Hallo biggi, vor ein paar Tagen habe ich hier noch erzählt wie toll es meinem Sohn bei seinen Koliken geholfen hat dass ich keinen Stilltee mehr trinke.... Leider falsch..
Jetzt sitze ich hier im Krankenhaus, mein Baby hat ein Fläschchen bekommen und ich pumpe ab um die Produktion aufrecht zu erhalten...
Mein Baby hat nur noch gespuckt vor lauter Koliken und hatte richtige Schreiattacken, er hat auch mittlerweile richtig Probleme mit dem stillen.
Er fängt nach 5 Minuten an der Brust an zu zappeln und trinkt nicht mehr richtig weil er so damit beschäftigt ist seine Pupse los zu werden, bzw es zu versuchen.
So hat er insgesamt so wenig getrunken dass wir jetzt stationär bleiben müssen.
Er hat in den letzten Wochen auch kontinuierlich immer weniger zugenommen und zeitgleich immer mehr gespuckt und ich habe noch gesagt dass das nicht sein kann und alle haben mich für bescheuert erklärt, "es gäbe ja keinen Grund zur Sorge, Babys haben nun mal mal Koliken und spucken halt"
Jetzt hat er innerhalb einer Woche gar nichts mehr zugenommen wegen der Koliken.
Er hat eben ca 140ml pre Nahrung quasi verschlungen und schläft endlich friedlich ohne Schmerzen, Krümmen vor Blähungen und ohne Spucken im Schwall.
Kann es sein dass er die Muttermilch nicht verträgt?
von
Jessica611
am 09.03.2022, 20:42
Antwort auf:
Unverträglichkeit?
Liebe Jessica611,
eine echte Muttermilchunverträglichkeit gibt es nur, wenn das Kind an einer sehr seltenen Krankheit, der Galaktosämie, leidet. Diesen Kinder fehlt ein Enzym (Laktase), so dass siekeinerlei Milch, auch nicht die der eigenen Mutter, vertragen. Ein Kind, das an dieser Krankheit leidet, gedeiht sehr schlecht und ist überhaupt sehr krank und diese Krankheit ist zum Glück sehr, sehr selten. Man hätte sie in diesem Alter längst entdeckt, keine Bange.
Was vorkommen kann, ist dass ein Baby auf einen Bestandteil im Speiseplan der Mutter reagiert, aber auch das ist sehr viel seltener der Fall, als allgemein angenommen wird.
Das Herausfinden, was eventuell die Unverträglichkeitsreaktion beim Baby hervorruft ist ein Detektivspiel. Kuhmilch steht ganz oben auf der „Hitliste“. Du
kannst einmal den Versuch wagen und dich für einige Zeit konsequent kuhmilchfrei ernähren und beobachten, wie dein Kind reagiert. Ehe Du jetzt jedoch alle Milchprodukte (und es gibt wahnsinnig viele Lebensmittel, in denen Milch enthalten ist), solltest Du dich informieren, wie Du trotz fehlender Milchprodukte genügend Kalzium usw. zu dir nimmst. Bis eine Besserung feststellbar ist, vergeht in der Regel meist mindestens eine Woche.
Oft verträgt ein Kind nach einiger Zeit wieder Milch (welche die Mutter zu sich nimmt), ich würde immer wieder einen neuen Versuch wagen.
Ich glaube aber eher, dass dein Kind nicht richtig an der Brust saugt und deshalb viel Luft schluckt und evtl. auch zu wenig Milch bekommt.
Gibt es auf eurer Station eine Stillberaterin?
Wenn nicht, versuche möglichst schnell Kontakt vor Ort zu finden!
Adressen von Stillberaterinnen findest du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Liebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 09.03.2022