Hallo liebes Experten-Team,
mein Sohn ist bald 9 Monate alt und sein Essensplan sieht folgendermaßen aus:
7 Uhr: 230 ml Milch
10 Uhr: 180 ml Milch
13 Uhr: 220 g Gemüse-Getreide-Fleisch-Brei (selbstgemacht)
16 Uhr: 100 g Obstbrei
18 Uhr: 250 g Getreide-Vollmilch-Brei
In der Regel essen wir mittags und abends gemeinsam. Seit einiger Zeit möchte aber der Kleine auch lieber das essen, was wir und sein großer Bruder essen. Sein Brei findet er immer uninteressanter, spuckt es aus und möchte nach unseren Tellern greifen.
Da er aber immer noch nur 2 Zähne hat (sollten sie mit 9 Monaten nicht schon 6 Stück haben?!), ist es schwierig ihn am Familientisch mitessen zu lassen. Ab wann können die Kleinen am Familientisch mitessen und wie machen sie dies, wenn sie immer noch nur so wenige Zähne haben?
Und noch eine Frage: wann kann ich eine weitere Milchmahlzeit wodurch ersetzen?
Vielen lieben Dank und viele Grüße,
Alina
von
Idi1980
am 25.06.2014, 10:19
Antwort auf:
Ab wann können die Kleinen am Familientisch mitessen?
Liebe Alina,
da fange ich gleich mal von hinten an.
Zur Milch- und Kalziumversorgung reichen Ihrem Kleinen 400-500 ml oder Gramm. Das heißt, mit der Flasche am Morgen und der Portion Milchbrei am Abend bekommt Ihr Schatz schon genug. Die zweite Flasche am Vormittag kann jetzt sehr gut wegfallen.
Etwas Fruchtiges (Obstbrei, Obst-Getreide-Brei, später auch etwas Obst plus was zu knabbern) kann hier nun die Zeit bis zum Mittagessen überbrücken.
Noch ein Tipp zum Nachmittag. Erweitern Sie das Obst doch mit Getreide (z.B. unseren Bio-Getreidebreien, grüne Packungen). Ein Obst-Getreide-Brei macht mehr satt und das Getreide liefert wertvolle Nährstoffe.
Wann und wie auf Familienessen umgestellt wird hängt ganz von der jeweiligen Reife des Kindes ab. Manche Kinder zeigen früh Interesse an der Familienkost, andere akzeptieren nur fertige Babynahrung. Die meisten sind gegen Ende des ersten Jahres soweit. Dass Ihr Schatz nun das haben möchte was der große Bruder und Mama und Papa essen, ist ganz normal. Beziehen Sie ihn ruhig mit ein.
Bieten Sie mal gedünstete, weiche Gemüse (Karotten, Kartoffel, Kohlrabi, Zucchini etc.) oder auch Nudeln an - alles ungewürzt - an, die Sie in kleine mundgerechte Stücke schneiden. Geben Sie diese in ein Schälchen und lassen Ihren Kleinen damit experimentieren. Auch ein Löffel in der Hand kann das Gefühl der großen Selbstständigkeit zur Folge haben. Da das meist noch kleine Mengen sind, können Sie neben zu noch Brei füttern. Mit dieser Kombination schaffen Sie einen behutsamen Übergang, der dann immer mehr in Richtung selber essen gehen kann.
Abends darf es weiches Brot (zu Beginn ohne Rinde) geben. Zunächst mal ein paar extra Würfelchen zum Brei dazu.
Darüberhinaus sind Knabberartikel speziell für Babys wie Reiswaffeln, Kekse und Hirsekringel ideal zum Kauen lernen.
Lassen Sie Ihren Kleinen einfach ein bisschen „experimentieren“.
Versuchen Sie behutsam herauszufinden mit welcher Konsistenz Ihr Sohn schon gut zurecht kommt. Kinder kauen und zermalmen das Essen nicht nur mit den Zähnen. Auch die harten Kau- und Kieferleisten tun hier ihre Dienste. Wenn das Essen also etwas fester ist, können die Kleinen damit erfahrungsgemäß dennoch recht gut umgehen.
Grundsätzlich is(s)t aber jedes Kind anders und auch unterschiedlich reif und geschickt was das Kauen und Beißen betrifft. Deshalb unbedingt immer dabei bleiben und zuschauen, wenn das Kind etwas isst.
Viele liebe Grüße
Doris Plath
von
Doris Plath
am 25.06.2014