Muttermilch der Tageszeit angepasst!?

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Muttermilch der Tageszeit angepasst!?

Hallo ihr beiden, habe gestern in einer Elternzeitschrift gelesen, dass MuMi abends schläfrig macht und tagsüber aktiv. In dieser Studie wurde nämlich herausgefunden, dass die Inhaltsstoffe je nach Tageszeit in angepasster Konzentration vorliegen. Daher sollte man morgens abgepumpte Milch nicht am Abend füttern, man trinke ja auch keinen Kaffee um besser zu schlafen... Habt ihr davon gehört? Wenn das so ist, müsste ich meiner Tochter abends Prenahrung geben, da sie abends an der Brust nicht satt wird. Bisher habe ich nach dem morgendlichen Stillen abgepumpt (sofern die Kleine durchgeschlafen hat), um es für den Abend parat zu haben. Auf diese Weise konnte ich auf PreNahrung weitesgehend verzichten... 2. Habe die Windeln meiner Kleinen über 24h gesammelt, gewogen und das Gewicht der entspr. Menge trockener Windeln subtrahiert-was sollte da rauskommen bei einem 15 Wochen alten Baby? Zählt die Windel mit dem großen Geschäft auch dazu?- ist ja mit Urin vermischt.. Wie lautet die "Formel" im Allgemeinen? Danke & lG Olivia

von Olivia81 am 02.05.2011, 10:49



Antwort auf: Muttermilch der Tageszeit angepasst!?

Liebe Olivia, ja, es stimmt tatsächlich, dass die Zusammensetzung der Muttermilch ganz individuell ist je nach Tageszeit und auch Zustand des Kindes (sie enhält zum Beispiel ganz bestimmte Antikörper, wenn dein Kind mit den entsprechenden Keimen zu kämpfen hat). Es ist jedoch nicht so, dass die Morgenmilch Wachmacher enthielte, und damit hinkt der Vergleich schon mal. (Ganz davon abgesehen dass es Menschen gibt wie mich und meinen Sohn: Uns macht Kaffee überhaupt nichts, und wir schlafen hervorragend auch nach einer abendlichen Tasse...). Ich denke also nicht dass es ein Grund wäre, der "toten" Pre den Vorzug zu geben. Und woher weißt du, dass sie nicht satt wird? Unzufriedenheit allein ist kein Hinweis darauf, denn sehr viele Kinder scheinen gerade in den Abendstunden unerstättlich, und regen durch das fast ununterbrochene Stillen die Milchbildung an (es hat also alles seinen natürlichen Sinn...). Ob dein Baby genug Milch bekommt, erkennst du an folgenden Zeichen: o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) o eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (bei Krankheit und mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Für die Ausscheidungen bei einem ausschließlich gestillten Baby gelten die folgenden Anhaltswerte: Urin: 1. + 2. Tag: 15 - 60 ml pro Tag 3. - 10. Tag: 50 - 300 ml pro Tag 2. Monat: 250 - 400 ml pro Tag 3. - 12. Monat: 400 - 500 ml pro Tag Du wirst aber sofort erkennen (gerade in den ersten 3 Zeilen), dass es sehr große Schwankungen geben kann. Darum geben wir diese Zahlen NIE als "allgemeingültig" heraus. Denn es hängt wirklich ganz individuell vom Kind ab, was für es "normal" ist... Und dann treffen wieder die oben genannten Punkte zu... Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 02.05.2011



Antwort auf: Muttermilch der Tageszeit angepasst!?

Ah gut, dass es solche abendlichen Kaffeetrinker wie Euch gibt :-) Dann werd ich sie weiter mit der morgens abgep. Milch am ABend füttern. Ab ca. 18 Uhr beginnt bei uns das Dauerstillen, aber irgendwann kommen aus der Brust wenn überhaupt nur noch Tropfen, und sie ist tatsächlich unzufrieden. Wäre ich auch, wenn man mir Nudel für Nudel gäbe statt einem Teller voll Nudeln...:-) Bekommt sie die abgep. MuMi, ist sie zufrieden und schläft ein. Von daher denke ich, dass wirklich nicht mehr genug Milch aus der Brust kommt. Wenn ich abends abpumpe, kommt auch so gut wie nichts - mir ist schon klar, dass ein Baby wesentlich effektiver saugt und eine andere Wirkung auf die Brust hat als eine Pumpe. 100ml wird sie aber auch nicht rausbekommen. Habe es schon mit der hier im Forum beschriebenen Brustkompression versucht, bringt abends kaum etwas(bis nachmittags schon!!!), da wie gesagt kaum was aus der Brust kommt. Die Gedeih-Kriterien kenne ich & sie erfüllt diese bisher. Als zusätzliche Kontrolle habe ich die Windeln gewogen... an einem Tag waren es 380ml und am folgenden 520ml (sie war da schon16 Wochen alt), bei der U4 letzter Woche war der KiA absolut zufrieden mit ihr. Sie ist mit 5.9kg & 62cm in der Norm. 9-10 mal Stillen/Tag für ein fast 4 MOnate altes Baby findet er jedoch auch recht viel, obwohl er ein absoluter Flaschenmilch-Gegner ist. Meine 2 Bekannten bspw. fanden das viele Stillen zu anstrengend und haben inzwischen komplett auf Flasche umgestellt.. Dadurch haben sie jetzt viel mehr Zeit als vorher & sind nicht mehr so k.o.. Auch wenn es anstrengend ist, ich möchte weiterhin stillen, es ist schließlich das Beste für mein Baby. LG Olivia

von Olivia81 am 02.05.2011, 17:29