Hallo, meine Tochter ist jetzt 14 Monate alt und sie trinkt immer noch 2-3 Flaschen a 200-220 ml Folgemilch 2! Sie braucht die Milch zum einschlafen und manchmal auch Nachts! Ich wüsste gerne, in wie weit das bedenklich ist! Ist so viel Milch gesundheitsschädlich?
Vielen Dank für Ihre Mühe
von
Eulenchen
am 12.12.2014, 11:46
Antwort auf:
Ist es bedenklich das meine Tochter noch soviel Milch trinkt?
Liebe „Eulenchen“,
gerne beantworte ich Ihnen Ihre Frage.
Ihr Mädchen benötigt - am besten in 2-3 Portionen über den Tag verteilt – insgesamt nur noch etwa 300 ml /g Milch und Milchhaltiges (Milchbrei, Müesli, Käse auf dem Brot, ein Joghurt zwischendurch).
Versuchen Sie langsam in diese Richtung zu gehen, sonst ist die Ernährung zu „milchlastig“.
Gesundheitsschädlich?
Da fallen mir als erstes die Zähne ein. Sicher werden vor und nicht nach den Fläschchen die Zähne geputzt. Zwischen den Mahlzeiten und vor allem nachts repariert der Speichel normalerweise den Zahnschmelz. Diesen Vorgang nennt man „Remineralisation“ - herausgelöste Mineralstoffe werden wieder eingebaut. Mit der Milch wird jedoch der Speichel weggespült und kann die Zähne nicht reparieren. Außerdem kann die Milch auf die Zähnchen einwirken und so Karies fördern.
Eine sehr hohe Eiweißzufuhr kann auch die kindlichen Nieren belasten.
Dazu kommt, dass Studien darauf hin deuten, dass eine zu hohe Eiweißzufuhr in der frühen Lebensphase das Risiko für späteres Übergewicht erhöhen kann.
Gut, dass Sie noch eine babygerechte Milch verwenden, da sie im Eiweißgehalt reduziert ist. Trotzdem sollten sie die Milchaufnahme drosseln, denn sicher gibt es auch noch einen Milchbrei und hin und wieder einen Joghurt oder so.
Damit will ich Ihnen keine Angst machen, viele Kinder bekommen so wie Ihre Tochter im 2. Lebensjahr noch ein „Einschlaf“- und Nachtfläschchen. Aber Ihre Tochter braucht aus meiner Sicht diese Flaschen nicht mehr. Weder zum Einschlafen noch nachts. Generell ist es möglich in diesem Alter nachts ohne Nahrung auszukommen.
Wenn es mal hin und wieder eine nächtliche Flasche/Milch gibt oder wenn bei gewissen Schüben (Zahnen, Wachstum, Krankheiten…) eine Milch in der Nacht verlangt wird, ist das kein Thema.
Isst sie sich tagsüber bei den einzelnen Mahlzeiten ausreichend satt und trinkt auch dazu, wissen Sie, dass es weder Hunger noch Durst sind, warum sie sich meldet. Sondern mehr eine liebe Gewohnheit. Es ist verständlich, dass Ihr Mädchen protestieren wird.
Eine Umgewöhnung geht meist nicht von heute auf morgen und braucht Geduld und Konsequenz. Es kann ein paar Tage bis 2 Wochen oder gar länger dauern.
Möchten Sie wirklich eine Veränderung - das ist vor allem anderen entscheidend - müssen Sie an dieser Schraube drehen und Ihre Kleine wird mit Ihrer Hilfe lernen, ohne Milch in der Nacht auszukommen. Dazu würde ich die Milch ausschleichen, also immer weniger Milch und mehr Wasser nehmen und auch die Trinkmenge nach und nach reduzieren. Das ist ein guter Weg die Kleinen von der Flasche zu entwöhnen.
Nehmen Sie sich nach einander die einzelnen Flaschen vor.
In manchen Fällen weckt die Kleinen auch der Durst in der Nacht, sie fordern dann aus Gewohnheit eine Milch zum Trinken ein. Bieten Sie ein Wasser an.
Versuchen Sie mehr und mehr den Kleinen anderweitig zum Einschlafen zu bringen. Spieluhr, Schmusetuch mit Geruch von Mama, streicheln und gut zureden.
Das wird nicht gleich von heute auf morgen klappen. Das bedeutet bestimmt einige „unruhige Nächte“ für Sie.
Ich drück Ihnen die Daumen fürs Durchhalten!
Und wünsche Ihnen und Ihrem Töchterchen eine fröhliche Weihnachtszeit
Annelie Last
von
Annelie Last
am 12.12.2014