Frage: sehr früher beikostbeginn

liebe biggi, ich habe drei kinder und du hast mir in diesem forum schon mehrfach wertvolle tipps gegeben. meine tochter war ein lzs-kind (12 monate davon voll), mit 2,5 jahren hat sie sich abgestillt. nun habe ich einen dreimonatigen kleinen indianer hier sitzen, der ganz im gegensatz zu seinen geschwister ein echter frühstarter ist. er dreht sich z.b. schon seit zwei wochen, auf alle seiten. er hat mir glaubhaft vermittelt, dass er essen möchte mit 13 wochen!! mein still-mutter-herz war sehr irritiert aber ich habe ihm einfach mal eine kleine banane mit der gabel zermatscht und er isst sie komplett auf und so gerne. er trinkt zuerst beide brüste und dann will er die banane. meine frage: ist das irgendwie falsch? (ich bin einfach unsicher, weil meine beiden großen niemals brei wollten und eben sehr, sehr spät erst mit beikost begonnen haben) seine verdauung klappt seitdem besser als vorher, gewichts-und größenmäßig ist er top (14 wochen, 6,8 kg, 63 cm) ich finde im netz nichts sachliches über so frühen breistart, nur unterstellungen etc. ich bitte um deine einschätzung, ob es möglich ist, dem kind schon so früh brei anzubieten, oder ob ich seine nieren o.ä. damit ruiniere. milch habe ich mehr als genug und ich stille tag und nacht nach bedarf. lg, trüffel

von trüffel am 24.06.2013, 12:56



Antwort auf: sehr früher beikostbeginn

Liebe trüffel, es gibt ja nichts, was es nicht gibt, allerdings rät selbst die Industrie dazu (die ihre Sachen ja verkaufen will), nicht vor dem vierten Lebensmonat mit Beikost zu beginnen. Auch wenn Ihr Baby nicht allergiegefährdet ist, so ist die zu frühe Einführung der Beikost immer eine starke Belastung für den noch unreifen Darm und belastet auch die Nieren enorm durch die erhöhte Molenlast. Bitte sprechen Sie mit dem Kinderarzt (der Ihr Kind ja kennt), ob Ihr Kind wirklich bereit ist für Beikost. LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 24.06.2013



Antwort auf: sehr früher beikostbeginn

Hallo trüffel, ist ja sehr spannend, Eure Geschichte. ;-) der Vollständigkeit halber kann ich berichten, dass Dr. Renz-Polster ("Kinder verstehen") darauf hinweist, dass sich in der Muttermilch stärkeabbauende Enzyme befinden, jedoch keine Stärke, was, so sein Schluss als Evolutionsforscher und Kinderarzt, darauf hindeute, dass Menschen ganz früh naturgemäß zumindest schon pflanzliche Stärke zusammen mit der Mumi zu sich nehmen können und dass das pysiologisch sei. Anders ausgedrückt: Die Urmenschen, von denen unser Körper ja auch heute noch das meiste Erbe unverändert trägt, werden ihre Kinder lange gestillt und ihnen auch ggf. gemahlenes Getreide, aber vor allem unterwegs gefundene Beeren gegeben haben. Die Physiologie weist darauf hin. Problematisch werden alle tierischen Nahrungsmittel, vor allem Milch sein, die für den Menschen unphysiologisch sind. Ich hab sonst auch nirgends andere Hinweise auf ganz frühen Beikostbeginn gefunden, eher von Gonzalez die Bemerkung, dass es Anfang des 20.Jhdts nochals schädlich galt, früher als nach einem Jahr mit der Beikost anzufangen. Unsere Tochter hat sich auch mit 2,5 Monaten das erste Mal umgedreht, aber am Essen hatte sie da noch kein Interesse. Das kam erst so im 6. Monat. Aber sie hat auch keine älteren Geschwister, die ihr das vormachen. Viel Spaß mit dem quirligen Indianer! Herzliche Grüße Sileick

Mitglied inaktiv - 24.06.2013, 14:14



Antwort auf: sehr früher beikostbeginn

danke, für deinen wertvollen beitrag, sileick. ich werde sowieso nicht zurückrudern können, weil der kleine sich schon an seine zusätzliche mittagsportion gewöhnt hat. biggi, ich werde mal mit dem arzt sprechen, wobei wir letztens die u hatten und er meinte: "was auch immer sie tun, machen sie alles genauso weiter." er kennt mich und meine kinder ja schon lange. viele liebe grüße

von trüffel am 24.06.2013, 14:47



Antwort auf: sehr früher beikostbeginn

Arzt ist nur bedingt zu empfehlen. Viele Ärzte sind nicht sehr bewandert im Bereich Ernährung, würde da also mal vorsichtig anfragen. Sinnvoller könnte der gang zur Ernährungsberatung sein. Grundsätzlich würde ich dazu anraten lieber noch etwas zu warten. Oder wenn gefüttert wird, dann bitte nur zur !!! Stillmahlzeit und bitte nicht mehr als 1-2 Löffel. Auch wenn es jetzt augenscheinlich gut vertragen wird, der gesamte Verdauungsapperat, was neben Darm eben auch die Enzymbildung beinhaltet, ist eigentlich noch nicht auf größere Mengen andere Kost als Milch eingestellt. Das fängt jetzt so langsam erst an.

Mitglied inaktiv - 24.06.2013, 15:36



Antwort auf: sehr früher beikostbeginn

ich füttere ihn nur NACH dem stillen, wenn er augenscheinlich danach verlangt. bist du ernährungsprofi? ich frage das nicht irgendwie gehässig, sondern aus interesse, weil ich dann noch weitere fragen an dich hätte. lg

von trüffel am 24.06.2013, 17:53



Antwort auf: sehr früher beikostbeginn

Bin gelernte Diätassistentin, aber nicht Schwerpunkt Baby-Ernährung. Wobei das nur teils einen Unterschied macht.

Mitglied inaktiv - 24.06.2013, 18:21



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