Frage: Saugverwirrung

Guten Abend, Meine Tochter ist 5 Wochen alt und schreit meine Beust beim Stillen regelrecht an. Sie saugt kurz aber weint und schreit dann abwechselnd. Sie wurde von Anfang an zugefüttert, da sie laut Ärzten und Personal nicht so das Gewicht zugenommen hat. Ab und zu saugt sie richtig, dann sieht man auch die Milchpumpe Stillhütchen welches ich wegen ihrem verkürzten Zungenbändchen bekommen habe (sie kommt aber mit der Zunge über die Zahnleiste). Mein Fehler war, ihr zur Beruhigung den Schnulle rum geben, da sie angefangen hat ihren Daumen immer in den Mund zu nehmen (und der bekanntlich ja schlechter zum entwöhnen ist als ein schnulli). Den Schnuller hat sie allerdings auch selten im Mund. Was kann ich machen um das saugen zu verstärken und das stillen voll in den Griff zu bekommen? Viele Grüße Sandi

von Sandi 88 am 15.02.2023, 21:27



Antwort auf: Saugverwirrung

Liebe Sandi, das Saugen an einem künstlichen Sauger unterscheidet sich grundlegend vom Saugen an der Brust. Der künstliche Sauger ist bereits vorgeformt und relativ steif. Die Brust ist weich und nachgiebig. Ein Schnuller kann in den geschlossenen Mund eines Babys gesteckt werden. Um die Brust zu erfassen, muss das Baby den Mund weit öffnen, die Brustwarze reicht dann weit nach hinten in den Mund, wo die Bewegungen des Kiefers und der Zunge nicht stören. Auch die Bewegungsmuster der Muskeln von Mund, Gesicht und Zunge, sind am künstlichen Sauger ganz anders als an der Brust. Mit der Saugtechnik, die das Baby beim Trinken an einem Flaschensauger oder beim Nuckeln an einem Beruhigungssauger anwendet, kann es kaum Milch aus der Brust bekommen. Allerdings kenne ich dein Baby nicht, ich sehe nicht, wie es trinkt und wie es aussieht, deshalb könnte ich leider niemals sagen, wie Du weiter vorgehen kannst. Eben so wenig wie ein Arzt, dem Du am Telefon sagen „mir tut mein Rücken weh" eine Ferndiagnose stellen kann, kann eine Stillberaterin bei Saugproblemen aus der Ferne sagen „genau das ist es". Ich kann hier am PC aus dem, was mir die Frauen schildern, bestimmte Rückschlüsse ziehen und mehr oder weniger allgemeine Tipps geben, doch das ersetzt in vielen Situationen niemals die direkte Beratung durch eine Stillberaterin vor Ort. Ja, es wäre sogar fahrlässig, wenn ich behaupten würde, die Stillberatung über Internet kann alle Probleme lösen. Falls du noch keinen Kontakt zu einer Stillberaterin hast, solltest du dich an eine Stillberaterin vor Ort wenden, die dich beim Stillen sehen kann und so feststellen kann, ob dein Baby korrekt an der Brust saugt oder vielleicht ein Saugproblem vorliegt, das behandelt werden müsste. Auch wenn du weiter fahren musst, lohnt sich ein Termin bestimmt! Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Evtl. helfen die Tipps, die sich auch bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Tut mir leid, wenn ich aus der Ferne nicht mehr helfen kann…. Herzlichen Gruß Biggi

von Biggi Welter am 15.02.2023



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