Sehr geehrter Herr Dr. Paulus,
ich hätte eine Frage zur örtlichen Betäubung in der Schwangerschaft: Mir wurden in der 20. SSW von meiner Hautärztin 2 kleine Muttermale bzw. Hautgewächse an der Brust unter örtlicher Betäubung rausgebrannt. Die Ärztin wusste, dass ich schwanger bin und hat gesagt, es wäre besser die Muttermale vor der Geburt zu entfernen, da sie an sehr ungünstigen Stellen an der Brust waren und das Baby beim Stillen alles aufgescheuert hätte, was zu Entzündungen geführt hätte. Jetzt so kurz vor der Geburt mache ich mir Gedanken, ob diese örtliche Betäubung vielleicht irgendwie geschadet haben könnte? Es waren 2 kleine Stiche und es wurde ganz wenig lokal gespritzt und danach wurden die Muttermale weggebrannt. Ich habe in diesem Forum nachgelesen, dass eine solche Betäubung nur nach strenger Indikation in der SS durchgeführt werden sollte und mache mir jetzt Vorwürfe.
LG Sabrina
von
Sabi2211
am 06.05.2016, 12:20
Antwort auf:
Örtliche Betäubung
Bei der Anwendung von bewährten Lokalanästhetika liegen keine Hinweise auf eine Fruchtschädigung beim Menschen bzw. in Tierversuchen vor. Articain und Bupivacain besitzen eine hohe Plasma-Eiweißbindung und eine kurze Halbwertszeit, so dass nicht mit dem Übertritt einer erheblichen Substanzmenge auf das Ungeborene zu rechnen ist.
Für operative Eingriffe während der Schwangerschaft gilt die Lokalanästhesie mit diesen Substanzen als unbedenklich, zumal Sie sich zum Zeitpunkt des Eingriffes bereits weit jenseits der sensiblen Phase der Organdifferenzierung befunden haben.
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 09.05.2016
Antwort auf:
Örtliche Betäubung
Ich weiß leider nicht, welches Lokalanästhetikum die Ärztin verwendet hat. Gibt es welche die während der SS bedenklicher sind als andere und sollte ich hier nochmal nachfragen? Wobei ich davon ausgehe, dass sie nichts geben würde das schadet, da sie ja von der SS wusste.
von
Sabi2211
am 06.05.2016, 12:46