Guten Tag
Mein Sohn wird nächste Woche 6 Monate alt. Er ist noch voll gestillt. Nun hatte er immer wieder ein wenig Blut im Stuhl. Auf Rat der Ärztin verzichte ich seit ein paar Wochen auf Milchprodukte. Am Samstag hatte er eine grössere Menge Blut. Wir sind sofort in den Kindernotfall gefahren. Die Ärzte konnten nichts finden. Es geht ihm sonst sehr gut. Nun muss ich rausfinden auf was er so reagiert. Haben Sie mir einen Tipp wie ich dies am besten herausfinde? Wenn ich etwas esse, wieviele Stunden danach sind die Nährstoffe in seiner Milch? Ab wann kann ich auf welches Essen rückschliessen? Wie lange ist das Milcheiweiss in meinem Körper?
Ich danke im Voraus für eine Anwort.
Einen schönen Tag wünshe ich...
von
kalamai
am 29.01.2018, 08:58
Antwort auf:
Unverträglichkeit Stillbaby
Liebe kalamai,
Blut im Stuhl ist ein relativ häufiges Problem. Allerdings muss man sagen, dass auch nicht gestillte Kinder nicht selten Blut im Stuhl haben.
Die Ursache für Blut im Stuhl kann eine eosinophile Colitis sein, die durch bestimmte Nahrungsmittel, die die Mutter zu sich nimmt über die Muttermilch ausgelöst werden kann. In vielen Fällen kann eine deutliche Besserung oder ein vollständiges Verschwinden der Symptome durch eine Diät der Mutter erreicht werden kann.
Sehr oft ist Kuhmilch der Auslöser, es können aber auch andere Nahrungsmittel sein. Die Suche gleicht hier oft einem Detektivspiel.
Es kommt immer wieder einmal vor, dass ein voll gestilltes Kind Blutspuren im Stuhl hat und nicht immer lässt sich eine Erklärung dafür finden. Die Aussage des Kinderarztes deckt sich nicht mit der allgemeinen Meinung, dass es keinen Anlass zum Eingreifen oder gar zum Abstillen gibt, wenn das Kind weiterhin gut gedeiht. Die Umstellung auf künstliche Säuglingsnahrung ist auch keine Garantie, dass es dann nicht zu solchen Blutungen kommt, im Gegenteil solche Blutungen werden bei nicht gestillten Kindern häufiger beobachtet, da Kuhmilch (auf der künstliche Säuglingsnahrung basiert) Fissuren in der Darmwand hervorrufen kann (Woodruff, 1977).
In wie weit Du jetzt darüber nachdenken sollten, auf Kuhmilch und Kuhmilchprodukte in deiner Ernährung zu verzichten, müsste in einer individuellen Beratung, zu der auch eine Ernährungsberaterin hinzugezogen werden sollte, entschieden werden.
Zunächst einmal muss bei einem solchen Verdacht ALLES weggelassen werden, was in irgendeiner Form mit Kuhmilch zu tun hat. Milch, Käse, Sahne, Joghurt, Schokolade ... Es ist dann wichtig die Etiketten von Nahrungsmitteln sorgfältig zu lesen, denn es ist schon sehr erstaunlich wo überall Milcheiweiß drin steckt (z.B. auch oft in Wurst).
Da dies eine enorme Einschränkung des Speiseplanes bedeutet, sollte eine solche Auslassdiät niemals auf eigene Faust und schon gar nicht so einfach über einen längeren Zeitraum gemacht werden, sondern möglichst immer mit einer Ernährungsberaterin abgesprochen werden, um Mangelerscheinungen zu vermeiden.
Nach einiger Zeit kann vorsichtig versucht werden, ob zum Beispiel Butter (die fast kein Milcheiweiß enthält) oder Sahne vertragen werden. Auch gesäuerte Milchprodukte (Quark, Joghurt) können nach einiger Zeit eventuell behutsam ausprobiert werden.
Lieben Gruß
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 29.01.2018