Ihr lieben Stillberaterinnen,
ich habe das Problem, dass meine linke Brust nicht wirklich gut Milch produziert, während die Rechte überproduziert.
Zu meinen Hintergrund: ich habe vor fünf Wochen ein Frühchen geboren, habe noch am selben Abend der Geburt das erste Mal abgepumpt, die ersten Tage im 2-Stunden-Rhythmus, anschließend im 3-Stunden-Rhythmus. Am dritten Tag hatte ich durch den Milcheinschuss einen ordentlichen Stau (vor allem in der linken Brust). Eine Hebamme hatte die gröbsten Verhärtungen Weg massiert, den Rest habe ich durch Abstreichen gelöst bekommen. Die rechte Brust hat sich weiterhin mehr als vorbildlich entwickelt, die linke Brust ist hingegen schwächer. Das führt auch dazu, das meine rechte Brust mittlerweile sichtbar größer ist und schneller hart wird, wohingegen die linke Brust schneller "leer" ist, das heißt, sie allein reicht nicht aus um meinen Sohn in einer Mahlzeit zu sättigen (und beim anschließenden anlegen der Milchpumpe passiert nichts...).
Ich hatte nun bereits begonnen den Kleinen links häufiger anzulegen, merke jedoch keine Besserung. Kann ich sonst noch etwas tun? Beispielsweise zusätzliches Abpumpen o.ä.? Mittlerweile bin ich in vielen Zwischenschritten dabei angekommen, dass ich nur noch 2x täglich abpumpen muss und würde es prinzipiell gerne vollständig los sein...
Vielen Dank schon Mal für die Hilfe :)
von
FräuleinSchaf
am 29.05.2018, 17:35
Antwort auf:
Milchproduktion eine Seite top, andere Seite Flop
Liebe FräuleinSchaf,
wir Menschen sind nicht symmetrisch und das gilt auch für die Brüste einer stillenden Frau. Es ist ganz normal, wenn eine Brust mehr Milch bildet als die andere.
In einigen Fällen kommt es zu einer stärkeren Milchproduktion in einer Brust, weil in dieser Brust mehr Milchgänge arbeiten und die Milch in dieser Brust schneller und reichlicher fließt. Manchmal wird (häufig unbewusst) an einer Seite mehr angelegt als an der anderen und so diese Seite zu mehr Milchbildung angeregt. Dieser Unterschied ist jedoch normalerweise bedeutungslos, da es nicht auf die Menge in einer Brust ankommt, sondern auf die Gesamtmenge.
Du kannst versuchen durch gezieltes Anlegen einen Ausgleich zu schaffen, doch es gibt keine Garantie dafür, dass Du diesen Ausgleich erreichen wirst. Und wie gesagt: wichtig ist die Gesamtmenge und nicht, wie viel Milch eine Brust bildet.
Du könntest sogar ohne Probleme auch mit einer Seite voll stillen.
Der in diesem Fall entstehende Größenunterschied zwischen den beiden Brüsten gleicht sich nach dem Abstillen wieder aus.
Beim Abgewöhnen der Stillhütchen haben sich die folgenden Vorgehensweisen bewährt:
Schrittweises Abschneiden der Spitze des Stillhütchens. Einige Mütter entwöhnen ihre Babys erfolgreich von den Stillhütchen, indem diese umstülpen und dann jeden Tag (oder vor jedem Stillen, wenn das Baby dies akzeptiert) einen dünnen Streifen aus der Mitte herausschneiden, bis nichts mehr übrig bleibt. Zum Schneiden wird eine scharfe Hautschere oder eine Rasierklinge verwendet. Bei einem Stillhütchen aus Silikon darf diese Methode nicht angewendet werden, weil beim Schneiden scharfe Kanten entstehen.
Das Stillhütchen schnell wegziehen, während das Baby an der Brust trinkt. Das Baby trinkt zu Beginn mit dem Stillhütchen. Nachdem der Milchspendereflex eingesetzt hat, wird das Stillhütchen schnell weggezogen und das Baby direkt an die Brust angelegt.
Das Stillhütchen mit Stoff ausstopfen. Manche Mütter haben ihren Babys die Stillhütchen abgewöhnt, indem sie diese mit etwas sauberem Stoff ausgestopft und das Stillhütchen zu Beginn der Stillmahlzeit wie gewohnt angelegt haben. Das Baby wird merken, dass es die Milch nur direkt von der Brust bekommt und allmählich die Brust dem Stillhütchen vorziehen.
Probiers doch mal ohne Stress.
Eine Kollegin vor Ort kann dir auf alle Fälle im direkten Kontakt sehr viel besser helfen.
Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 29.05.2018
Antwort auf:
Milchproduktion eine Seite top, andere Seite Flop
Oh und noch schnell eine weitere Frage hinterher: ich verwende von Anfang an ein Stillhütchen da mein Frühchen Schwierigkeiten damit hatte den Mund wir genug zu öffnen und die Brustwarzen zu greifen. Nun möchte ich im besten Falle auch dieses los werden. Bisher lege ich ihn immer wieder zwischendurch (zumeist nachdem er bereits die erste für getrunken hat) ohne Hütchen an. Das klappt Mal besser, Mal schlechter. Gibt es noch andere Wege das Stillen ohne Hütchen zu begünstigen?
Lieben Dank!
von
FräuleinSchaf
am 29.05.2018, 18:10
Antwort auf:
Milchproduktion eine Seite top, andere Seite Flop
Liebe Biggi,
danke für die schnelle Antwort.
Ich werde es dann wohl weiterhin mit verstärktem Anlegen probieren. Soll ich die schwächere Seite vielleicht zusätzlich noch nach dem Stillen abpumpen?
Da ich Silikonsauger verwende entfällt die erste Möglichkeit, aber ich probiere es gerne mit dem schnellen Wegziehen aus.
Letztlich stresse ich mich aber auch nicht so sehr damit - Hauptsache, der kleine wächst und gedeiht.
Lieben Dank nochmal und schöne Grüße.
von
FräuleinSchaf
am 29.05.2018, 21:32
Antwort auf:
Milchproduktion eine Seite top, andere Seite Flop
Liebe FräuleinSchaf,
Du kannst zusätzlich abpumpen, musst es aber nicht. Wenn es so gut klappt, ist alles okay.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 29.05.2018