Frage: Brust am abend zu wenig Milch?

Hallo, ich stille meine 4 Monate alte Tochter seit Geburt und bisher ohne große Probleme. Sie trinkt nur mit Stillhütchen, habe es oft ohne probiert aber sie bekommt einfach keinen "halt". Sie nimmt laut Arzt genug zu, wiegt jetzt 6300 Gramm bei 63 cm Größe. Zur Geburt wog sie 3450 Gramm und war 51 cm groß. Ich stille voll, füttere nicht zu. Nun ist es seit einigen Tagen so, dass sie am Abend vor dem schlafen gehen kaum noch trinkt. Sie dreht sich oft weg von der Brust, schaut durch den Raum oder fängt an zu erzählen. Manchmal geht sie auch weinend von der Brust weg und aber einen Moment später wieder ran, nimmt 3 Züge, geht wieder weinend weg. Ich stille sie 6 mal am Tag, meist um 7, 10, 1, 4, 6 und halb oder um 8. Dann geht sie schlafen und schläft bis um 7 durch, macht sie schon lange so. Ich musste ihr die letzten Tage immer Abend noch aufbewahrte, abgepumpte Muttermilch zusätzlich geben. Erst trank sie nur 20ml, jetzt bin ich mittlerweile bei 60-80ml angekommen zusätzlich zur Brust. Obwohl sie insgesamt gut 15 Minuten trinkt, mit kleinen "Guck" Unterbrechungen oder kurzen weinen. Ist der Abstand zwischen den letzten Mahlzeiten eventuell zu kurz? Ich hab das Gefühl, sie trinkt gut 2-3 Minuten nachdem der Milchspendereflex kam, aber danach saugt sie viel und schluckt deutlich weniger. Die Windeln sind immer gut voll, die Nachtwindel eher nicht so. Ich pumpe immer mit Handpumpe gegen halb 11 in der Nacht Milch ab und friere diese ein. Sind ca. 80ml nach 10 Minuten aus beiden Brüsten. Habe ich tatsächlich am Abend einfach zu wenig Milch und was kann ich dagegen tun? Danke im voraus und Viele Grüße!

von Stillmami1992 am 05.09.2016, 13:42



Antwort auf: Brust am abend zu wenig Milch?

Liebe Stillmami1992, es kann sein, dass Ihr Baby durch die Flasche saugverwirrt ist und am Abend so müde ist, dass es besonders ausgeprägt erscheint. Eine Saugverwirrung ist für alle Beteiligten belastend und zerrt an den Nerven. Sie kann aber mit viel Geduld und der richtigen Anleitung überwunden werden. Ein Baby, das mit der Flasche gefüttert wurde, hat einen sofort einsetzenden, gleichmäßigen Milchfluss kennengelernt. An der Brust reagiert es dann frustriert, weil nicht der von ihm erwartete, sofortige und stetige Milchfluss einsetzt. Es ist daher wichtig, dass Sie Ihre Milch bereits vor dem Anlegen zum Fließen bringen. Versuchen Sie, den Milchspendereflex durch Ausstreichen, Brustmassage und Wärmeanwendung oder eventuell mit einer Pumpe auszulösen ehe Sie Ihr Baby anlegen. Warten Sie nicht, bis Ihr Kind sehr hungrig ist. Ein aufgeregtes, hungriges Baby ist nicht unbedingt bereit, etwas Neues (also das korrekte Trinken an der Brust) zu lernen. Wählen Sie eine bequeme Stillhaltung, um möglichst entspannt zu sein und achten Sie auf eine korrekte Anlegetechnik (eine gute Beschreibung der Anlegetechnik finden Sie in dem Info Blatt „Stilltechniken, die funktionieren", das Sie bei der La Leche Liga Deutschland und jeder LLL Stillberaterin (auch bei uns) bestellen können. Das Stillen im Rückengriff (auch Unter dem Arm Haltung genannt, in dieser Position ruht der Kopf des Kindes in Ihrer Hand und seine Beine liegen seitlich neben Ihrem Körper und zeigen nach hinten) eignet sich gut, weil Sie in dieser Haltung den Kopf Ihres Babys gut kontrollieren können und genau sehen, was es macht. Vermeiden Sie es, Ihre Kind am Gesicht oder seitlich am Kopf oder mit geringem Fingerdruck am Hinterkopf zu berühren. Derartige Berührungen können dazu führen, dass der Suchreflex beim Baby ausgelöst wird und es seinen Kopf in Richtung der Berührung dreht. Fester, gleichmäßiger Druck auf den Hinterkopf bedeutet normalerweise kein Problem für das Baby. Wenn Sie im Rückengriff stillen, können Sie eine Windel zwischen Ihre Hand und den Kopf Ihres Babys legen oder es fest in eine Decke einwickeln, deren obere Ecke Sie unter seinen Kopf legen. Stützen Sie den Kopf und den Nacken Ihres Babys in Höhe der Ohren mit Ihrer Hand. Will Ihr Kind nicht an der Brust bleiben, nachdem es sie zunächst erfasst hat, können Sie während des Stillens etwas zuvor ausgestrichene Milch auf die Stelle tropfen, an der seine Lippen Ihre Brust berühren. Es wird die Milch schlucken und dabei seine Zunge abflachen, so dass es die Brust richtig fassen kann. Es wäre günstig, wenn Sie sich an eine Stillberaterin vor Ort wenden würden, die Ihnen im direkten Gespräch Tipps geben kann und eventuell auch sieht, wie Ihr Baby an der Brust trinkt. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 05.09.2016



Antwort auf: Brust am abend zu wenig Milch?

Hallo Frau Welter, vielen Dank für Ihre Antwort. Die letzten Tage ist das stillen wieder besser geworden, es geht wieder ohne gebrüll und sie geht irgendwann von der Brust weg und möchte nicht mehr trinken. Auch am Abend wieder. Nun meine Frage, am ersten Abend habe ich ihr trotzdem noch eine Flasche mit abgepumpter Milch angeboten um sicher zu gehen, dass sie keinen Hunger mehr hat. Die Brust wollte sie nicht mehr und geweint hat sie auch nicht, war nur etwas müde. Nun hat sie die Flasche trotzdem komplett leer getrunken, danach hat sie 3 große Bäuerchen gemacht. Sie liegt dann da und wirkt sehr "voll", es drückt auch den Magen etwas raus. Spucken tut sie nicht, die darauffolgende Nachtwindel ist richtig voll. Die nächsten Tage genau das gleiche Spiel. Trinkt sie die Flasche nun noch aus, weil sie Hunger hat oder weil die Milch ganz einfach da ist und angeboten wird?? Ich denke sie würde auch ohne Flasche schlafen gehen, bin mir aber nun unsicher ob sie genug trinkt. Soll ich die Flasche nun einfach weg lassen, oder nach und nach am Abend weniger geben? Oder einfach weiter Flasche geben? Probehalber habe ich in 24h Windeln gewogen, ich kam auf ein Gewicht von 550g. Das Gewicht der Windeln ist hier bereits abgezogen. Reicht das aus? Das Gewicht ist mit der Abendflasche. Vielen dank nochmal im voraus!

von Stillmami1992 am 12.09.2016, 15:30



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