nächtliches Stillen, Verbesserungsvorschläge für die Pentley MEthode

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: nächtliches Stillen, Verbesserungsvorschläge für die Pentley MEthode

Hallo liebe Stillberaterinnen! Mein Sohn 8 1/2 Monate schläft seit gut 4 Monaten wie so viele Babies ausnahmslos nur an meiner Brust ein (mittlerweile funktionieren Auto fahren, Kinderwgen, Tragen als Alternativen nicht mehr und ich bin an zu Hause gebunden, da er sonst nirgendwo einschläft). Nachts verlangt er halbstündlich/ stündich die Brust bzw nuckelt teilweise über mehrere Stunden daran. Ich habe das Buch von E. Pentley gelesen und habe mehrere Nächte lang probiert die Nuckel Assoziation zu lösen, jedoch habe ich folgende Probleme und brauche daher bitte Ihren Rat: Sobald ich merke, dass die Saugzüge langsamer werden und seine Körperspannung nachlässt, löse ich das Saugvakuum: er ist ziemlich genervt, wenn ich nach dem Entfernen der Brustwarze seinen Mund sanft schließen möchte, d.h. ich wecke ihn damit eher wieder auf, als ihm beim Einschlafen zu helfen.Dadurch, dass der Mund offen bleibt, sucht er jedoch wieder so intensiv, dass er durch jeden Versuch eher unruhiger wird, anstatt einzuschlafen. Wenn ich das mit dem Mund schließen weglasse und einfach nur die Brustwarze entferne, dann funktioniert es zwar meistens nach vielen Versuchen, jedoch IMMER erst, wenn er definitiv schon schläft und genau darin liegt meine Frage - ich bekomm ihn nie dazu, dass er vom sehr müden, aber noch wachen Zustand in den Schlaf gleitet und deshalb habe ich auch das Gefühl etwas nicht richtig zu machen bzw die Methode uns nicht hilft? Ich habe eine Stillberaterin in unserem Krankenhaus gefragt, diese kennt die Pentley Methode leider nicht. Sie meint, dass es ohne Weinen nicht gehen wird, ich ihn aber dabei natürlich begleiten solle. Diese Auffassung liegt mir jedoch so ganz und gar nicht, und ich glaube, dass er solang schreien würde, bis er vor Erschöpfung einschläft und das ist ja nicht Sinn der Sache. Ich habe noch ein Kind, darum kann ich mich nicht einfach darauf verlassen, dass es irgendwann von alleine besser wird. Das Einschlafstillen (tagsüber) bedeutet , dass der Große von jemand anderem beaufsichtigt werden muss. Insgesamt belastet es unsere Familie doch zu sehr. Vielen lieben Dank für Ihre Anregungen, wie ich Pentley doch noch erfolgreich umsetzen kann. Birgit

von mandalay2203 am 03.07.2017, 13:37



Antwort auf: nächtliches Stillen, Verbesserungsvorschläge für die Pentley MEthode

Liebe Birgit, ich glaube, dass es einfach noch zu früh ist für ein Programm, gerade in diesem Alter ist es völlig normal, wenn ein Baby noch nicht alleine einschläft. Das zweite Kind weiß nicht, dass es das zweite ist und dass seine Mutter noch ein Geschwisterkind zu versorgen hat und deshalb benimmt es sich wie alle Babys: es will durchschnittlich acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden und es wacht auch in der Nacht regelmäßig auf. Ich bin überzeugt, dass bis auf die wenigen Ausnahmen, die extrem „pflegeleichte" Kinder haben jede Mutter diesen Punkt kennt, an dem Du jetzt bist. Die Zweifel nagen und die Frage stellt sich „Will mein Kind mich nicht doch manipulieren?" „Wird es je anders werden?" Da es nicht nur jede Menge Menschen gibt, die der Meinung sind, dass ein Kind möglichst früh lernen muss „was Sache ist", sondern auch Bücher, die ein Kind vom ersten Lebenstag an als Wesen hinstellen, das nur darauf aus ist, mit den Eltern und ihren Bedürfnissen in Konflikt zu treten, ist es nur zu verständlich, dass sich alle Eltern, die nicht diesem Strom folgen, sondern einen anderen Weg im Umgang mit ihren Kindern suchen, in Zeiten besonderer Erschöpfung oder einfach dann, wenn auch noch andere Dinge das Nervenkostüm sehr dünn werden lassen, nachdenklich werden: ist unser Weg wirklich gut oder ziehe ich mir einen Tyrannen heran? Als dreifache Mutter von ebenfalls keineswegs immer „pflegeleichten" Kindern, kenne ich diese Gedanken nur zu gut. Doch inzwischen, wo mein ältester Sohn bereits ein junger Erwachsener ist, bin ich froh, nie auf die „andere Seite" übergelaufen zu sein. Ich bin überzeugt, dass der Weg, das Kind zu achten und auf seine Bedürfnisse einzugehen, richtig ist und das nicht nur, wenn ich mir meinen Großen anschaue (und mal wieder froh bin, dass er ungefragt dafür sorgt, dass die Blumen, die ich vergessen habe, gegossen werden, dass er den Streit zwischen den Kleineren schlichtet, ihnen etwas zu essen macht, weil Mutter am PC sitzt und unzählige Stillberatungen schreibt oder plötzlich mit einer Tasse Kaffee neben mir steht, weil „Du ihn jetzt sicher brauchen kannst"), sondern auch wenn ich andere Kinder und Jugendliche erlebe, die in ähnlicher Weise erzogen wurden und ebenfalls fröhliche und in sich ruhende Menschen sind. Wäre es denn eine Möglichkeit, dass Du dein Baby einfach ins Tagebuch packst und dort schlafen lässt, bis das größere Kind eingeschlafen ist? Ich hab damals meinem Sohn immer Geschichten vorgelesen, die Kleine lag friedlich im Tuch an der Brust und meist haben wir irgendwann zu dritt friedlichch geschlummert ;-). Nimm den Druck raus aus der Situation und versuche nicht, etwas zu erwarten, was im Moment nicht möglich ist. UND ES WIRD BESSER ;-))). Ganz liebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 03.07.2017



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