Frage: Saugverwirrung?

Liebes Stillberater-Team, Mein Sohn Anton ist nun 5,5 Wochen alt. Leider wurde er im Krankenhaus von Anfang an an Stillhütchen gewöhnt, da er anfangs meine Brustwarzen nicht gefunden hat und nun stillen wir praktisch nur damit. Tagsüber trinkt er sehr gut damit. Er hat auch ordentlich zugenommen. Seit 2 Wochen hat er nun abends ab ca 17.00 Uhr eine Quengel-Phase und schreit dann regelrecht meine Brust an. Einerseits will er immer wieder an die Brust zum trinken und nach wenigen hastigen Zügen protestiert er, schreit, überstreckt sich und ist nur sehr schwer zu beruhigen. Wenn ich ihm dann den Schnuller anbiete nuckelt er meist daran etwas ruhiger. Nachts ab ca 21-22.00 Uhr trinkt er dann wieder ganz ruhig und entspannt an der Brust. Er hat nur meist etwas mit meinem starken Milchspendereflex zu kämpfen, denn die Milch schiesst sehr stark ins Stillhütchen und ist nicht zu stoppen. Gestern Abend als er nicht mehr zu beruhigen war haben wir ihm versuchsweise mal eine Flasche Pre-Nahrung gemacht, und dann hat er ganz ruhig gesaugt und 120 ml getrunken. Was mir nun jedoch zunehmend Sorgen macht ist, dass dieses Verhalten auch immer mehr über Tags und vor allem morgens auf tritt. Wie erwähnt gebe ich ihm zur Beruhigung seit ca. 2 Wochen den Schnuller. Ich habe es immer mal wieder versucht ihn ohne Stillhütchen anzudocken, jedoch saugt er dann immer nur 2-3 Mal und protestiert dann lautstark. Meine Fragen nun: Kann es eine Saugverwirrung sein dass er abends die Brust nicht will jedoch tagsüber meist ruhig trinkt? Ist der starke Milchspendereflex Schuld dass er protestiert? Muss ich die Stillhütchen odsr den Schnulli möglichst schnell abgewöhnen? Soll ich abends Abpumpen und mit Flasche füttern? Ich möchte so gerne stillen aber im Moment fällt es mir extrem schwer den Kopf nicht in den Sand zu stecken und Flasche umzustellen. Ich freue mich über Ihre Antwort und Ratschläge. Danke

von Blume5382 am 05.12.2016, 15:19



Antwort auf: Saugverwirrung?

Liebe Blume5382, bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (lege dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg auf Stillen“. Dazu wird das Baby so gehalten, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als die Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnt die Mutter sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff wird das Baby von unten mit zwei Kissen im Schoß der Mutter abgestützt und die Mutter lehnt sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Klappt es denn im Liegen besser bei Euch? Oft ist das anfangs dir beste Lösung. Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind: die Häufigkeit der Stillmahlzeiten erhöhen. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch Wenn Du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößerst verschlimmert sich das Problem noch weiter. nur eine Brust pro Mahlzeit anbieten. Dieser Vorschlag passt nicht zu dem, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Du ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor Du die Seite wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest Du gerade so viel Milch ausstreichen, dass Du dich wohl fühlst, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. das Baby stillen, wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. verschiedene Stillpositionen ausprobieren (auch das oben beschriebene Berg auf Stillen) das Baby oft aufstoßen lassen. den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller vermeiden. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird. Du hast ja auch selbst schon gemerkt, dass dein Baby durch den Schnuller eher verwirrt wird, deshalb würde ich ihn nicht mehr geben. Ich hoffe, meine Tipps helfen dir weiter, wenn nicht, melde dich wieder und sprich dann auch einmal mit dem Arzt. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 05.12.2016



Antwort auf: Saugverwirrung?

Liebe Biggi, Vielen vielen Dank für die schnelle Hilfe und die Tips. Einige (nur eine Seite stillen, bergaufstilen, milch ausstreichen, ruhige Umgebung schaffen) habe ich schon die letzten Wochen und Tage angewendet und leider haben diese keinen richtigen Erfolg gebracht. Kann es sein dass der kleine gar keinen Hunger hat wenn ich ihn anlegen will und nörgelt und schimpft und nicht trinken möchte? Ich dachte eigentlich immer dass ich die Zeichen richtig deute, aber jetzt habe ich manchmal das Gefühl dass er nur nuckeln und saugen möchte und ihn die viele Milch völlig überfordert. Jedoch wieder spricht sich das ganze dann wieder mit der Tatsache dass ich ihm vor einigen Tagen als er sich garnicht beruhigen wollte abends etwas Pre Nahrung aus der Flasche gegeben habe und er 120ml am Stück getrunken hat. Wenn ich ihn dann abends wenn er schimpft von der Brust nehme und ihm einen Schnuller anbiete lässt er sich meist sehr gut beruhigen. Deshalb ist es auch extrem schwer für uns ihm nun den Schnulli wegzunehmen denn ich fürchte dass er dann gar nicht zur Ruhe kommt. Wie kritisch siehst du das? In der Nacht trinkt Anton immer sehr ruhig und schläft dann dabei ein. Auch tagsüber ist es meist kein Problem. Ich habe mich schon an die Hebamme, eine örtliche Stillberaterin und den Kinderarzt gewendet jedoch sagt jeder etwas anderes und keine Tips helfen wirklich. Unsere Hebamme hatte mir mal beim Stillen zugeguckt und gemeint dass die Technik an sich gut ist auch mit Stillhütchen. Gestern war es wieder so schlimm dass ich fast schon ans Abstillen gedacht habe, obwohl ich eigentlich dran bleiben mochte und der kleine auch prächtig gedeiht. Vielen Dank für deine Hilfe. Liebe Grüße Steffi

von Blume5382 am 07.12.2016, 10:26



Antwort auf: Saugverwirrung?

Liebe Blume5382, wenn dein Kind wirklich saugverwirrt ist, solltest Du auf den Schnuller verzichten und eher ein Lutschetsch oder die Finger anbieten..... Biggi

von Biggi Welter am 07.12.2016



Antwort auf: Saugverwirrung?

Hallo liebe Unbekante, Wir haben das gleiche Problem (nur ohne Stillhütchen das ganze). daher meine Frage an dich, wie ihr die Situation gelöst habt? Bei uns es ist noch schlimmer, da die kleine keine Flasche akzeptiert...

von toskana am 13.05.2017, 00:09



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