3x täglich Amoxicillin 1000mg in der Stillzeit gegen Streptokokken B.

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: 3x täglich Amoxicillin 1000mg in der Stillzeit gegen Streptokokken B.

Hallo, kurz vorweg: ich habe heute den Befund Streptokokken B von meinem FA bekommen. :-( Ich nehme nun 3x täglich über 10 Tage Amoxi 1000. Mein Sohn ist 2 Jahre alt und ich stille ihn noch immer um die 6x in 24 Std. Nun meine Frage: "Wenn" mein Sohn sich angesteckt haben "sollte", würde er damit gleich mit behandelt werden? Und könnt Ihr mir vielleicht auch sagen, wie lange ich ansteckend bin? Und wie lange die Streptokokken außerhalb des Körpers "überleben"? Ich putze normal, wie jeder normale Mensch. Jetzt natürlich noch aufmerksamer... Nur habe ich jetzt Angst, dass ich meinen Sohn angesteckt haben könnte. Wobei er zum Glück keinerlei Beschwerden aufweißt. Vielen Dank im Voraus für Eure Antwort. Lg

von Nane1502 am 13.04.2016, 20:26



Antwort auf: 3x täglich Amoxicillin 1000mg in der Stillzeit gegen Streptokokken B.

Liebe Nane, mach dir keine Sorgen um deinen Sohn. Ich kann dir zwar nicht sagen, wie lange du ansteckend bist, aber er muss sich nicht zwangsläufig anstecken. Euer Kinderarzt ist hier der richtige Ansprechpartner, ruf mal bei ihm an und frage ihn, ob du irgend etwas beachten solltest oder er deinen Kleinen checken möchte. Zum Antibiotikum selbst ich zitiere hierzu aus „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit“ von Spielmann, Steinhoff, Schaefer, 7. Auflage 2006: Antibiotika allgemein Bei vielen Antibiotika erhält ein gestilltes Kind unter Behandlung der Mutter weniger als 1 % der auf das Körpergewicht bezogenen therapeutischen Dosis. Damit werden allenfalls minimale, in keinem Fall Bakterien hemmende Konzentrationen im Säuglingsplasma erreicht. In der Literatur werden immer wieder folgende Risiken diskutiert: Beeinflussung der Darmflora (ggf. „dünnere" Stuhlkonsistenz, selten Durchfall), Beeinflussung bakteriologischer Untersuchungen, die im Fall einer Erkrankung des Säuglings erforderlich werden könnten, Entwicklung resistenter Keime, Sensibilisierung. Als klinisch relevant oder gar therapiebedürftig haben sich alle diese Nebenwirkungen bisher nicht erwiesen. Am ehesten ist mit einer vorübergehenden Auswirkung auf die Stuhlkonsistenz zu rechnen (Ito 1993). Penicilline, Cephalosporine und andere ß Lactam Antibiotika Erfahrungen. Bei allen gängigen Penicillinderivaten (z.B. Isocillin®, Amoxypen®) liegt der M/P Quotient unter 1. Der voll gestillte Säugling erhält in der Regel deutlich weniger als 1 % einer therapeutischen Dosis (Übersicht in Bennett 1996). Ähnliches gilt für Cephalosporine, die zum Teil im Darm des Säuglings inaktiviert werden (Übersicht in Bennett 1996). Benyamini und Mitarbeiter (2005) haben 67 Mütter mit Amoxicillin plus dem Enzyminhibitor Clavulansäure (in Augmentan®) sowie 38 mit Cefuroxim nach Nebenwirkungen bei ihren gestillten Kindern gefragt. Bei der ersten Gruppe wurden mit 22 % häufiger Symptome berichtet als bei Amoxicillin alleine. Die Symptome waren dosisabhängig, bedurften aber keinerlei Intervention. Bei Cefuroxim wurden in knapp 3% der Fälle leichte Nebenwirkungen berichtet, die im Vergleich zu einer Kontrollgruppe mit Cefalexin nicht häufiger auftraten. Bei Aztreonam (Azactam®) sind nach einer Einzeldosis an die Mutter 0,2 % als relative Dosis für das Kind in der auf die Applikation folgenden Stillmahlzeit ermittelt worden (Ito 1990). Bei lmipenem (Zienam®) wurden in einer japanischen Untersuchung durchschnittlich 0,8 % einer gewichtsbezogenen, i.v. verabreichten Dosis in der Tagesmilchmenge gemessen (Ito 1988). Von Sulbactam (z.B. Unacid®) beträgt die relative pro Tag übergehende Dosis maximal 1 % (Foulds 1985). Enteral werden die zuletzt genannten Substanzen kaum resorbiert. Dies spricht zusätzlich für eine geringe biologische Verfügbarkeit beim gestillten Kind. Zu anderen ß Lactam Antibiotika liegen keine ausreichenden Daten vor. Bisher gibt es keinen Anhalt für toxische Effekte beim gestillten Kind. Empfehlung für die Praxis: Penicillinderivate und Cephalosporine gehören zu den Antibiotika der Wahl in der Stillzeit. Soweit möglich, sollten länger eingeführte Substanzen bevorzugt werden, d. h. im Fall der Cephalosporine solche der 2. Generation. Wenn erforderlich, können auch andere ß Lactam Antibiotika und Clavulansäure verwendet werden." Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 13.04.2016



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