liebe stillberaterinnen!
mein sohn ist 8 monate alt, ich habe ihn 6 monate nach bedarf voll gestillt und dann mit beikost angefangen. er isst tagsüber recht brav und sitzt immer neugierig am tisch :) mit seinen 8 monaten wiegt er 9 kg. am abend wird er vor dem zu bett gehen kurz gestillt und schläft dann ein. es dauert aber nie recht lange und er wacht (so nach 2 h) wieder auf und will wieder gestillt werden. den schnuller nimmt er dann auch nicht mehr, er beruhigt sich nur während dem saugen. das zieht sich dann durch die ganze nacht, er wacht meistens im 2 stunden rhythmus auf. er weint dann und weint, lässt sich nicht trösten! dass es an mangelndem körperkontakt und geborgenheit liegen könnte, kann ich mir nicht vorstellen, denn er wurde vom ersten tag an sehr viel im tragetuch getragen und tagsüber liebkost und verwöhnt. er ist eigentlich ein recht selbstständiges, fröhliches und witziges kerlchen.
wie kann ich ihn die brust nun nachtsüber abgewöhnen?
DANKE für ihre hilfe!!!!
von
eunice
am 25.03.2014, 20:41
Antwort auf:
baby will nachts ständig trinken
Liebe eunice,
es ist nicht ungewöhnlich, dass dein Kind an der Brust Sicherheit und Nähe empfindet und deshalb darauf besteht.
Die Phase WIRD vorbei gehen, das kann ich versprechen, aber ich weiß nicht, wie lange es dauern wird.
Es hat seinen Grund, warum stillende Mütter die besten Einschlafhilfen SIND. Beim Saugen an der Brust findet ein Baby das, was es braucht: Trost, Nahrung, Sicherheit. Es liegt vermutlich an einer gewissen neurologischen Unreife, wenn einige Babys das mehr brauchen als andere, und es "verwächst" sich wirklich von alleine!!
Dein Baby braucht also vor allem eines: Zeit zum Reifen. Vielleicht "schenkst" Du ihm einfach noch ein bisschen von dieser Zeit, in der du ihm gestattest, so zu sein, wie es ist. Du machst nichts falsch!
Die unruhigen Nächte sind furchtbar anstrengend, daran kann ich mich auch noch gut erinnern. Trotzdem: Sie sind normal und werden garantiert irgendwann vorbei sein. Wann, kann ich leider nicht sagen. Aber sie gehen wirklich vorbei! Bis dahin kannst du probieren, dir den Alltag so einfach wie möglich zu machen, so dass auch du tagsüber mal ein kurzes Nickerchen machen kannst.
In dieser Zeit verarbeiten Kinder vieles in der Nacht, und brauchen die Bestätigung, dass Mama ganz nah ist, und die beruhigende Milch, noch ziemlich. Es ist kein Rückschritt, wie es scheint, sondern zeigt, dass sich dein Kleines weiter entwickelt!
Hast Du es schon einmal mit dem Kinn-Trick" probiert? Der ist oft sehr hilfreich bei Babys, die die Brust fast ein wenig aus Gewohnheit im Mund haben wollen beim Schlafen. Dabei legst du, wenn du die Brust dem schlafenden Kind aus dem Mund gezogen hast, einen Finger längs unter die Unterlippe, so dass die Lippe beim "Suchen" einen gewissen Widerstand spürt. Dieser Widerstand wirkt beruhigend auf viele Kleinen, und sie schaffen es sich zu entspannen und eine tiefere Schlaf-Ebene zu erreichen...
Das geht auch, wenn das Kind im Schlaf oder Halbschlaf wieder zu "suchen" beginnt: Man drückt ganz sanft sein Kinn nach oben. Bei vielen Babys wirkt das Wunder und sie schlafen plötzlich auch ohne Brust weiter/wieder ein.
Manche Mütter berichten, dass es sogar geholfen hat, wenn sie ein kleines Kuscheltier ans Kinn des Kindes gelegt haben... Da ist es natürlich wichtig darauf zu achten, dass die Atemwege nicht blockiert werden :-).
Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten.
Sehr empfehlenswert ist von Sibylle Lüpold das Buch: "Ich will bei euch schlafen - Ruhige Nächte für Eltern und Kinder." Von ihr ist auch die Broschüre "Kinder brauchen uns auch nachts", in der 20 namhafte Experten wie Dr. William Sears, Prof. Dr. Gerald Hüther und Prof. Dr. Remo Largo gute Argumente liefern , weshalb von der Anwendung eines Schlaftrainings, wie zum Beispiel der Ferber-Methode, abzuraten ist. Damit kannst du deinem Mann vielleicht nahebringen, warum Schreienlassen NICHT der richtige Ansatz ist...
http://www.fuerkinder.org/files/broschre_kinder_brauchen_uns_auch_nachts_de.pdf
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 25.03.2014
Antwort auf:
baby will nachts ständig trinken
ach ja: flasche mag der kleine wicht keine und somit auch keine folgemilch!
von
eunice
am 25.03.2014, 20:46