Hallo liebe Biggi,
Meine Frage ist, ob 30-40ml wirklich eine bessere Zunahme ausmachen?
Meine Kleine ist mit 3690g per Kaiserschnitt geboren und hat auch 10% ihres Gewichts verloren. Ich stille seit Tag 1 voll und habe in der Zeit zwischendurch immer mal zugefüttert.
Als wir aus dem Krankenhaus raus sind, hatte ich Stillprobleme, da mir meine Hebamme geraten hat nur alle 2 Stunden zu stillen. Ich bin davon selbst dann abgekommen und gesagt dass ich nicht glauben kann, das ich zu wenig Milch habe.
Dann habe ich 1 Woche auf mein Gefühl vertraut, das hat mich allerdings getrügt, da meine Maus wieder nur 100g zugenommen hatte.
Am 09.06 ist sie geboren und am 14.06 sind wir mit 3430g aus dem Krankenhaus raus. Am 12.08 wiegt sie nun 4550g.
Also in 8 Wochen 1120g im Schnitt also 140g
Ich habe in den letzten 2 Wochen immer abends 30-40ml PRE nach dem Stillen gegeben. Nur ein einziges Mal am Tag also.
Macht es wirklich 50g pro Woche aus?
Meinst du ich kann die 30-40ml weg lassen, weil ein Stillkind auch mal nur 100g zunehmen kann?
Mit dem Pumpen probiere ich es häufig, anfangs mit der elektrischen, aber die tat mir meistens eher weh, egal welcher Aufsatz und nund benutze ich die Avent Handpumpe, jedoch kommt dort auch oft nur 1 paar Tropfen bis gar nichts.
Ich lege sie immer an wenn sie will und mal trinkt sie gut und mal schlecht. Sie ist an sich aber ein zufriedenes Kind bis auf die abendlichen Schreiphasen, weshalb ich ihr abends diese zusätzlichen ml gebe.
Wie ist deine Meinung? Sind die 30-40ml nur Unnütz oder kann es wirklich sein, dass meine Milch weniger fettreich ist und mein Baby deshalb mit dem bisschen PRE besser zu nimmt?
Finde diese Plattform übrigens wahnsinnig toll!
Liebe Grüße
Themonaay
von
Themonaay
am 15.08.2022, 16:30
Antwort auf:
Reichen zusätz. !täglich! 40ml PRE für eine bessere Gewichtszunahme?
Liebe Themonaay,
das kann ich nicht sagen, weil ich das Saugverhalten deines Kindes nicht beurteilen kann.
Ich würde dir dazu raten, keine Flasche zu geben, weil es sein kann, dass dein Kind dadurch verwirrt ist und nicht mehr ganz korrekt an der Brust trinkt.
Probiere doch einmal aus, wie es ist, wenn du ein paar Stilltage einlegst.
Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb solltest du dein Baby in den nächsten Tagen oft anlegen.
Um das Interesse deines Babys an der Brust wach zu halten, kannst du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst du dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und lässt es aufstoßen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses "Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, wie bereits erwähnt tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden.
Eventuell ist es sinnvoll zusätzlich zu pumpen. Wenn gepumpt wird, dann sollte eine möglichst effektive Pumpe verwendet werden, am besten eine vollautomatische, elektrische Kolbenpumpe mit Doppelpumpset. Zu wenig Milch ist eine medizinische Indikation für die Verordnung der Pumpe durch den Arzt (auf der Verordnung muss "mit Zubehör" stehen, sonst musst du das Zubehör selbst zahlen).
Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung ("schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig. Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys.
Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung.
Ruhe dich oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst du ja ein paar "Stilltage" einlegen, das heißt du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen.
Wenn möglich, sollte dein Kind keinen Schnuller und auch keine Flaschensauger bekommen, denn diese können dazu führen, dass dein Baby nicht mehr weiß, wie es richtig an der Brust trinken soll.
Außerdem solltest du unbedingt Kontakt zu einer Stillberaterin vor Ort aufnehmen, die dich und dein Kind beim Stillen beobachten kann. Es ist wichtig, dass du korrekt anlegst und dass dein Kind korrekt saugt. Es kann auch sein, dass dein Baby nicht richtig saugt oder eine Saugschwäche hat, was korrigiert werden müsste.
Am besten besprichst du mit einer Stillberaterin in deiner Nähe, wie du vorgehen kannst.
Adressen von Stillberaterinnen findest du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Ich würde dir zusätzlich noch empfehlen, deinem Baby eine Kalorienbombe aus Muttermilchsahne zu geben, das gibt den Kleinen meist einen wirklich guten Zunahme- und Entwicklungskick. Schau, dass du Milch ausstreichst oder abpumpst, die du in 10 ml Spritzen aufziehst und dann kopfüber in ein Glas stellst (also mit der Spitze nach unten). Lass aber ein bisschen Luft, denn die Schwerkraft wird den Kolben vielleicht etwas weiter in die Spritze drücken... Oben auf der Milch wird sich eine Fettschicht absetzen, der Muttermilchrahm. Nach ca. 2 Stunden kannst du den wässrigen unteren Teil der Milch ausdrücken und deinem Kind die verbleibende Sahne in den Mund träufeln.
Statt mit leeren Spritzen kannst du natürlich auch mit einer Tasse arbeiten, in die du die gewonnene Muttermilch gibst. Oben wird sich der fetthaltige Rahm absetzen, du kannst ihn mit einem Löffel abschöpfen und deinem Baby geben.
Wenn du das 3-4 Tage lang machst (je mehr, desto besser), wird dein Baby ganz sicher einen Schub machen.
Probier es mal aus!
Liebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 15.08.2022