Baby 7 Monate isst kaum Brei sollte ich weiter stillen und abwarten?

 Annelie Last Frage an Annelie Last Diplom Ökotrophologin

Frage: Baby 7 Monate isst kaum Brei sollte ich weiter stillen und abwarten?

Hallo, Meine Tochter ist nun 7 Monate alt und seit dem Beginn des 6. Monats (also seit gut 8 Wochen) bekommt sie mittags etwas Brei. Wir haben langsam gesteigert, zwei verschiedene Gemüse eingeführt zur Abwechselung und mal mit mal ohne Fleisch, mal selbst gekocht, mal gekauft. Ich mache den Brei ziemlich flüssig und sie bekommt dazu noch Tee aus der Flasche, weil Glas noch zuviel daneben geht. Sie schafft nie mehr als 70-90 Gramm, dann will sie einfach nicht mehr. Da ich das nun seit einigen Wochen so mache, und mittags nicht mehr stille, mache ich mir langsam Gedanken, ob sie genug Nährstoffe bekommt. Den Rest des Tages und auch noch zweimal nachts wird sie gestillt. Nun habe ich versucht, Abendbrei (Milchbrei) zu geben. Nimmt sie nur wenige Löffel und verweigert dann. Etwas mehr hat sie vom mit Muttermilch angerührten fast flüssigen Brei genommen, aber auch nur etwa 70 Gramm. Soll ich einfach weiter stillen und abwarten? Liebe Grüße

von Dezemberbaby am 08.07.2015, 15:11



Antwort auf: Baby 7 Monate isst kaum Brei sollte ich weiter stillen und abwarten?

Liebe „Dezemberbaby“, es gibt einfach Kinder, bei denen die Einführung fester Nahrung sehr viel Ausdauer und Geduld erfordert, das ist nicht ungewöhnlich. Bei manchen Babys kann das einige Zeit dauern, bis dieser Prozess so richtig ins Rollen kommt und letztendlich dann klappt. Das Stillen ist zudem ein besonders inniges Miteinander, von dem Ihr kleiner Schatz nun mehr und mehr Abschied nehmen soll und wer verabschiedet sich schon gerne von einer lieb gewordenen Gewohnheit, die auch ein großes Stück Sicherheit gegeben hat. Hier ist sehr viel „Feingefühl“ aber auch eine gewisse Konsequenz notwendig. Geben Sie also nicht auf, auch wenn es im Moment so aussieht als würde gar nichts weitergehen. Was diesen Prozess hemmt, sind Druck oder Stress. Ihr Kind spürt Ihren innigen Wunsch es möge doch endlich mehr feste Nahrung annehmen. Versuchen Sie für einige Zeit den Druck vollkommen heraus zu nehmen. Mittags klappt dass doch schon ganz gut. Wenn Ihre Kleine mittags nach ihrem Brei keine Milch mehr einfordert und drei bis vier Stunden aushält, hat sie sich vielleicht auch schon satt gegessen. Die Portionsgröße und Angaben auf den Produkten sind nur Richtwerte. Es gibt auch Kinder, die mit weniger zurechtkommen. Wichtig ist dabei natürlich, dass Ihr Mädchen sich gesund entwickelt und wächst und gedeiht. Und das ist sicher der Fall, das überwacht auch der Kinderarzt bei den Untersuchungsterminen ganz automatisch. Solange das so ist, ist alles in Ordnung. Dann hat Ihr Mädchen mittags einfach weniger Appetit als der Durchschnitt. Die einen essen wie Scheunendrescher, die anderen begnügen sich mit Spatzenportionen. Und bei Kindern kann sich das auch schnell mal ändern. Ihre Kleine kann noch auf den Geschmack kommen und Sie kommen gar nicht mehr mit dem Füttern hinterher. Nehmen Sie es wie es ist! Vergleichen Sie Ihr Mädchen nicht mit anderen Babys, denn „Jedes Kind is(s)t anders!“. Es gibt auch Kinder, die man ans Essen locken kann, wenn man sie bei ihrem Forschungsdrang packt. Geben Sie Ihrem Mädchen ein weiches Löffelchen in die Hand. Bestreichen Sie den Löffel mit ganz wenig Brei und lassen die Kleine das Essen selbst erforschen. Reichen Sie Ihr auch weich gekochte Gemüsestückchen oder verträgliche Beilagen wie weiche Kartoffelstückchen oder Nudeln auf einem Tellerchen. Das Wichtigste ist jetzt vor allem am Abend wirklich konsequent, aber trotzdem ruhig und gelassen zu bleiben. Ihre Tochter merkt genau, wann Sie unsicher oder nachgiebig sind. Wenn Ihr Schatz nach einigen Löffeln nicht weiteressen mag, eine Pause zu machen und dann weiter mit Brei zu füttern. Machen Sie es Ihrem Schatz nicht zu leicht, also ruhig mal den Hunger zum Gehilfen machen. Ihr Mädchen weiß, dass Mama schnell mit Milch einlenkt. Also muss sie sich ja auch nicht mit dem Brei mühen. Probieren Sie es aus. Meine Erfahrung ist, wenn es im Anschluss keine „sichere“ Milch mehr gibt, dass die Verzehrsmengen dann automatisch größer werden. Das ist natürlich auch Übungssache und wird vermutlich nicht von heute auf morgen klappen. Aber Ihre Kleine kann und wird es lernen. Abgesehen vom Mittags- und Abendbrei sollten Sie selbstverständlich weiter stillen. Schöne Grüße, Annelie Last

von Annelie Last am 09.07.2015



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