Frage: Schaden diese Medikamente meinem Baby?

Werden all diese Sachen meinem Baby schaden? Ich habe diese Woche erst erfahren das ich schwanger bin. Aspirin complex hab ich Drei Tage - dreimal täglich genommen kW 22 Baldriparan - 1 mal jeden Abend... Seit kW 21 Dolormin für Frauen - kW 22. einen Tag zwei Tabletten, drei Tage jeweils eine

von SarahZ82 am 06.06.2014, 10:59



Antwort auf: Schaden diese Medikamente meinem Baby?

Die Substanzklasse der nichtsteroidalen Antiphlogistika enthält zahlreiche Vertreter. Die älteren Substanzen ASS, Ibuprofen oder Diclofenac dürfen in den ersten zwei Schwangerschaftsdritteln ebenfalls eingesetzt werden. Im letzten Schwangerschaftsdrittel ist jedoch wegen eines möglichen vorzeitigen Verschlusses des Ductus arteriosus (kindliche Kreislaufverbindung vor Geburt) bei Dauertherapie mit all diesen Prostaglandinsynthesehemmern Vorsicht geboten. Die neueren Wirkstoffe aus dieser Substanzklasse (z. B. Naproxen) ergaben bisher ebenfalls keine Hinweise auf fruchtschädigende Effekte, sind jedoch in der Schwangerschaft weniger umfangreich untersucht. Das Sympathomimetikum Pseudoephedrin ist in vielen Erkältungspräparaten enthalten. Nach Exposition von 902 Schwangeren mit Pseudoephedrin im I.Trimenon war die Häufigkeit angeborener Anomalien in zwei Kohorten des Boston Collaborative Drug Surveillance Program nicht erhöht (Jick et al 1981; Aselton et al 1985). Das Collaborative Perinatal Project fand ähnliche Resulate bei 39 Expositionen im I.Trimenon bzw. 194 Anwendungen von Pseudoephedrin zu einem späteren Zeitpunkt der Schwangerschaft (Heinonen et al 1977). Pflanzliche Beruhigungsmittel enthalten oft Baldrian, Hopfen und Passionsblume. Zwar sind uns konkret keine Hinweise auf fruchtschädigende Effekte dieser Wirkstoffe beim Menschen bekannt, doch liegen insbesondere für die meisten pflanzlichen Präparate keine systematischen Untersuchungen für Schwangerschaft und Stillzeit vor. Die aus der Volksmedizin bekannten Wirkstoffe sind bisher nicht als fruchtschädigend aufgefallen. Der Einsatz solcher Präparate sollte insbesondere im ersten Drittel der Schwangerschaft mit Zurückhaltung erfolgen. Eine kindliche Schädigung durch die von Ihnen beschriebene vorübergehende Anwendung der Präparate in der Frühschwangerschaft ist nicht zu befürchten.

von Dr. Wolfgang Paulus am 09.06.2014