Hallo, bei mir wurde in der 12.ssw ein Diabetes festgestellt. Nun macht meine Frauenärztin aber nur die 3 gesetzlichen Ultraschalle. Ist das nicht zu wenig?? Muss sie nicht jedesmal einen machen, da ich bzw. das Kind engmaschiger kontrolliert werden müssen?
grüße dima 23+4
von
dima2309
am 26.09.2011, 13:34
Antwort auf:
Frage zu US bei ss-Diabetes
Hallo Dima,
1. nein, das muss sie nicht, denn es gibt keine Mutterschaftsrichtlinien für Frauen mit einem Schwangerschaftsdiabetes und im Übrigen ist sie völlig frei in Ihren Therapieentscheidungen.
2. aber: von den Fachgesellschaften werden bei Frauen mit einem Schwangerschaftsdiabetes zusätzliche Untersuchungen zumindest empfohlen und jede Frauenärztin/Frauenarzt ist gut beraten, sich auch daran zu halten; unabhängig ob sie/er jede einzelne Maßnahme nun von der KV erstattet bekommt oder nicht.
3.Empfohlen wird, dass die Mutterschaftsvorsorge bei Diabetikerinnen während der Schwangerschaft intensiver als bei stoffwechselgesunden Frauen ist. Hier wird auch die Zusammenarbeit mit einem Perinatalzentrum, das in der Betreuung diabetischer Schwangerer Erfahrung hat, empfohlen.
Über die drei vorgesehenen Ultraschalluntersuchungen hinaus sollte um die 20.-22.SSW eine eingehende Ultraschalluntersuchung zum Ausschluss von Organfehlbildungen durchgeführt werden.
Weitere Ultraschalluntersuchungen sollten in der Spätschwangerschaft neben dem Gewicht des Kindes auch die Fruchtwassermenge beurteilen.
Vorgesehen sind ab der 28. SSW eine intensivierte fetale Zustandsdiagnostik mit Kontrolle der fetalen Bewegungen, einem CTG (Cardiotokogramm) und eine Doppler-Untersuchung. Dabei sollte die Häufigkeit am besten individuell festgelegt werden.
ab der 32.-33. SSW sollte das CTG 2x/Woche und ab der 35. SSW 3x/Woche durchgeführt werden.
Wenn der Schwangerschaftsverlauf problemlos ist, wird eine vaginale Entbindung am Termin empfohlen. nach Möglichkeit sollte ein Austragen über den Termin hinaus vermieden werden.
Die Empfehlungen stammen von der Arbeitsgemeinschaft Diabetes und Schwangerschaft bei der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe.
Liebe Grüße
VB
Quellen:
http://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de/redaktion/mitteilungen/leitlinien/Gestationsdiabetes_EbLL_Endfassung_2011_08_11.pdf (Evidenzbasierte Leitlinie zu Diagnostik, Therapie u. Nachsorge des Gestationsdiabetes. Deutsche Diabetes-Gesellschaft (DDG) und Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG), Stand:8-2011. Letzter Abruf:18.9.2011)
http://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de/redaktion/mitteilungen/leitlinien/PatL_Schwangerschaft_2008.pdf (Diabetes und Schwangerschaft - Patientenversion der Leitlinie der Deutschen Diabetes-Gesellschaft, Stand:2008. Letzter Abruf:5.2.2011)
http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/087-001.html (AWMF-Leitlinie 087-001 der Deutschen Gesellschaft für Perinatale Medizin „Empfehlungen für die strukturellen Voraussetzungen der perinatologischen Versorgung in Deutschland“, Stand:1.9.2005, letzter Abruf:31.1.2011)
http://www.diabetes-heute.uni-duesseldorf.de/download/DDFI_Broschuere_Schwangerschaft.pdf (Informationsbroschüre für Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes. Deutsche Diabetes-Klinik an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Stand: 2004, letzter Abruf:31.1.2011)
http://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de/redaktion/mitteilungen/leitlinien/PL_DDG2010_Schwangerschaft (Praxis-Leitlinien der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG) Stand: 2010, letzter Abruf: 13.12.2010)
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 26.09.2011