Nachtrag Saugverwirrung?

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Nachtrag Saugverwirrung?

Hallo, ich habe vor ein paar Tagen schon mal geschrieben, wie nach der Geburt meiner Tochter das mit dem Stillen funktioniert. Jetzt habe ich wieder Sorgen. Irgendwie nimmt das kein Ende. Ich benutze seit ca. einer Woche ein Stillhütchen. Was auch gut funktioniert hat. Seit vorgestern aber macht meine Kleine immer Theater wenn ich sie anlegen will. Heute hat sie dann wieder geschrien wie am Spieß, aber als ich sie dann einfach in dem Arm genommen habe um sie zu beruhigen, suchte sie meine Brust und wollte saugen, ohne Stillhütchen. Das hat mich erstaunt und habe sie machen lassen. Weil ich weiß oder davon ausgehe, weil es bis jetzt so war, das ich ihr zuwenig Milch gebe habe ich ihr die abgepumpte Milch gegeben. Soweit so gut. Aber die Pre-Milch hat sie dann vollkommen verweigert. Ich hatte sie vor dem Essen gewogen und weil ich mir unsicher war habe ich sie dann nach dem Essen auch nochmal gewogen. Ich hatte ca. 30 ml abgepumpt und die Waage zeigte mir eine Gewichtszunahme von 40 g an. Also gehe ich davon aus, dass ich ihr aus der Brust nur 10 ml gegeben. Ist das dann nicht zu wenig? Sie hat sich jetzt auch schon länger nicht mehr gemeldet um wieder was zu bekommen. Ach, das abgepumpte war ca. 1 Std. vor dem Stillen. Ich weiß nicht mehr weiter.

von Darklilith75 am 08.08.2014, 14:04



Antwort auf: Nachtrag Saugverwirrung?

Liebe Darklilith, auf jeden Fall solltest du mal schauen, ob es nicht eine Stillberaterin in deiner Nähe gibt, die dich zeitnah und vielleicht sogar persönlich unterstützen kann! Eine Stillberaterin findest du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Ich kann dir von hier aus kaum sagen, was bei euch so schief läuft, aber ich weiß, dass es für fast alles eine Lösung gibt. Dass also auch du eine Chance hast, ohne Hütchen und ohne Flasche dein Kind an der Brust zu ernähren :-) Die Aussage der Hebamme ist nicht richtig: Deine Kleine sollte so lange trinken, wie sie mag, und wenn sie möchte, auch die 2. Seite. Du solltest die Brustkompression anwenden (siehe unten), dann bekommt sie mehr Milch in weniger Zeit. Am besten schreibst du mal mit, was du wann zufütterst, und auch ihre Gewichtsentwicklung. Aber du musst sie nicht vor und nach jedem Stillen wiegen, denn das Ergebnis ist meist extrem ungenau und macht uns Mütter nur "kirre". Am besten immer auf der gleichen Waage (Kinderarzt, Hebamme, Apotheke) wiegen, dann stimmen die Werte ganz gut. Lieben Gruß, Kristina Brustkompression "Der Zweck der Brustkompression ist den Muttermilchfluss zum Baby weiter zu erhalten, auch wenn das Baby selber nicht mehr so produktiv trinkt ("weit geöffneter Mund Pause dann Schliessen des Mundes"). Auf diese Weise wird das Baby länger weiter trinken. Die Brustkompression simuliert einen Milchspendereflex ("Letdown reflex") und oft stimuliert sie sogar tatsächlich das Auftreten eines natürlichen Milchspendereflexes. Diese Technik kann bei schlechter Gewichtszunahme eines Babys hilfreich sein. Die Brustkompression setzt den Milchfluss fort, wenn das Baby nicht mehr richtig von der Brust trinkt, sondern nur noch daran nuckelt, und bewirkt beim Baby folgendes: 1. Es bekommt mehr Muttermilch. 2. Es bekommt mehr fettreiche Milch (Hintermilch). Die Brustkompression Wie funktioniert sie? 1. Halten Sie das Baby mit einem Arm/einer Hand. 2. Halten Sie die Brust mit der anderen Hand, den Daumen auf der einen Seite der Brust (am einfachsten ist es, wenn der Daumen auf der oberen Seite der Brust positioniert ist), die anderen Finger auf der anderen, unteren Seite (C Griff). Alle Finger sollten ziemlich weit weg von der Brustwarze sein. 3. Schauen Sie wie das Baby trinkt (zu Ihrem Verständnis können Sie folgenden Video anschauen unter: www.thebirthden.com/Newman.html). Machen Sie sich keinen Stress, sie brauchen nicht jeden Schluck zu erwischen. Das Baby bekommt eine nahrhafte Menge Muttermilch, wenn es mit der Technik "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes" trinkt. 4. Wenn das Baby nur noch an der Brust nuckelt und nicht mehr richtig mit der oben beschriebenen Technik trinkt, dann ist es Zeit, die Brustkompression einzusetzen. Rollen Sie nicht ihre Finger über die Brust zum Kind, sondern drücken sie nur. Aber nicht so sehr, dass es schmerzt und versuchen Sie, die Form des Brustwarzenhofes nicht zu verändern. Mit der Kompression sollte das Baby wieder anfangen effektiv zu saugen und schlucken, d.h. mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Benutzen Sie die Brustkompression nur dann, wenn das Kind nuckelt, nicht aber wenn es richtig trinkt! 5. Belassen Sie den Druck so lange, bis das Baby auch mit der Kompression nicht mehr richtig trinkt, dann lösen sie den Druck. Oft hört das Baby ganz auf zu saugen wenn der Druck wegfällt, aber es wird bald wieder damit anfangen, nämlich sobald die Milch wieder fließt. Falls das Baby nicht aufhört zu nuckeln warten Sie einen kurze Zeit, bevor Sie wieder mit der Brustkompression beginnen. 6. Die Gründe, wieso Sie den Druck lösen sollen sind einerseits, dass Sie Ihre Hand etwas ausruhen können und anderseits, damit die Muttermilch wieder zum Kind fließen kann. Das Baby wird, falls es aufgehört hat zu saugen als Sie die Kompression gelöst haben, nun wieder damit beginnen, wenn es die Milch wieder schmeckt. 7. Wenn das Baby wieder zu saugen beginnt kann es sein, dass es effektiv trinkt mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Falls dies nicht der Fall ist, d.h. das Kind nur nuckelt, benutzen Sie wieder die Brustkompression wie oben erklärt. 8. Fahren Sie so an der ersten Brust fort bis das Baby auch trotz der Kompression nicht mehr trinkt. Sie sollten dem Baby erlauben, noch eine kurze Weile länger an dieser Seite zu bleiben, da Sie manchmal einen erneuten "Let down" Reflex (Milchspendereflex) bekommen können. Das Baby würde dann von selber wieder zu trinken beginnen. Falls es jedoch nicht mehr trinkt, erlauben Sie ihm sich selbst von der Brust zu lösen oder nehmen sie es von der Brust. 9. Falls das Baby mehr möchte, offerieren Sie ihm die andere Seite und wiederholen den Prozess." (Quelle: Handout Nr. 15. Breast Compression. Revised Januar 2005 Verfasst von Dr. Jack Newman, MD, FRCPC. ©2005; www.BreastfeedingOnLine.com; Übersetzung von: Anke Käppeli Tinnes, IBCLC in Ausbildung, Zollikerberg, April 2006)

von Kristina Wrede am 08.08.2014



Antwort auf: Nachtrag Saugverwirrung?

Toll, nach dem kleinen Erfolg von heute morgen jetzt wieder ein Rückschritt. Jetzt verweigert sie wieder die Brust. Ich weiß nicht mehr was ich machen soll. Lg

von Darklilith75 am 08.08.2014, 14:22



Antwort auf: Nachtrag Saugverwirrung?

Schreibe so Etappenweise weil meine Lütte wieder am schreien war, Sorry. Und dann noch eine Frage, wie lange soll ich sie stillen, wenn ich sie schon mal an der Brust habe? Meine Hebamme meinte nur 10 bis 15 min. und dann soll ich wechseln. Aber sollte sie nicht so lange wie sie will, weil wenn ich sie schon dran habe sollte es doch nicht limitiert werden, oder? LG P.S. Jetzt habe ich es aber.

von Darklilith75 am 08.08.2014, 14:43



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