Hallo liebe Stillberaterinnen!
Unsere Tochter ist jetzt 19 Wochen alt und wurde bzw. wird bislang voll gestillt.
Ab Mitte April werde ich wieder inTeilzeit arbeiten. Zudem bin ich vorraussichtlich dann beruflich für 5 Tage weg- die Kleine ist dann beim Papa.
Bis Ende März möchte ich also zur Flasche hin abstillen. Wie gehe ich am besten vor?
Auf Anraten die KiA haben wir bereits mittags mit Beikost begonnen .( Sie verträgt es sehr gut und es scheint ihr auch zu schmecken, aber es dauert sicherlich noch ein paar Wochen bis wir eine kompletteMittagsmahlzeit ersetzt haben- ausserdem möchte ich das mit der Beikost gar nicht so forcieren - ich wollte aber überlappend stillen und die Beikost einführen).
Im Anschluss stille ich sie wie gewohnt.
Welchen Zeitrahmen sollte man für das Abstillen einplanen? Ist es realistisch über 5 Tage abzupumpen( also über die Zeit wo ich berufsbedingt weg bin) - vorrausgesetzt manche Stillmahlzeiten sind bereits durch die Flasche ersetzt - um zum Beispiel das abendliche Stillen noch beibehalten zu können? Oder ist es "besser " sprich weniger verwirrend für das Kind komplett abgestillt zu haben.
Im Moment nimmt sie eigentlich gar nichts aus der Flasche - weder Wasser, Tee noch abgepumpte MuMi.
Wie kann ich ihr die Flasche schmackhaft machen? ( Haben bereits Sauger von unterschiedlichen Herstellern probiert)
Über Ihren Rat würde ich mich sehr freuen.
LG
von
jules21
am 20.01.2016, 16:43
Antwort auf:
Frage zum Abstillen zur Flasche
Liebe jules21,
so lange Ihr Baby die Brust noch akzeptiert, können Sie natürlich zusätzlich abpumpen und auch anlegen, jeder Tropfen ist wertvoll für Ihr Baby.
Beim Abstillen gehen Sie am besten so vor, dass Sie Ihr Kind zunächst anlegen, aber es sich nicht vollständig satt trinken lassen, sondern anschließend noch die Flasche anbieten. Bei manchen Kinder empfiehlt sich auch die umgekehrte Vorgehensweise, zuerst Flasche anbieten und anschließend noch die Brust, das müssen Sie ausprobieren.
Allmählich steigern Sie die Menge der Flaschennahrung, bis die Mahlzeit vollständig ersetzt ist. Etwa im Abstand von mindestens einer Woche (oder auch deutlich länger) können Sie dann mit dem Ersetzen der nächsten Mahlzeit durch künstliche Säuglingsnahrung beginnen. Mit welcher Mahlzeit Sie beginnen, bleibt Ihnen überlassen. Nach Möglichkeit sollten Sie nicht zwei unmittelbar aufeinanderfolgende Stillzeiten direkt nacheinander ersetzen.
Falls die Brust dann zu spannen beginnt, pumpen Sie gerade so viel Milch ab oder streichen von Hand aus, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Sie sich wieder wohl fühlen. Nicht mehr Milch als unbedingt notwendig entleeren, denn sonst wird die Produktion wieder angeregt. Zusätzlich können Sie die Brust kühlen.
Ein Einschränken der Trinkmenge (wie es leider immer noch häufig empfohlen wird) ist nicht empfehlenswert. Trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Was hingegen hilfreich sein kann, ist das Einschränken des Kochsalzkonsums.
Auch sollten Sie keinesfalls die Brust hochbinden. Was hilfreich sein kann ist ein gut sitzender, stützender BH, der jedoch keinesfalls einengen darf.
Es gibt auch naturheilkundliche und homöopathische Mittel, die zum Abstillen eingesetzt werden können. Wenn Sie sich hierfür interessieren, wenden Sie sich bitte an eine entsprechend ausgebildete Ärztin/Arzt oder Hebamme.
Wenn Sie Ihr Baby an die Flasche gewöhnen möchten, empfehle ich Ihnen folgende Tipps.
Lassen Sie IMMER JEMANDEN ANDERS die Flasche anbieten, nie Sie selbst. Es gibt einige Tricks, die Sie probieren können:
- versuchen Sie, die Flasche anzubieten, wenn Ihr Baby nicht allzu hungrig (zur regulären Stillzeit wird er keine Experimente mitmachen wollen) ist;
- lassen Sie die fütternde Person das Baby ganz liebevoll halten, während die Flasche angeboten wird;
- anstelle den Sauger in den Mund zu schieben, lassen Sie die Betreuung die Unterlippe damit kitzeln, damit sie selbst ihn nimmt;
- Ihr Baby könnte in ein Kleidungsstück eingewickelt werden, welches nach Ihnen riecht;
- der Sauger der Flasche könnte mit warmen Wasser auf etwa Körpertemperatur gebracht werden;
- versuchen Sie verschiedene Sauger - Silikon + Kautschuk, verschieden Formen, größere oder kleinere Sauger;
- versuchen Sie, verschiedene Positionen ausprobieren zu lassen;
- vielleicht geht es mit rhythmischen Schaukeln besser, auch Gehen kann Erfolg bringen. Einige Babys nahmen die Flasche, wenn sie im Autositz saßen, besser;
- probieren Sie, die Flasche zu geben, wenn Ihr Baby schläft;
- versuchen Sie es weiter - aber bedenken Sie auch, sie kann auch aus einer Tasse, vom Löffel, mit der Pipette oder dem "Soft Cup" gefüttert werden;
Versuchen Sie verschiedene Sorten der Säuglingsmilch aus und wie gesagt, oft klappt es mit abgepumpter Muttermilch am besten!
Wichtig ist, dass Sie wirklich geduldig bleiben.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 20.01.2016