Hallo,
ich bin gerade ein bisschen verzweifelt. Seit einer Woche schreit mein Sohn (16 Wochen) meine Brüste nur noch an wenn er hungrig ist und ich in stillen möchte. Er biegt sich durch/hebt den Po an, schreit und beruhigt sich nur wenn ich ihn hochnehme oder wenn ich die Brust wieder einpacke und auf Distanz gehe. Er trinkt nur wenn er entweder total hungrig ist und es vermutlich nicht mehr aushält, dann aber nur ein paar Schlücke und wieder schreien. Mittlerweile habe ich festgestellt dass es besser funktioniert wenn er im Halbschlaf ist. Also wiege ich ihn im Arm bis er beiläufig andockt und mit einbisschen Glück (und ein bisschen Geschrei) dann doch trinkt. Das geht aber ganz schön an die Nerven und an die Arme, beides ist bei mir nun ausreichend strapaziert. Ich habe gelesen dass es eine Brustschimpfphase gibt die für dieses Alter typisch ist. Ich habe aber auch gelesen dass man in solchen Fällen auf keinen Fall ein Fläschchen geben soll.
Problem hierbei ist, dass ich DIESES Wochenende 2 Tage jeweils 8h abwesend bin (unvermeidbar!) und wir ihn füttern müssen. Ich pumpe seit Tagen ab (immer abends wenn er schläft) und bin nun ratlos ob/wie ich ihn mit der Muttermilch in meiner Abwesenheit füttern soll...
Ich bitte um schnelle Hilfe!
Schon mal vielen Dank vorab!!
von
anhe123
am 25.03.2015, 22:30
Antwort auf:
Brustschreiphase / Saugverwirrung / ???
Liebe anhe123,
viele Menschen sprechen immer wieder einmal davon, dass ein Baby eine sogenannte „Brustschimpfphase“ haben kann, doch ich habe bis jetzt immer die Erfahrung gemacht, dass ein Baby einen Grund hat, wenn es die Brust verweigert und diesem Grund muss nachgegangen werden, wenn die Stillbeziehung nicht in massive Gefahr geraten soll.
Es kann sehr gut sein, dass Ihr Baby saugverwirrt ist.
Eine Saugverwirrung entsteht, wenn ein Kind mit dem Wechsel zwischen den Trinktechniken an Brust und künstlichem Sauger (dazu gehören Flaschensauger, Schnuller und Stillhütchen) nicht zurecht kommt und dann die Brust schlussendlich sogar verweigern kann. Das ist ein ernsthaftes Stillproblem, das schon viele Sorgen und Tränen bei Müttern und Kindern verursacht hat. Doch eine Saugverwirrung kann überwunden werden. Dabei ist es die erste Maßnahme, dass sämtliche künstlichen Sauger weggelassen werden. In leichteren Fällen kann dies schon ausreichen.
Am besten besprechen Sie mit einer Stillberaterin in Ihrer Nähe, wie Sie vorgehen können. Die Kollegin kann Ihnen dann im persönlichen Kontakt gezielte Tipps und Hinweise geben.
Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus.
Vorsichtshalber würde ich den Kleinen noch von der Kinderärztin/arzt anschauen lassen, nicht dass doch noch ein anderer Grund dahinter steckt.
Wenn Sie unterwegs sind, kann die abgepumpte Milch auch mit einer alternativen Fütterungsmethode geben lassen.
Ihr Baby wird ein paar Anläufe brauchen (und ihr auch) bis es den Dreh raus hat, wie es die Milch aus dem Becherchen bekommt. Vielleicht hilft dieses Video:
http://www.youtube.com/watch?v=OAQcvHkFbdc
So vermeiden Sie auch sicher eine Saugverwirrung.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 26.03.2015