Hallo, mein Kleiner ist fast 7 Monate alt und ich würde gern abstillen. Ich bin ständig bei der Krankengymnastik, weil meine Rechte Schulter durch das nächtliche Stillen leidet, mir schläft unvermittelt der Arm ein und ich kann ihn nicht mehr heben, mein Kind nicht mehr tragen. Außerdem beisst er (ohne Zähne) oft, nuckeln auf der letzten Rille und das Stillen ist für mich schmerzhaft. Ich habe irgendwie innerlich mit dem Stillen abgeschlossen und würde gern auf Flasche umstellen, da er noch nicht so gut isst. Leider nimmt er weder Schnuller noch Flasche, was soll ich tun?
von
NAG-Hasi
am 06.01.2017, 14:23
Antwort auf:
Abstillen, auf Flasche umstellen
Liebe NAG-Hasi,
natürlich erkläre ich dir gleich, wie du versuchen kannst, dein Kind an die Flasche heranzuführen. Doch als Stillberaterin ist es natürlich auch mein Job, dir zu zeigen, dass die Probleme, die du hast und die dir das Stillen madig gemacht haben, gelöst werden können. Mit einer Korrektur deiner Stillhaltung(en) und den richtigen Maßnahmen gegen das Beißen bzw. die schludrige Saugtechnik deines Kleinen könntet ihr noch eine unbeschwerte weitere Stillzeit genießen. Wenn du das ausprobieren möchtest empfehle ich dir, dich an eine Stillberaterin in eurer Nähe zu wenden, die dich punktgenau unterstützen und die jeweils passenden Tipps geben kann.
Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl stillen.de (Still und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Jetzt zum Wechsel von der Brust zur Flasche: Da sich die Techniken des Trinkens an der Flasche und an der Brust deutlich unterscheiden und sich ein Flaschensauger ganz anders anfühlt, ganz anders riecht und anders reagiert als die Brust, lehnen viele Stillkinder die Flasche ab. Wenn die Mutter die Flasche geben will kommt noch dazu, dass es sich denkt „Was soll denn damit? Ich kann doch die Milch meiner Mutter riechen und fühle ihre Brust und bekomme so etwas Seltsames in den Mund gesteckt. ICH WILL DAS ORIGINAL!" In einigen Fällen hilft es daher, wenn jemand anderes die Flaschenfütterung übernimmt.
Es empfiehlt sich auch, nicht zu warten, bis das Baby sehr hungrig oder müde ist. Müde oder hungrige Babys sind nicht unbedingt daran interessiert etwas Neues auszuprobieren.
Hier noch ein paar Tipps, wie das Baby die Flasche vielleicht besser annimmt:
• die Flasche anbieten, ehe das Baby zu hungrig ist
• das Baby beim Flaschegeben in ein Kleidungsstück der Mutter (Geruch) einwickeln
• den Flaschensauger nicht in den Mund des Babys stecken, sondern die Lippen des Babys damit berühren, so wie die Mutter dies mit der Brustwarze tut
• den Flaschensauger mit warmem Wasser auf Körpertemperatur bringen oder beim einem zahnenden Baby abkühlen, um die Zahnleisten zu beruhigen
• verschiedene Saugerformen und Lochgrößen ausprobieren
• verschiedene Haltungen beim Füttern einnehmen
• versuchen das Baby im Halbschlaf zu füttern
• geduldig bleiben und das Baby nicht unter Druck setzen
Manche Babys wollen auch einfach nicht aus einer Flasche trinken. Bei diesen Kindern kann man dann versuchen, ob sie aus einem kleinen Becherchen oder Glas trinken, oder aber aus einer Trinklerntasse (Schnabeltasse). Viele Mütter berichten, dass ihre Babys die Trinklerntasse von Avent mit dem weichen Schnabelaufsatz gut (oder zumindest lieber) annehmen. Auch von der Marke mit "T" gab es mal eine Trinklerntasse mit Silikondeckel, die Säuglinge ganz ok fanden. Ich weiß allerdings nicht, ob es die heute noch gibt.
Unter Umständen kann man auch löffeln.
Ich hoffe, meine Antwort hilft dir weiter!
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 07.01.2017