Schönen guten Tag, mein Sohn ist nun 6 Monate alt. Er wurde mit 58cm und 4,3kg groß geboren. In den ersten 4 Monaten hat er - voll gestillt - immer so 300 gr die Woche zugenommen. In den vergangenen Wochen ist sein Wachstum in Länge und Breite sehr stagniert. Er kommt mir schmal vor (liegt aber bei den KiÄ Untersuchungen immernoch im Durchschnitt). Ich wundere mich also im Allgemeinen ob ich mit seiner Ernährung richtig umgehe:
0 Uhr - Stillen
3 Uhr - Stillen
5.30 Uhr - Stillen
8 Uhr - Stillen
10 Uhr - Stillen
12.30 Uhr - Mittagsbrei
15 Uhr - Stillen
16.30 Uhr - Getreide-Obst-Brei
19/20 Uhr - Stillen
Er schläft nachts sehr unruhig und wacht oft auf, lässt sich dann auch nur selten mit Schnuller, Streicheln oder Rumtragen wieder in den Schlaf bringen. Meist verlangt er die Brust und trinkt dann auch gut etwas. Sind 7-8 Mal Stillen zu zwei Breimahlzeiten aber nicht viel? Aber er ist ja in keinster Weise schwer.
Eine weitere Frage: Er trinkt weder aus der Flasche noch aus dem Trinklernbecher, kaut darauf rum, verschluckt sich permanent, also löffele ich ihm ab und an etwas, bleibt aber nicht sehr viel drin. Kann es sein, dass er Durst hat und sich alle Flüssigkeit über das Stillen holt? Wie kann ich ihm das Wassertrinken besser beibringen oder anderweitig zukommen lassen?
Ich hatte 5 Tage mit einem Milch-Getreide-Obstbrei begonnen. Allerdings hatte er starke Blähungen und viel saures Aufstoßen. Kann es sein, dass er die Säuglingsmilch nicht verträgt? Was mache ich da? Bei einem Abendbrei ist die Milch doch sicherlich wichtiger Bestandteil, oder?
Entschuldigen Sie den langen Text :S und schon einmal vielen Dank im Voraus.
von
Lindsey
am 31.03.2014, 13:51
Antwort auf:
Sind 7-8 Mal Stillen zu zwei Breimahlzeiten nicht zuviel?
Liebe „Lindsey“,
machen Sie sich nicht so viele Gedanken, Sie ernähren Ihren Kleinen ganz wunderbar. Durch die Stillmahlzeiten und die beiden Beikostmahlzeiten ist er bestens versorgt. Er bekommt auch nicht zu viel. Verlassen Sie sich da ganz auf das Sättigungsgefühl Ihres Kleinen, er holt sich was er braucht. Und auch Ihr Kinderarzt ist mit der Entwicklung und dem Gedeihen zufrieden.
Jetzt im zweiten Halbjahr lernen die Kinder langsam nachts ohne Nahrung auszukommen.Der Hunger wird mehr und mehr am Tag gestillt. Wann Kinder genau lernen nachts ohne zu essen durchzuhalten, ist natürlich immer sehr unterschiedlich und individuell zu handhaben.
Der Durchschlaf hängt auch nicht nur mit einer ausreichenden Ernährung zusammen. Es spielen viele Faktoren eine Rolle, auch die Gewohnheit und besonders die Reife des Kindes. Denn für das Durchhalten/Durchschlafen nachts muss ein Baby zunächst einmal die nötige Reife mitbringen.
Aufwachen in der Nacht bleibt immer normal. Je nach Temperament und Reife vermögen einige Säuglinge sich selbst zu regulieren und weiterzuschlafen. Üblicherweise überprüfen die Kleinen aber durch Weinen, Meckern etc. ob die Bezugsperson noch erreichbar ist. Kurzes Trösten durch die Eltern reicht oft schon aus. Hinzukommt, dass es tagsüber immer mehr zu erleben gibt, was in den Träumen verarbeitet wird. Auch gibt es immer wieder Entwicklungsphasen, z.B. das Zahnen, in denen der ruhige Schlaf gestört wird.
Geben Sie sich und Ihrem Kleinen da noch Zeit. Es gelingt Ihnen bestimmt immer mehr Ihren kleinen Schatz anderweitig zum Einschlafen zu bringen: Spieluhr, Schmusetuch mit Geruch von Mama, streicheln und gut zureden. Das dauert einfach seine Zeit, aber Sie machen das schon ganz richtig.
Wegen dem zusätzlichen Trinken brauchen Sie sich nicht so viele Gedanken machen, das wird oft zu streng gesehen. Bieten Sie Ihrem Jungen immer wieder etwas Wasser zum Üben an. Vertrauen Sie da ganz auf sein Durstempfinden. Er holt sich schon was er braucht und Sie vermuten ganz richtig, er bekommt noch die Milch und auch die Breie enthalten viel Flüssigkeit. Ein Blick in die Windel gibt Ihnen die nötige Sicherheit. Ist sie regelmäßig gut nass und der Stuhl weich und geformt, können Sie beruhigt sein, dass Ihr Kleiner genug Flüssigkeit bekommt.
Der Abendbrei mit seinen Komponenten Milch und Getreide sättigt gut und hält gut für die Nacht vor. Milchbreie werden in der Regel gut vertragen. Manchmal ist das Bäuchlein aber einfach noch überfordert, wenn am Abend eine ganze Portion Milchbrei eingeführt wird. Gehen Sie hier behutsam vor. Reichen Sie zunächst einige Tage nur eine Teilportion und stillen im Anschluss noch. Geben Sie der Verdauung so etwas Zeit sich an den Brei zu gewöhnen. Klappt das gut, können Sie die Menge erhöhen und zur ganzen Portion ausbauen.
Falls Sie noch abgepumpte Muttermilch haben, können Sie diese mit einem Bio-Getreidebrei mischen, das funktioniert prima und ist bestens als Abendbrei geeignet.
Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend mit Ihrem kleinen Jungen!
Viele liebe Grüße
Anke Claus
von
Anke Claus
am 31.03.2014
Antwort auf:
Sind 7-8 Mal Stillen zu zwei Breimahlzeiten nicht zuviel?
Vielen Dank!
von
Lindsey
am 01.04.2014, 07:57