Guten Tag,
seit 2011 nehme ich 100 mg Opipramol wegen Angstzuständen, Panikattacken und Depressionen.
Vor einer Woche kam heraus das ich schwanger bin.
Nun nehme ich seitdem noch 50 mg.
Ich habe mit meinem Psychiater gesprochen und er hat mich an eine Kollegin verwiesen.
Allerdings habe ich den Termin erst Ende Dezember.
Kann ich das Opipramol in der reduzierten Menge nun bis zu diesem Termin nehmen oder soll ich es komplett absetzen?
LG Sabine N.
von
Naki
am 20.11.2015, 19:29
Antwort auf:
Opipramol in Schwangerschaft
Ein fruchtschädigender Effekt von Opipramol wurde in Tierversuchen nach Angaben des Herstellers nicht beobachtet. Bei hochdosierter Therapie vor der Geburt können beim Neugeborenen folgende Symptome auftreten: Tachyarrhythmie (Herzrasen), Tachypnoe (beschleunigte Atmung), Tremor (Zittern), Trinkschwäche, Konvulsionen (Krämpfe), Harnverhalt.
Wir selbst verfügen über 80 Rückmeldungen nach Behandlung mit Opipramol in der Schwangerschaft:
12 Schwangerschaftsabbrüche
12 Fehlgeburten
53 unauffällige Neugeborene
3 angeborene Anomalien (Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte, Choanalatresie,motorische Entwicklungsstörung)
Eine Fortführung der Medikation in moderater Dosis (z. B. 50 - 100 mg/d) wäre bei Bedarf in der Schwangerschaft durchaus vertretbar. Keinesfalls sollten Sie das Präparat wegen der Schwangerschaft überstürzt absetzen.
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 22.11.2015