Hallo :)
Ich muss heute zum Zahnarzt, und ehrlich gesagt hatte ich schon immer eine ausgeprägte Zahnarztangst. Ich weiss nicht genau, was gemacht wird, aber ich würde mir gerne eine Spritze geben lassen, darf ich das in der Stillzeit? Oder muss ich die Schmerzen ertragen? Oder anschliessend abpumpen und wegschütten?
danke, Kati
Mitglied inaktiv - 01.04.2004, 09:15
Antwort auf:
Spritze beim Zahnarzt in der Stillzeit?
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Liebe Kati,
Eine Zahnarztbehandlung, auch eine Wurzebehandlung mit Betäubung, verlangt KEINE Stillpause und auch kein Verwerfen der Milch!
Ich zitiere hierzu aus „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Schaefer, Spielmann, 6. Auflage 2001:
„Lokalanästhetika:
Erfahrungen. Lidocain (z.B. Xylocain) geht selbst bei intravenöser Behandlung von Herzrhythmusstörungen nur in sehr geringer Menge in die Muttermilch über (siehe Abschnitt 4.4.10.).
...
Eine interpleurale Dauerinfusion von Bupivacain (z.B. Carbostesin) 25 mg/Stunde führte zu Muttermilchkonzentrationen von maximal 0,45 Mg/ml. Im Serum des Säuglings war die Substanz nicht nachweisbar (Nachweisgrenze unter 0,1 Mg/ml). Toxische Symptome wurden nicht beobachtet (Übersicht bei Spigset, 1994).
Daten zu anderen Lokalanästhetika liegen nicht vor. Es ist jedoch anzunehmen, dass auch Substanzen wie Articain (Ultracain) mit kurzer Halbwertszeit und hoher Plasmaeiweißbindung nur sehr geringe Konzentrationen in der Milch erreichen. Der heute übliche Adrenalinzusatz wirkt ohnehin einem Übergang in die Muttermilch entgegen.
...
Empfehlung für die Praxis. Bei üblicher Anwendung (im Rahmen einer Zahnbehandlung oder kleiner chirurgischer Eingriffe) können Lokalanästhetika auch in der Stillzeit verwendet werden; dies gilt auch für die Kombination mit Adrenalin. Prilocain sollte gemieden werden, nach versehentlicher Applikation ist aber keine Stillpause erforderlich."
Das Gleiche gilt für eventuelles Röntgen:
„Röntgenuntersuchungen in der Stillzeit erfordern keine Stillpause, unabhängig davon, welches Organ untersucht wird. Dies gilt selbstverständlich auch für die Mammographie. Einschränkungen gelten lediglich für jodhaltige Kontrastmittel und für die Anwendung radioaktiver Isotope."
Auch Schmerzmittel können bei Bedarf so gewählt werden, dass sie mit dem Stillen vereinbar sind.
Ich hoffe, die Behandlung wird nicht zu schlimm.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 02.04.2004