Wie schaffe ich es das mein Sohn (fast 10 Mo.alt) ohne Brust einschläft?

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Wie schaffe ich es das mein Sohn (fast 10 Mo.alt) ohne Brust einschläft?

Da ich in ca. 3 Mo. wieder arbeiten werde, muß ich meinen Sohn deswegen sobald wie möglich abstillen. Mein Kleiner schläft allerdings nur an der Brust ein. Wenn Papa es probiert schreit er nur und will zu mir. Keiner von uns beiden hält das Schreien lange aus und ich gebe ihm dann natürlich wieder die Brust. Was kann ich tun? Er muß ja dann auch in die Kita und die Erzieherinnen können ihm ja keine Brust zum Mittagsschlaf geben. Ich würde gerne länger stillen aber heutzutage ist man ja leider gezwungen,weil man auch einfach das Geld braucht, traurig aber wahr. Danke schon mal für Eure Antwort. LG Susi

von susifinn am 24.05.2012, 11:52



Antwort auf: Wie schaffe ich es das mein Sohn (fast 10 Mo.alt) ohne Brust einschläft?

Liebe Susifinn, du hast schon Recht, es ist traurig, dass Stillmütter nicht länger zuhause bleiben können, denn das, was sie für ihr Kind und damit der Zukunft unserer Gesellschaft tun, ist sehr sehr wertvoll - aber wenig wertgeschätzt. Du musst ihn vielleicht gar nicht "so schnell wie möglich" abstillen, denn einerseits bestünde die Möglichkeit, trotz Berufstätigkeit auch weiterhin zu stillen, und ihm während deiner Abwesenheit Pre zu geben. "Zwiemilchernährung" nennt sich das dann. Dabei stillt die Mutter immer dann, wenn es ihr möglich ist, und während ihrer Abwesenheit oder wenn sie eben weniger stillen möchte, erhält das Kind künstliche Milch (z.B. Pre, die der Muttermilch noch am nähesten kommt). Es gibt dabei zwei Möglichkeiten: Das Kind bekommt die Muttermilchersatz- Nahrung NICHT aus einer Flasche sondern z.B. aus einem Becherchen. Hat den Vorteil, dass das Kind keine Saugverwirrung entwickeln kann. Hat den Nachteil, dass man das erst üben muss und leicht auch mal etwas daneben geht, wenn das Baby recht unruhig ist. Andererseits kann das Baby eine Flasche bekommen, und man achtet darauf, dass das Trinken aus der Flasche etwas erschwert wird. Man wählt einen Schnuller mit dem kleinstmöglichen Loch, er sollte eine breite "Basis" haben und so tief in Babys Mund eingeführt werden, dass es nicht auf dem "Nippel" des Saugers saugt, sondern wie an der Brust mit aufgeschürzten Lippen an der Basis des Saugers "angedockt" ist. Die Flasche wird möglichst waagerecht gehalten, gerade so schräg, dass Milch den Sauger füllt. Wenn das Baby beim Füttern möglichst im 45 Grad Winkel gehalten wird, dann kann die Schwerkraft nicht dazu beitragen, dass die Milch schnell aus der Flasche fließt. Das Baby muss sich dann auch etwas anstrengen und aktiv saugen, damit die Milch fließt - wie eben an der Brust. Auch eine Flaschenmahlzeit sollte gut 20 Minuten dauern! Auf diese Weise mit der Flasche gefütterte Säuglinge entwickeln viel seltener eine Saugverwirrung und akzeptieren die Brust weiterhin. Wenn du trotzdem lieber abstillst, helfen dir hoffentlich diese Infos: Eine "Gebrauchsanleitung" fürs Abstillen gibt es in dem Sinne nicht. Dabei gehst Du am besten so vor, dass Du dein Kind zunächst anlegst, aber es sich nicht vollständig satt trinken lässt, sondern anschließend noch die Flasche anbietest. Bei manchen Kinder empfiehlt sich auch die umgekehrte Vorgehensweise, zuerst Flasche anbieten und anschließend noch die Brust, das musst Du ausprobieren. Allmählich steigerst Du die Menge der Flaschennahrung, bis die Mahlzeit vollständig ersetzt ist. Etwa im Abstand von mindestens einer Woche kannst Du dann mit dem Ersetzen der nächsten Mahlzeit durch künstliche Säuglingsnahrung beginnen. Mit welcher Mahlzeit Du beginnst, bleibt dir überlassen. Nach Möglichkeit solltest Du nicht zwei unmittelbar aufeinanderfolgende Stillzeiten direkt nacheinander ersetzen. Du kannst auch weiterhin die Beikost steigern, aber mach das langsam und ersetze nicht gleich eine ganze Mahlzeit. Auch nachts kannst Du weiterhin nach Bedarf stillen. Falls die Brust dann zu spannen beginnt, pumpst Du gerade so viel Milch ab oder streichst von Hand aus, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Du dich wieder wohl fühlst. Nicht mehr Milch als unbedingt notwendig entleeren, denn sonst wird die Produktion wieder angeregt. Zusätzlich kannst Du die Brust kühlen. Besprich mit deiner Kinderärztin/arzt welche künstliche Säuglingsnahrung Du verwenden solltest. Pre Nahrung kann wie Muttermilch nach Bedarf gegeben werden und ist als Ersatz für die Muttermilch für das gesamte erste Lebensjahr (bis das Kind an normale Kuhmilch gewöhnt werden kann) geeignet. Du kannst verschiedene Sorten Ersatzmilch anbieten, vielleicht schmeckt deinem Baby die probierte Sorte nicht. Für das komplette Abstillen solltest Du in etwa sechs bis acht Wochen einrechnen, dieser Zeitraum ist realistisch, wenn Du Probleme mit der Brust vermeiden willst und gibt auch dem Kind Zeit, sich an die Umstellung zu gewöhnen. Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 24.05.2012



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