Ich habe bereits so ziemlich alles ausprobiert, was ich im Internet an Empfehlungen finden konnte. Meine Tochter ist jetzt einen Monat alt. Wir hatten anfänglich große Stillprobleme, da sie an die Brustwarze von Anfang an nicht andocken konnte und dann auch leider zu viel abgenommen hat. Daraufhin habe ich mit Abpumpen begonnen. In den ersten Tagen/Wochen, wo der Bedarf an Milch noch relativ gering war, hat meine Milch für sie ausgereicht und ich konnte zusätzlich noch in den Kühlschrank stellen. Fürs zusätzliche Einfrieren war nicht genug da. Leider hat sich die Produktion nie gesteigert, und somit konnte ich dann bei erhöhtem Bedarf erst nichts mehr in den Kühlschrank stellen und musste im Verlauf letztendlich zufüttern.
Ich habe eine elektrische Milchpumpe und auch schon mal überlegt, ob die Brusthaube eventuell zu klein ist, da das Pumpen teilweise schmerzhaft ist, jedoch ist bei der größeren Größe, die ich daraufhin besorgt habe, noch weniger Milch geflossen.
Ich habe (da ja überall steht man muss einfach öfter anlegen/pumpen) tagsüber teilweise stündlich und nachts maximal alle 4 Stunden abgepumpt, um die Milchbildung zu erhöhen und mache seit ca 3 Wochen täglich ein Power Pumping für eine Stunde. Dabei produziere ich dann maximal 110ml von beiden Seiten, was ja nicht einmal für eine Mahlzeit ausreicht. Beim normalen Pumpen bekomme ich auf der linken Seite maximal 30ml, auf der rechten maximal 60ml.
Zusätzliche Maßnahmen die ich getroffen habe, sind Brustmassagen (auch während des Pumpens), manuelles Entleeren, Wärmeauflagen, Bockshornklee, Stilltees und Malzbier. Meine Hebamme kann mir auch nicht mehr weiterhelfen.
Mittlerweile pumpe ich ca. 6 Mal am Tag, da das stündliche Pumpen eh nichts gebracht hat, und habe dadurch immer noch genau gleich wenig Milch.
Mittlerweile klappt es mit dem Stillen auch besser, sodass sie immerhin andockt, auch wenn sie teilweise nicht genug von der Brust in den Mund nimmt, sodass ich zusätzlich ca 3 Mal am Tag stille.
Als neuen Versuch trinke ich ab heute Kokoswasser, da ich echt nicht mehr weiter weiß und nichts unversucht lassen möchte.
Meine einzige nächste Option wäre, mir Medikamente zur Milchproduktion verschreiben zu lassen.
Mitglied inaktiv - 10.02.2022, 11:28
Antwort auf:
Wie kann ich doch noch meine Milchproduktion steigern?
Liebe Sahra Hachem,
wenn das Kind nicht korrekt trinkt, kann es sein, dass sich die Milchmenge gar nicht steigert, egal wie lange das Kind an der Brust ist.
Es ist deshalb wirklich wichtig, dass Du Dir Hilfe vor Ort suchst und zunächst das Saugverhalten Deines Babys beurteilt werden kann!
Am besten wendest Du Dich deshalb einmal für eine persönliche Beratung an eine Stillberaterin in Deiner Nähe.
Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Welche Pumpe verwendest Du denn?
Der Schlüssel zum erfolgreichen Abpumpen ist das Auslösen des Milchspendereflexes. Um den Milchspendereflex anzuregen hilft es, wenn die Frau sich in eine angenehme Umgebung zurückziehen kann, in der sie so wenig wie möglich gestört wird und sich entspannen kann. Das Einhalten eines Rituals beim Abpumpen und Konzentration auf das Baby (vor einem Foto des Babys oder neben dem Kind abpumpen) tragen dazu bei, den Milchspendereflex auszulösen. Wärmeanwendungen und Massage der Brust stimulieren den Milchspendereflex ebenfalls. Es hat sich bewährt, nach dem Schema 7 Minuten pumpen unterbrechen zum Massieren der Brust 5 Minuten pumpen massieren der Brust 3 Minuten pumpen, vorzugehen. Eine Brustmassage kann auch dazu beitragen den Fettgehalt der abgepumpten Milch erhöhen.
Die besten Erfahrungen habe ich mit vollautomatischen, elektrischen Pumpen mit Doppelpumpset gemacht. Diese Pumpen sind von den Firmen Medela und Ardo erhältlich und können auch in Apotheken und Sanitätshäusern ausgeliehen werden.
Wenn Du jetzt die Pumpfrequenz erhöhst und ein Doppelpumpset verwendest, dann müsste sich die Milchmenge auch wieder steigern. Gönne Dir gleichzeitig auch möglichst viel Ruhe, das wirkt ebenfalls positiv.
Eventuell kann der Wechsel zu einer anderen Pumpe sinnvoll sein. Außerdem ist eine Pumpberatung durch eine Stillberaterin in vielen Fällen sehr hilfreich.
Wäre es für Dich möglich, auf die Flasche zu verzichten und eine alternative Fütterungsmethode zu wählen? Es könnte sein, dass Dein Baby dann effektiver an der Brust trinkt.
Dein Baby wird ein paar Anläufe brauchen (und Du auch) bis es den Dreh raus hat, wie es die Milch aus dem Becherchen bekommt. Vielleicht hilft dieses Video:
http://www.youtube.com/watch?v=OAQcvHkFbdc
Bei der Becherfütterung wird der Becher dem möglichst aufrecht im Schoß der Mutter/des Vater sitzenden Kind an die Unterlippe angelegt. Man kippt den Becher dann langsam und vorsichtig, so dass die Milch in den Mund des Babys läuft. Achte darauf, dass immer nur so viel Milch fließt, wie das Baby problemlos schlucken kann und setze immer wieder ab. Wird die Becherfütterung richtig durchgeführt verschlucken sich die Babys nicht. Bereits frühgeborene Babys können mit dem Becher gefüttert werden. Spezielle Babyfütterbecher gibt es von den Firmen Ameda und Medela und können in der Apotheke bestellt werden. Man kann aber natürlich auch einfach einen kleinen Becher in der Größe eines Schnapsglases (oder den Verschlussbecher von Babyflaschen) verwenden!
Lieben Gruß
Biggi
von
Biggi Welter
am 10.02.2022