Guten Morgen!
Meine Tochter ist jetzt 8 Wochen alt und bekommt seit ca 1,5 Wochen die Flasche zum Stillen dazu. Sie hatte nach dem Stillen immer noch Hunger und war nie mal 2 Stunden zufrieden, sondern wollte von Anfang an quasi dauergestillt werden und nahm auch nicht ausreichend zu. Zuerst lief es mit der Flasche super (sie bekommt nur 1-2 am Tag) und sie war danach immer sehr zufrieden. Jetzt fängt sie jedoch an, nach ca 5 Minuten an der Brust total zu strampeln und alle paar Sekunden loszulassen und die Brust dann wieder zu suchen. Dadurch wird das Stillen zur echten Strapaze! (Schnuller bekommt sie nicht, den will sie nicht.)
Ich möchte unbedingt weiter stillen, weil es ja so gesund ist, aber meine Milch reicht nicht ausschließlich (Dauerstillen hat nicht zu mehr Milch geführt). Wie kann ich denn beides tun und eine Saugverwirrung umgehen? Ich kann die Flasche ja nicht weglassen...
von
CaroLina1990
am 21.07.2016, 09:39
Antwort auf:
Saugverwirrung vorhanden? Und was dagegen tun?
Liebe CaroLina1990,
die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung.
Bei den Beruhigungssaugern handelt es sich um künstliche Sauger. Und unabhängig davon, ob sie auf einer Flasche oder als Beruhigungssauger Anwendung finden, können sich künstliche Sauger negativ auf das Stillen auswirken, Dies ist eines der Probleme, die sich aus dem Gebrauch von Beruhigungssaugern beim gestillten Baby ergeben können, insbesondere dann, wenn das Baby noch nicht gelernt hat, korrekt an der Brust zu saugen.
Das Saugen an einem künstlichen Sauger unterscheidet sich wie bereits geschrieben grundlegend vom Saugen an der Brust. Der künstliche Sauger ist bereits vorgeformt und relativ steif. Die Brust ist weich und nachgiebig. Ein Schnuller kann in den geschlossenen Mund eines Babys gesteckt werden. Um die Brust zu erfassen, muss das Baby den Mund weit öffnen, die Brustwarze reicht dann weit nach hinten in den Mund, wo die Bewegungen des Kiefers und der Zunge nicht stören. Auch die Bewegungsmuster der Muskeln von Mund, Gesicht und Zunge, sind am künstlichen Sauger ganz anders, als an der Brust. Mit der Saugtechnik, die das Baby beim Trinken an einem Flaschensauger oder beim Nuckeln an einem Beruhigungssauger anwendet, kann es kaum Milch aus der Brust bekommen.
Nun kann ich aber weder dich noch dein Baby sehen und kann daher das Saugverhalten nicht beurteilen und dir auch nichts zeigen. Am besten wendest Du dich deshalb einmal an eine Stillberaterin in deiner Nähe und lässt dir beim Stillen zuschauen. Die Kollegin kann dir dann bei Bedarf Tipps zum korrekten Anlegen geben, kann dir erklären, woran Du erkennst, ob dein Kind korrekt saugt und dir überhaupt gezielte Hinweise geben. Im direkten Kontakt lassen sich viele Fragen viel besser klären.
Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 21.07.2016
Antwort auf:
Saugverwirrung vorhanden? Und was dagegen tun?
Huhu,
ich bin ja keine Stillberaterin, aber ich hätte jetzt eigentlich vermutet, dass hier ein Hinweis zu anderen Techniken des Zufütterns, z.B. per Löffel oder Tasse, passen würde? Vielleicht kannst Du ja auch mal nach Infos zu solchen Techniken suchen, und es einfach versuchen, CarolLina, schaden wird es sicher nicht.
Viel Glück!
von
zweizwerge
am 21.07.2016, 13:33