Frage: Beikost Beginn

Hallo, Mein Sohn ist jetzt 18 Wochen alt. Der Kinderarzt hat uns schon vor 2 Wochen die Empfehlung gegeben mit Brei zu starten. Da ich seine Gründe jedoch nicht so ganz nachvollziehbar fand (schlafen etc.) haben wir noch gewartet. Zwar sind jetzt immernoch nicht alle beikost Zeichen da, aber wir haben entschieden dass für uns der richtige Zeitpunkt ist, er ist dann 4,5 Monate. Er zeigt Interesse, macht kau Bewegungen, Sabber wie ein Weltmeister, will sehr oft an die Brust und zeigt aber deutlich wenn er sagt ist usw. Wir wollen klassisch mit Gemüse mittags starten. Dazu habe ich ein paar Fragen. 1. er ist voll gestillt und ist von der Sorte selten Stuhlgang. Er macht nur alle 8-11 Tage in die Windel und das schon seid kurz nach der Geburt, aber es stört ihn nicht. Sollte ich dann lieber nicht mit möhrchen beginnen, weil diese stopfen? Oder hat das keinen Zusammenhang? 2. ich würde gerne wissen ob ich strikt die 3-4 Wochen abwarten muss bevor ich den Abendbrei anfange ? Kann ich vorher auch schonmal etwas Obst geben zum Nachtisch zum Beispiel oder nachmittags ? 3. Ich würde gerne auch Fingerfood anbieten um zu sehen was ihm mehr Freude macht. An was kann ich ihn denn lutschen lassen mit 4,5-5 Monaten während wir essen, ohne dass verschlucken droht ? Oder ist das einfach noch zu früh? Ich dachte an Melone, Banane, Birne, gurke oder gekochte Karotte/Kartoffel/Kohlrabi ?! Oder sollte ich damit lieber noch warten, wenn ich ihm es hinlege würde er es auch in den Mund stecken!

von lpips am 04.08.2015, 15:28



Antwort auf: Beikost Beginn

Liebe lpips, wir empfehlen in Anlehnung an die WHO auch weiterhin, Babys noch nicht so früh mit artfremder Nahrung zu füttern. Will heißen: Erst so um den vollendeten 6. Lebensmonat herum, wenn das Kind diese Reifezeichen zeigt: • es ist in der Lage aufrecht zu sitzen, • der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert sich dafür, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. Dein Kind sollte einigermaßen ohne Stütze oder nur mit sehr wenig Unterstützung sitzen können, so dass es in der Lage ist, selbst Nahrung in die Hand zu nehmen und in den Mund zu führen. Wenn es dir die Nahrung aus der Hand reißt und voller Begeisterung in den Mund steckt, dann ist sicher der Zeitpunkt gekommen, dass Du ihm ergänzend zur Muttermilch auch andere Nahrung anbietest. Du kannst mit der Beikost beginnen und dann ganz normal weiterhin Muttermilch anbieten. Beikost ist etwas, was die Muttermilch ergänzt und nicht ersetzt. Es ist deshalb normal und richtig in Verbindung mit der Beikost zu stillen, nicht zuletzt deshalb, weil auf diese Weise bestimmte Bestandteile der Beikost vom Kind besser verwertet werden können. Gerade die bei uns so beliebten Karotten für Babys führen nicht selten zu Verstopfung (beim Obst gilt dies für Banane), andere Gemüse wie Zucchini, Kürbis, Pastinake, Brokkoli und auch Obstsorten wie Birne werden oft besser vertragen und tragen zu weicherem Stuhlgang bei. Ein Wechsel der Gemüse und Obstarten kann deshalb sehr sinnvoll sein. Außerdem sollte unbedingt auf eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme geachtet werden. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Bei der Vorgehensweise, dass langsam als ergänzende Nahrung Beikost angeboten wird, hat die Brust Zeit, sich an die Veränderung zu gewöhnen, das Kind hat ebenfalls mehr Zeit für die Umstellung und die Nährstoffe aus der Beikost können in Zusammenhang mit bei der gleichen Mahlzeit angebotener Muttermilch besser verwertet werden. Es gibt eine ganze Menge, was als fingergerechte Nahrung angeboten werden kann. Banane zum Beispiel kann ein Kind gut in die Hand nehmen, sie ist weich und es kann sie alleine essen. Auch ein Stück von einer gekochten Kartoffel geht gut. Gekochte Erbsen können einzeln aufgepickt werden (ist gleichzeitig eine gute Übung für die Feinmotorik), alle Gemüse und Obstarten, die einigermaßen weich sind und dann in kleine Stücke geschnitten werden, können gegeben werden. Für Tipps rund um das Thema Beikost bietet sich das Buch „Babyernährung gesund & richtig – B(r)eikost und Fingerfood“ von Gabi Eugster an. Dort finden sich sehr viele Informationen und Tipps zum Thema Ernährung ab dem siebten Monat. Auch interessant ist der Ansatz des "Baby led weaning", über den du sicher viel im Netz finden wirst. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 04.08.2015



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