Was könnte die Ursache für unsere "stillschwierigkeiten" sein?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Was könnte die Ursache für unsere "stillschwierigkeiten" sein?

Hallo, ich verzweifle langsam aber sicher! Seit mein Sohn (mittlerweile 6 Monate) knapp 4 Wochen alt war, hat er extrem mit Blähungen zu kämpfen. Die erste Hebamme sagte, dass seien halt die normalen Koliken, ihn würde es besonders hart treffen. Sie riet uns zu Lefax und Bigaia Tropfen. Weder das eine noch das andere half. Ich habe Literweise Kümmeltee getrunken, Kümmel gegessen, auf blähende Lebensmittel verzichtet, bewusst welche ausprobiert, Bauchmasssagen, Fliegergriff, auf dem Bauch liegen lassen, herum tragen. Nichts half. Er weinte und schrie regelmäßig jeden Nachmittag bis zum Abend hin. Dann hieß es plötzlich er habe eine Anpassungsstörung, ist normal, geht vorbei. Ging es aber nicht. Ich war im Stillcafe, bei einer Stillberaterin, beim Kinderarzt und bei zwei verschiedenen Osteophathen. Das schreien haben wir durch die Behandlung einer Blockade im Halswirbel super in den Griff bekommen. Das stillen und die Blähungen blieben leider gleich problematisch. Anlegentechniken haben wir brav geübt, die klappen super, in der Regel schluckt er ein wenig Luft, die wir aber gut über die Schulter gelehnt "heraus klopfen" können. An sich wächst und gedeiht er ganz normal, er liegt bei Größe und Gewicht gut im Durchschnitt. Er ist ein sehr aktives Kind und in der Regel sehr unter Spannung, bekommt alles mit, und ist ständig in Bewegung. Aber seine Pupse und sein Stuhlgang riechen fast immer sehr extrem und das auch schon seit Anfang an, klar, dass das schon mal riecht, und auch davon abhängt, was ich esse, aber sie stinken in der Regel immer gleich stark, auch jetzt wo wir mit dem Mittagsbrei (Möhre, Möhre & Kürbis, Kürbis Süßkartoffel) Angefangen haben. Gelegentlich hat er von jetzt auf gleich ganz heftige Blähungen und setzt dabei grünen, schleimigen bis schaumigen Stuhl ab, der Kinderarzt sagte, das dürfte am Zahnen liegen. Seit er etwa 3 Monaten alt ist, kann ich ihn nur im Halbschlaf stillen! Beim Versuch ihn zu stillen, stößt er sich in der Regel von der Brust weg, lässt sich nach hinten fallen, beschwert sich lautstark. Gelegentlich versucht er einige Züge zu machen, um sich dann auch wieder abzustoßen. Ich trage ihn dann meistens im Fliegergriff umher bis er so gut wie eingeschlafen ist, dabei kann er meistens auch ganz gut pupsen. Wenn ich ihn dann anlegen, klappt es in der Regel recht gut. Oft pupst er auch während des Stillens. Die erste Hebamme hatte Mir gesagt, er solle 10 min an jeder Seite trinken, das habe ich versucht bis heute so beizubehalten, klappt aber mal mehr und mal weniger In der Regel schafft er kaum viel mehr. Ich habe versucht, ihm die Flache zu geben, daraus will er aber auch nur trinken, wenn er quasi schläft und sich ganz und gar entspannen kann. Auch an der Stillfrequenz hat sich kaum etwas geändert, er will im Schnitt alle 2- 2 1/2 Std trinken, was mich extrem unter Druck setzt, da ich quasi nur zu Hause in aller Seelen Ruhe ihn zum schlafen bringen kann um ihn dann zu stillen. Außerhalb geht es, dauert aber in der Regel sehr viel länger, wodurch er mit seinem Hunger verständlicherweise immer schönere Laune bekommt und umso schlechter einschläft! Ich weiß nicht, was ich noch probieren kann, wen ich noch fragen soll. Jeder erzählt mir was anderes, hat eine neue Idee, gefühlt habe ich alles ausprobiert! Aber so halte ich es nicht mehr lange durch! Haben Sie noch eine Idee, was es sein könnte? Was uns helfen könnte? Vielen Dank schon mal, Simone

von Nosime am 17.12.2020, 21:13



Antwort auf: Was könnte die Ursache für unsere "stillschwierigkeiten" sein?

Liebe Simone, es gibt mehrere Ursachen, welche die Blähungen verursachen können. Zunächst lass bitte den Kümmeltee weg, denn zu viel davon kann erstrecht Blähungen verursachen. Dann schreibst Du, dass Dein Sohn die Brust anschreit und Du es auch mit der Flasche versucht hast. Es kann also sein, dass Dein Baby durch die Flasche oder einen Schnuller saugverwirrt ist und nicht korrekt an der Brust saugt und deshalb viel Luft schluckt, was wiederum zu Blähungen führt. Wurde das Saugverhalten einmal beurteilt von einer Kollegin? Dann könnte es sein, dass Dein Baby auf etwas reagiert, was Du zu Dir nimmst, manche Kinder reagieren auf Bestandteil der Nahrung, welche die Mutter zu sich nimmt. Am besten wäre es, wenn Du Dich mit einer Kollegin vor Ort triffst (viele bieten im Moment Videokonferenzen an) und Deine Situation in aller Ruhe mit ihr besprichst. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Ich wünsche Dir sehr, dass Du schnell Hilfe findest! Herzlichen Gruß Biggi

von Biggi Welter am 17.12.2020



Antwort auf: Was könnte die Ursache für unsere "stillschwierigkeiten" sein?

Vielen, vielen Dank für die schnelle Rückmeldung. Ich hab mir mal einige Sachen zum Thema Saugverwirrung durch gelesen. Das klingt ziemlich genau nach unserer Situation! Die Hebamme und die Kinderärztin haben mir beide schon in der zweiten Woche dringend zum Nuckel geraten, weil mein Sohn so schwer zu beruhigen war. Seit dem nutzen wir ihn auch tatsächlich. Die Hebamme hat mir sogar empfohlen, den Nuckel in Lefax zu tunken um ihn "interessanter" zu machen. Das habe ich aber abgelehnt, weil ich völlig übertrieben fand! Allerdings hat er phasenweise den Nuckel sehr sehr häufig am Tag genutzt, weil ich ihn anders kaum beruhigen konnte und wir dadurch in eine Art Teufelskreis geraten sind. Seit der Behandlungen beim Osteophaten nutzen wir Ihn schon extrem viel weniger. Er bekommt ihn meistens nur, wenn er müde wird, Aber das anlegen nicht funktioniert hat und ich ihn zum schlafen bringe, was so ziemlich bei jeder Stillmahlzeit der Fall ist. Mit der Flasche habe ich es für knapp eine Woche immer mal wieder probiert, meistens hat er nur darauf herum gekaut weswegen ich sie wieder weg gepackt habe. Das waren vor zwei Wochen, also als wir bereits schon lange das Problem hatten. Ich habenden recht starken Milchspendereflex , Für gewöhnlich braucht er nur wenige Züge um diesen auszulösen, wird dann aber hektischen, verschluckt sich häufig und er muss erst mal aufstoßen bevor wir weiter machen können. Ist es realistisch, dass wir das nun nach fast 3 Monaten noch in den Griff bekommen? Ich bin ja wirklich gewillt, so ziemlich alles auszuprobieren und dafür zu tun, nur verliere ich einfach langsam die Kraft, weil scheinbar nichts dauerhaft funktioniert! Liebe Grüße, Simone

von Nosime am 19.12.2020, 08:33



Antwort auf: Was könnte die Ursache für unsere "stillschwierigkeiten" sein?

Liebe Simone, ja, es kann noch klappen, aber Du brauchst wirklich viel Geduld! Lieben Gruß Biggi

von Biggi Welter am 19.12.2020



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