Wann abstillen, wenn 2. Baby unterwegs ist ?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Wann abstillen, wenn 2. Baby unterwegs ist ?

Guten Tag liebe Stillberaterinnen, wir haben einen 6 Monate alten Sohn und er ist wirklich unser größter Sonnenschein. Er wird überwiegend gestillt und bekommt verschiedene Breie als Beikost. Nun haben wir erfahren das wir zum 2. Mal Eltern werden (ET ist 25.6.14) Jetzt meine Frage: Wie lange kann ich meinen 1. Sohn dann noch stillen ? In wie fern stellt sich mein Körper in der 2. SS um, also verändert sich wegen der SS die Milchzusammensetzung für`s aktuelle füttern ? Wie ist das dann nächsten Sommer, wenn mein Körper ja eigentlich wieder Milch für ein Neugeborenes produzieren sollte und nicht mehr für meinen dann 1-jährigen Sohn ? Ich mag meinem Sohn die Vorteile des stillens so lange ermöglichen wie er das möchte ... will ihm aber das abstillen auch so "entspannt" wie möglich gestalten. Vielen Dank für die erneute Hilfe ... sonnige Grüße

von kleeneDani am 07.11.2013, 14:06



Antwort auf: Wann abstillen, wenn 2. Baby unterwegs ist ?

Liebe kleeneDani, eine erneute Schwangerschaft ist kein Abstillgrund. Es ist möglich während der gesamten Schwangerschaft weiter zu stillen und sogar nach der Geburt des nächsten Babys beide Kinder zu stillen (das wird Tandemstillen genannt). Viele Kinder stillen sich allerdings im Laufe der erneuten Schwangerschaft ab, unter anderem deshalb, weil sich der Geschmack der Milch verändert. Bei einem normalen Schwangerschaftsverlauf schadet das Stillen nicht. Die Mutter sollte jedoch auf eine gute und ausgewogene Ernährung achten, um Mangelerscheinungen bei sich selbst zu vermeiden. In der Regel kann eine gut ernährte Mutter, sowohl das ungeborene Baby als auch das gestillte Kind, wenn es älter als ein Jahr ist, ausreichend zu versorgen. Ist das Stillkind noch jünger als ein Jahr, sollte auf seine Entwicklung und seinen Gewichtsverlauf geachtet werden. Die Mutter sollte darauf achten, dass Sie angemessen zunimmt, gesund und nahrhaft isst und genügend Zeit zum Ausruhen hat. Manche Frauen brauchen deutlich mehr zusätzliche Kalorien, wenn sie schwanger sind und gleichzeitig stillen. In der Schwangerschaft kann die Milchproduktion nachlassen und es ist nicht immer möglich sie mit den üblichen Methoden zur Steigerung der Milchmenge wieder zu erhöhen. Deshalb sollte die Gewichtskurve des gestillten Kindes im Auge behalten werden. Einige Frauen haben Probleme mit sehr empfindlichen oder sogar wunden Brustwarzen, die auf die Hormonumstellung durch die Schwangerschaft zurückzuführen sind. Wie lange diese Empfindlichkeit und das Wundsein anhalten, lässt sich nicht vorhersagen. Leider helfen, die meisten Empfehlungen für wunde Brustwarzen in dieser Situation nicht. Es gibt keine bewiesenen Risiken für Mutter oder ungeborenes Kind, wenn die Mutter während der gesund verlaufenden Schwangerschaft stillt. Gebärmutterkontraktionen, die beim Stillen auftreten können, sind ein normaler Teil der Schwangerschaft. (Die Stimulation der Brustwarzen verursacht die Ausschüttung geringer Mengen des Hormons Oxytozin, das wiederum Kontraktionen der Gebärmutter und der Milchbläschen in der Brust verursacht). Auch während des Geschlechtsverkehrs, den die meisten Paare auch während der Schwangerschaft weiterhin haben, kann es zu Gebärmutterkontraktionen kommen. Selbst wenn einige stillende Mütter stärkere und häufigere Kontraktionen während der Spätschwangerschaft spüren, scheinen diese keine Gefahr für das ungeborene Baby im Verlauf einer normalen Schwangerschaft darzustellen. Eine Studie ergab, dass Stillen keine negativen Auswirkungen auf den Verlauf der Schwangerschaft zu haben scheint (Moscone und Moore, 1993). Außer dem Wunsch der Mutter abzustillen, gibt es nur wenige Gründe, während einer Schwangerschaft nicht weiterzustillen. Dazu gehören: o Schmerzen in der Gebärmutter oder Blutungen; o vorangegangene Frühgeburten; o ununterbrochener Gewichtsverlust der Mutter im Verlauf der Schwangerschaft. Dies kommt jedoch nur sehr selten vor. Stillen verursacht auch keine Blutungen. Es gibt auch keine Beweise dafür, dass eine vorangegangene Fehlgeburt ein Grund zum Abstillen sei. Die Zusammensetzung der Muttermilch richtet sich immer nach dem jüngsten Kind, das heißt bis zur Geburt wird wieder Kolostrum gebildet. Der Milcheinschuss und die Umwandlung des Kolostrums in reife Muttermilch werden genau so verlaufen wie nach jeder Geburt. Deine Milch wird sich in den nächsten Wochen und Monaten verändern und zu Kolostrum werden. Dabei kann ich dir allerdings nicht sagen „ab Tag x ist es Kolostrum“, denn die Veränderung ist ein schleichender Prozess und Du wirst – je nachdem wie oft dein Baby noch an der Brust trinkt – an seinem Stuhlgang merken, dass sich die Milch verändert, denn Kolostrum wirkt abführend. Dein Kind muss keine Stillpause einlegen, denn es wird nicht das Kolostrum „austrinken", bei der Geburt wird immer noch Kolostrum für das Baby da sein. Wenn das ältere Kind nur noch gelegentlich an der Brust trinkt, müssen keine besonderen Maßnahmen ergriffen werden, um sicherzustellen, dass das Neugeborene das für es notwendige Kolostrum erhält. Nur wenn das größere Kind noch häufig stillt, sollte dem Baby Vorrang eingeräumt werden und das Größere nach dem Baby gestillt werden. Aber nun warte erst mal ab, ob ihr überhaupt zu Tandemstillern werdet. Alles Gute :-). Biggi

von Biggi Welter am 07.11.2013



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