Frage: Beikost und Abstillen

Guten Abend, ich habe das erste Mal mit 4,5 Monaten mit der Beikost angefangen. Dann nochmal 2 wochen pausiert und mit 5 Monaten weitergemacht. Mein Sohn fast 6 Monate isst allerdings immer nur 4-5 löffel gemüse Mittags. Ich wollte nun langsam mit Kartoffeln kombinieren. Bin mir aber nicht sicher, ob das dann schon sinnvoll ist. Wir haben pastinake, kürbis und weisse Karotten durch. Aber nach den paar löffeln schreit er oder dreht sich weg bzw will sich auf den Bauch drehen. Ich habe das Gefühl mit der Beikost nicht weiter zukommen. Haben Sie evtl noch eine Idee? Oder soll ich den Abendbrei mal ausprobieren.? Ich würde halt sehr gerne mit weiterer Einführung der Beikost auch ganz langsam abstillen. Aber ich denke das kann dann ja noch sehr lange dauern.. Könnte ich auch eine Hebamme für weitere Fragen anrufen können? Kann sie es bei der Kasse abrechnen auch wenn Sie mich nicht in der Vor und Nachsorge betreut hat? Danke

von nettimausi am 19.03.2015, 19:51



Antwort auf: Beikost und Abstillen

Liebe nettimausi, Liebe Barbara, sicher ist es richtig und gut, einem etwa sechs Monate alten Baby, das Interesse an fester Nahrung zeigt, diese dann auch anzubieten. Doch diese Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen und keinesfalls kann die feste Kost die Muttermilch jetzt bereits in größerem Maße ersetzen. Ich weiß, dass fast überall steht: „zunächst wird die Mittagsmahlzeit ersetzt und im Abstand von etwa vier Wochen ersetzen Sie die nächste Mahlzeit usw". Gleichzeitig wird „eine Mahlzeit" als die Menge definiert, die in ein Gläschen passt und zwar für alle Kinder gleich. Doch dieses Schema, das leider immer noch oftmals propagiert wird verursacht in vielen Fällen nichts weiter als Stress und Tränen. Es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit „ersetzt" werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT Kost heißen. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Im gesamten ersten Lebensjahr sollte Muttermilch das Hauptnahrungsmittel des Kindes sein. Bei der Vorgehensweise, dass langsam als ergänzende Nahrung Beikost angeboten wird, hat die Brust Zeit, sich an die Veränderung zu gewöhnen, das Kind hat ebenfalls mehr Zeit für die Umstellung und die Nährstoffe aus der Beikost können in Zusammenhang mit bei der gleichen Mahlzeit angebotener Muttermilch besser verwertet werden. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird das Kind ausreichen häufig gestillt, braucht es keine andere Milchnahrung und auch keinen Milchbrei oder Flaschennahrung. Wenn Sie abstillen möchten sollten Sie noch zur Flasche hin abstillen, da Ihr Baby zu jung für allenige Beikost ist. Allmählich wird sich die Menge der Beikost von selbst steigern und etwa ab den ersten Geburtstag werden sich das Verhältnis Beikost zu Muttermilch langsam umkehren, bis sich das Kind (wenn es dazu die Gelegenheit erhält, die Entscheidung selbst zu treffen) schließlich irgendwann ganz abstillen wird. Wenn Sie jetzt also abstillen möchten, sollten Sie noch zur Flasche hin abstillen. Für Tipps rund um das Thema Beikost bietet sich das Buch „Babyernährung gesund & richtig – B(r)eikost und Fingerfood“ von Gabi Eugster an. Dort finden sich sehr viele Informationen und Tipps zum Thema Ernährung ab dem siebten Monat. LLLiebe Grüße Biggi.

von Biggi Welter am 19.03.2015



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