Hallo,
Ich stille meine jetzt 21 Wochen alte Tochter aktuell voll. Seit einiger Zeit trinkt sie am Abend noch zusätzlich zur Brust eine Flasche abgepumpte Muttermilch. Sie schläft schon lange die Nacht durch von Abend um 8 bis früh um 7 ca. Aber seit einigen Tagen fällt das durchschlafen immer schwerer!
Ich stille sie 6-7 mal über den Tag hinweg, dann zusätzlich die Flasche am Abend (170 ml). Sie hat 1-2 mal am Tag Stuhlgang und immer volle Windeln. Ich habe schon versucht sie noch öfter zu stillen, aber das verweigert sie. In der Nacht schläft sie jetzt häufig sehr unruhig, wird munter, schmatzt laut an ihrem Schnuller und jammert. Meist lässt sie sich beruhigen, aber kurze Zeit später hat sie ganz klar Hunger und ich stille sie in der Nacht.
Wenn wir selbst essen, schaut sie interessiert zu. Sie kann zwar noch nicht selbstständig sitzen, aber auf dem Schoss mit ein wenig stütze ohne Probleme. Auf dem Schoss setzt sie sich auch immer von selbst auf.
Ich habe nun überlegt langsam mit Beikost anzufangen, aber nicht Mittag sondern Abend. Andere Nahrung wie Pre etc. möchte ich ungern geben. Ich würde den Brei mit der abgepumpten Milch zubereiten mit Schmelzflocken.
Nun bin ich aber unsicher, ob es noch zu früh ist? Es wird ja immer empfohlen, 6 Monate voll zu stillen und dann Beikost, das wäre in 5 Wochen. Ich möchte aber ungern das durchschlafen "verlieren", es ist für mich ungemein erholend und entspannt so. Was empfehlen Sie mir?
Besten dank im voraus!
von
Stillmami1992
am 29.09.2016, 15:52
Antwort auf:
Beikost langsam beginnen mit 21 Wochen?
Liebe „Stillmami1992“,
ich kann es gut verstehen, dass man sich als junge Mutter den Start mit Beikost ganz genau überlegt.
Es gibt unterschiedliche Empfehlungen für den Beikoststart. So empfiehlt die WHO bis zum sechsten Monat voll zu stillen. Die ESPGHAN (European society for paediatric gastroenterology, hepatology and nutrition) und auch wir empfehlen für den Beginn der Beikostfütterung den Zeitraum nach dem vollendeten 4. bis 6. Lebensmonat. Das ist ein günstiges Zeitfenster, eine spätere Einführung von Beikost bietet keine Vorteile.
Die Entscheidung zum Beikostbeginn sollte sich letztlich immer am einzelnen Kind orientieren. Es gibt Babys, die im Alter von 4 oder 5 Monaten durch Muttermilch alleine nicht mehr satt werden und für ihr gesundes Wachstum Beikost benötigen. Ebenso gibt es Kinder, die bis zum vollendeten 6. Lebensmonat durch Milch bestens versorgt werden und auch erst dann für Beikost bereit sind.
Folgende Signale helfen bei der Entscheidung, wann mit Beikost begonnen wird:
* Das Kind ist mindestens vier Monate alt
* Das Kind kann das Köpfchen alleine halten
* Mit etwas Unterstützung kann Ihr Baby selbst sitzen
* Es ist an der neuen Nahrungsform - Beikost vom Löffel - interessiert und in der Lage, die Nahrung vom Löffel aufzunehmen
Wichtig ist letztendlich, dass Ihr Mädchen also reif dafür ist. Üblicherweise gibt der Kinderarzt grünes Licht, da er die Reife des Kindes am besten einschätzen kann.
Ideal ist es, wenn Sie weiterstillen und die einzelnen Milchmahlzeiten im Laufe des ersten Lebensjahres Schritt für Schritt durch Beikost ersetzen.
Ich wünsche Ihnen und Ihrer Kleinen alles Gute!
Herzliche Grüße!
Doris Plath
von
Doris Plath
am 30.09.2016