen einhalten, um einen Rückfall zu vermeiden. Das Baby kann mit abgepumpter Milch gefüttert werden. Die Milch, die während einer Soorinfektion abgepumpt wurde, sollte jedoch nicht aufbewahrt und eingefroren werden. Einfrieren inaktiviert Hefepilze, tötet sie aber nicht ab (Rosa 1990). Daher kann eingefrorene Milch, die das Baby nach Abschluss der Behandlung erhält, einen Rückfall verursachen. Erhält das Baby einen Beruhigungssauger oder werden Flaschensauger oder Beißringe benutzt, müssen sie einmal täglich zwanzig Minuten lang ausgekocht werden, um die Soorerreger abzutöten. Nach einer Behandlungsdauer von einer Woche sollten sie weggeworfen und neue gekauft werden. Wird eine Milchpumpe benutzt, müssen alle Teile, die mit der Milch in Berührung kommen (mit Ausnahme der Gummidichtungen), täglich ausgekocht werden. Einmalstilleinlagen sollten nach jedem Stillen weggeworfen werden. Stilleinlagen aus Stoff sollte die Mutter nach jedem Stillen wechseln und erst wieder benutzen, nachdem sie in heißem Seifenwasser gewaschen wurden. Ist das Baby bereits alt genug, um mit Spielsachen zu spielen, muss alles, was es in den Mund nehmen kann, häufig mit heißem Seifenwasser abgewaschen werden, um eine erneute Infektion und ein Weiterverbreiten der Infektion an andere Kinder zu verhindern. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 28.07.2014



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