Liebe Biggi & Kristina!
Mein Sohn ist nun knapp 10 Monate alt und ich mache mir schön langsam Gedanken über das Abstillen.
So um seinen 1. Geburtstag herum möchte ich nur noch maximal 2x in 24h stillen, morgens und abends und das dann noch ein, zwei Monate beibehalten um ihm nich alles auf einmal zu nehmen. Dann möchte ich abends streichen und mit spätestens 15 Mo möchte ich ganz abgestillt haben.
Er isst bereits brav, fast alles was wir ihn anbieten (alle möglichen Brei-Sorten, Finger food, (Butter-)Brot, Joghurt... Und kostet alles (geeignete!) von unseren Tellern.
Ach ja, wenn möglich möchte ich auf Fläschchen und MuMi-Ersatzprodukte komplett verzichten.
Das mal die Theorie ;) Nun zu meinen Fragen:
Ist es möglich mit ca 12 Mo., das stillen auf 1 bis 2x am Tag zu reduzieren? Oder verwirre ich ihn damit nur? Ist es besser einen radikalen Schnitt zu machen und gleich ganz abzustillen?
Wie bekomme ich ihn dazu, dass er genug trinkt? Mit Becher und Schnabeltasse nimmt er hin u wieder mal einen Schluck, aber dann spielt er nur herum und spuckt alles wieder aus.
Im gesamten ersten Lebensjahr ist ja MuMi sehr wichtig und Hauptnahrungsmittel. Was gebe ich stattdessen, damit er ab dem 12. Monat alles bekommt, was er braucht? Kuhmilch sollte ja nicht mehr als 100ml am Tag sein, oder?
Im Moment kommt er in der Nacht auch noch 2 bis 5 (so oft aber nur bei Krankheit, Zahnen, ...) Mal. Ich würde ihn nachts mit 1 Jahr angelehnt an Gordon abstillen wollen. Sollte ich das gleichzeitig mit tagsüber nicht mehr stillen machen, oder besser im Abstand von 1 bis 2 Monaten?
Was gebe ich ihm am Abend, damit er auch satt ist? All meine Freundinnen, Bekannte oder Verwandte geben Flaschi oder stillen "Ewig" ;) beides will ich aber nicht...
Danke schon mal im Voraus!!!
Ganz liebe Grüße,
Birgit und Maximilian (der noch nichts von seinem "Glück" ahnt ;) )
von
Birupp
am 08.04.2015, 14:08
Antwort auf:
Abstillen OHNE Flasche einzuführen nach dem 12.Monat!?
Liebe Birgit und Maximilian,
nach dem ersten Geburtstag benötigt ein Kind etwa 350 ml Milch (oder etwas mehr als einen kleinen Joghurt) und 20 g Käse, um seinen Milchbedarf zu decken. Das heißt, dass ein Kind keineswegs zwingend Milch trinken muss und es ist sogar möglich, dass sich der Mensch nach dem Abstillen ganz milchfrei ernährt. Der Mensch ist ja ohnehin das einzige Säugelebewesen, das nach dem Abstillen noch weiter Milch einer anderen Art auf seinem Speiseplan stehen hat und auch beim Menschen gibt es eine ganze Reihe von Kulturen, die milchfrei und dennoch gesund leben.
Notwendig ist die Milch auch wenn das in unserer Kultur oft nicht geglaubt wird nicht.
Es gibt eine ganze Menge an kalziumreichen Nahrungsmitteln, mit denen sich der Kalziumbedarf decken lässt. Eine Tasse (227 g) gekochter Chinakohl ist eine alternative Möglichkeit zur Kalziumversorgung und bietet 86 % des Kalziumgehaltes einer Tasse (240 ml) Milch. Eine halbe Tasse (113 g) Sesamkörner die zu Backwaren und Pfannkuchenteig hinzugefügt oder über Salat oder Getreide gestreut werden können enthält doppelt so viel Kalzium wie eine Tasse (240 ml) Milch. Weitere Kalziumlieferanten sind Melasse, mit Kalzium angereicherter Tofu, Spinat, Broccoli, Zwiebelkraut, Winterkohl, Leber, Mandeln und Paranüsse sowie Dosensardinen und Lachs (die allerdings beide mitsamt der weichen Gräten gegessen werden).
Und natürlich kannst Du auch noch ein- oder zweimal stillen, so fällt deinem Kind der Abschied leichter und auch deine Brust hat Zeit, sich an die Umstellung zu gewöhnen.
Lass dein Kind mit dem (leeren) Becher spielen, setze auf seinen Nachahmungstrieb und versuche es nicht mit Druck.
Wieviel Flüssigkeit ein Baby zusätzlich zur Beikost braucht, hängt davon ab, wieviel Beikost es isst, wie warm es ist, wie aktiv das Kind ist und einigem anderen mehr. Ein Kind, dass noch viel breiartige Kost isst, bekommt zudem über die Nahrung relativ viel Flüssigkeit.
Biete deinem Kind zur Beikost immer Wasser an, dann hat es die Möglichkeit zu trinken, wenn es durstig ist. Wasser ist das optimale Getränk, sowohl für Kinder wie für Erwachsene, Saft oder Tee ist nicht notwendig. Solange der Urin des Babys hell, fast farblos aussieht und nicht unangenehm riecht, bekommt es in der Regel genügend Flüssigkeit.
Hab Geduld,dein Baby wird das Trinken schon lernen und akzeptieren und solltest Du den Eindruck haben, dass die Trinkmenge deutlich zu gering ist und dein Kind dennoch nicht mehr trinken will, dann mach aus dem Gemüsebrei einfach Gemüsesuppe.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 08.04.2015