Frage:
Nächtliches Stillen
Liebes Stillberaterinnen-Team,
Ich wende mich mal wieder an euch,da ich etwas unsicher/verzweifelt bin. Mein Sohn ist mittlerweile 14 Monate alt. Er ist tagsüber unglaublich aktiv,macht sehr viel (ein richtig fröhliches Kind), fängt an die ersten Worte zu sprechen, läuft seit seinem ersten Geburtstag, kann sich lange damit beschäftigen Bücher anzugucken....
Nur in der Nacht ist es noch immer sehr problematisch. Seit er fünf Monate alt ist schläft er nachts maximal drei Stunden am Stück (eher kürzer). Meist muss ich abends nach der ersten Schlafphase von etwa 1,5Stunden mit ihm ins Bett (er schläft dann in meinem Bett weiter). Ich kenne eure "Standardantwort" auf dieses Problem (die mir schon sehr oft geholfen hat). [das ist jetzt überhaupt nicht böse gemeint,ich schätze eure Arbeit sehr!]. Müsste das ganze aber nicht langsam mal besser werden? Kann es sein,dass er wirklich ein Schlafproblem hat?
Er ist ein recht schlechter Esser. Er isst zwar alles,aber nur sehr wenig. Zum Mittagsschlaf,abends und nachts wird er noch gestillt.
Vielen Dank für eure tolle Arbeit hier!
von
kattche
am 31.05.2013, 17:34
Antwort auf:
Nächtliches Stillen
Liebe kattche,
mach dir keine Gedanken, es ist VÖLLIG normal und fast kein Kind schläft vor dem zweiten Geburtstag ein, wenn es nicht „programmiert“ wird.
Du würdest niemals an einer Blume ziehen, damit sie schneller wächst, denn Du weißt, dass sie dadurch verkümmern oder sogar sterben würde. Genau so wenig können wir an unseren Kinder „ziehen", um ihre Entwicklung zu beschleunigen.
Keine Angst, dein Sohn wird weder ein Muttersöhnchen noch ein ewig unselbstständiger Mensch, sondern Du legst jetzt den Grundstock für einen in sich ruhenden, selbstbewussten und selbstständigen Menschen.
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 31.05.2013
Antwort auf:
Nächtliches Stillen
Hallo,
das hat sich bei uns auch erst mit ca. 15 Monaten gegeben, mit hin und wieder mal einem kurzen "Rückfall". Die längeren Schlafperioden kamen wie so kleine Fensterchen erst hin und wieder und dann langsam immer mehr. Jetzt, 19 Monate, wacht unsere Tochter nachts einmal auf, tankt mit beiden Seiten voll, dreht sich um und schläft weiter. Morgens stillt sie auch nicht mehr so früh, sondern erst zum Aufwachen ihr morgenliches Aufwachvolltanken.
Genau darum, weil sie das haben, gehen unsere Kinder so wach und aktiv und selbstbewusst in die Welt.
Ach ja, gegessen hat sie auch ganz wenig. Mit 15 Monaten kam dann längeres Schlafen und kurz danach mehrere Wachstumsschübe hintereinander mit echten Fressorgien plus unverändert vielem Stillen. Die Kinder machen das, wenn sie soweit sind. Mir half in Bezug auf das Essen das Buch von Gonzalez: "Mein Kind will nicht essen" sehr, meinem Kind zu vertrauen.
Alles Gute für Euch!
Liebe Grüße
Sileick
Mitglied inaktiv - 31.05.2013, 22:20
Antwort auf:
Nächtliches Stillen
Ich berichte da mal von meinen aktuellen Erfahrungen.
Unser Sohn (nächste Woche wird er 2) schläft immer noch max. 3h am Stück. Er hatte schon Phasen, da hat er mal 4h geschlafen, das war aber selten. Ansonsten schläft er nie alleine ein, und liegt neben uns im Bett. Und ich habe ehrlich gesagt gar nicht vor das zu ändern. Damit macht man sich auch nur Stress, irgendwann kommt es von ganz alleine.
Was das Essen angeht habe ich bei ihm manchmal das Gefühl, dass alles Andere einfach interessanter ist, denn komischerweise isst er im KiGa richtig gute Portionen. Ich denke das kommt, wenn er etwas älter ist.
von
powerlady14
am 03.06.2013, 11:11
Antwort auf:
Nächtliches Stillen
Na, da scheint es für Euch ja so alles ok. zu sein. So lange er nicht abnimmt und zufrieden und aufgeschlossen erscheint, ist ja alles fein! ;-) Ich merke immer, dass frau immer wieder die Bestätigung braucht, dass das alles richtig ist und das Kind WIRKLICH irgendwann ganz von selbst alles so macht (schlafen, essen etc.) wie das gesellschaftlich so sein soll. Das Buch "Ich will bei euch schlafen!" hat mir da noch einmal fundiert viel Sicherheit gegeben.
Ich sehe es auch so: Sie essen, was sie brauchen, sie stillen und schlafen, wie sie es brauchen (es sei denn, das geht konträr mit unseren Bedürfnissen, dann müssen Kompromisse gefunden werden) und sie entwickeln sich in ihrem ganz eigenen Tempo am Ende wunderbar zu selbständigen, sozialen und wunderbaren Menschen. :-)
Das Vertrauen in Kinder ist uns nicht in die Wiege gelegt, da wir aus einer Kultur stammen, die seit mehr als zwei Jahrhunderten davon ausging, dass man Kinder nur durch Erziehung und "Formung" zu sozialen und anpassungsfähigen Wesen machen kann. Sehr spannend lese ich das gerade bei Jesper Juul: "Mein kompetentes Kind". Kann ich empfehlen.
Toll finde ich hier bei Biggi und Kristina, dass man bzw. frau so viel Bestärkung erhält, wenns mal wieder Zweifel oder auch "einfach" nur eine schwierige Phase gibt.
Also Euch weiterhin alles Gute!
Sileick
Mitglied inaktiv - 09.06.2013, 21:10