Guten Tag,
unser Sohn ist 16,5 Monate alt und gedeiht gut. Von Geburt an litt er unter Reflux. Ganz weg ist das noch nicht, aber fast. Unser Problem: Er isst nur Brei (ab 4 und 6 Mon.), bei allem Stückigen würgt und erbricht er. Angebotenes Essen wie zerdrückte Banane, weiche Nudel, Kartoffel, Keks...nimmt er nur als Spielzeug. Er kommt irgendwie nicht auf die Idee, "normal" zu essen und zu kauen (hat 9 Zähne), interessiert sich zwar für unser Essen, aber nicht, um es selbst zu probieren. Er trinkt auch noch verdünnte Premilch aus dem Fläschchen, Becher / Tasse klappt nicht. KiA meint, noch ein paar Monate abwarten. Was meinen Sie? Gibt es das häufiger? Bis wann muss er definitv anfangen zu kauen bzw. wann sollten wir ihn untersuchen lassen?
Vielen Dank und herzliche Grüße
Hummel
Mitglied inaktiv - 07.08.2014, 09:18
Antwort auf:
Bis wann sollte unser Sohn feste Nahrung zu sich nehmen?
Liebe „hummel“,
haben Sie da noch ganz viel Geduld mit Ihrem Kleinen.
Kinder gewöhnen sich einfach unterschiedlich schnell an die gröbere oder stückige Kost. Vielen macht das gar nichts aus, Ihr Junge scheint sich damit schwerer zu tun. Geben Sie ihm die Zeit dazu, die er benötigt. Er geht da eben sein ganz eigenes Tempo. Jedes Kind braucht seine Zeit für bestimmte Entwicklungsschritte.
Ich kann mir vorstellen, dass bei Ihrem Sohn aufgrund seines Refluxes der Würgereflex ganz besonders empfindsam ist. Das kennen Sie bestimmt, wenn ein Spatel bei einer ärztlichen Untersuchung in den Mund gelegt wird, dass wir dann automatisch würgen. Manche Babys sind hier sehr sensibel. Ein kleines Stückchen Brei oder Brot bzw. etwas Druck im hinteren Rachen kann schon den Würgereflex auslösen. Und nach den Refluxerfahrungen zu Beginn ist Ihr Schatz da eben übervorsichtig.
Sie machen es ganz richtig, wenn Sie immer wieder stückiges oder groberes Essen anbieten. Unsere stückigen Menüs ab dem 8. Monat und aufwärts sind hier ideal auf diese Bedürfnisse abgestimmt.
Versuchen Sie noch kleinere Übergänge zu schaffen, indem Sie zum Beispiel die jüngeren Gläschen mit den älteren mischen. Auch das Zerdrücken mit einer Gabel ist hilfreich.
Manchmal kann man das Essen auch mit etwas Wasser, Saft oder Soße „weicher“ machen, damit es besser rutscht.
Geben Sie Ihrem Sohn weiterhin kleine, weiche Stückchen auf einem extra Teller, damit er experimentieren kann. Das kann am Anfang recht spielerisch sein. Aber so lernen Kinder, indem Sie etwas anfassen, damit „spielen“ und es so erforschen.
Versuchen Sie jeglichen Druck oder Zwang zu vermeiden.
Machen Sie sich da nicht zu viele Gedanken. Das Verhalten Ihres Kleinen ist nicht ungewöhnlich. Auch Ihr Kinderarzt hat ein Auge darauf.
Ihr Junge wird es bestimmt noch lernen mit fester, grober Kost umzugehen. Geben Sie ihm die Zeit dafür, die er dazu braucht. Und bleiben Sie bitte immer dabei, wenn Ihr Schatz etwas isst, damit Sie weiterhin beobachten können, wie Ihr Sohn mit dem Essen umgeht.
Es grüßt Sie herzlichst
Doris Plath
von
Doris Plath
am 07.08.2014
Antwort auf:
Bis wann sollte unser Sohn feste Nahrung zu sich nehmen?
Liebe Frau Plath,
vielen Dank für die schnelle, hilfreiche und konstruktive Antwort! Das leuchtet ein und beruhigt sehr.
Herzliche Grüße
Hummel
Mitglied inaktiv - 08.08.2014, 14:30