Hallo
ich stille unsere Tochter nun seit 16 Monaten und sie trinkt immer noch rund um die Uhr sehr viel und regelmäßig, da sie kaum isst.
Sie ist das dritte Kind und ich habe die anderen beiden auch "lange" gestillt (1 1/2 und 2 1/2 Jahre)
Nun ist jedoch seit August ca etwas neues aufgetreten.
Ein Milchgang verstopft immer wieder. Ich merke dann, wie sich in der rechten Brust oben Druck aufbaut, der sich nach ein paar Stunden bis zur Achsel zieht. Erst wenn der Druck so groß ist, dass ich wirklich schon ein "Milchstaugefühl" habe, lässt es sich manchmal lösen.
Ich streiche dann die betroffene Partie Richtung Brustwarze aus und drücke die Brustwarze zusammen, dann wölbt sich ein weißer Punkt hervor. Bei weiterem Druck löst sich dann irgendwann dieser "Stopfen" und dann sprudelt die Milch erstmal eine Minute raus bis der Gang leer ist und der Druck weg.
Das weiße ist jedoch nicht nur ein Milchbläschen, sondern wirklich eine weiße Masse.
Teilweise ist es ein harter weißer Ball, oft aber auch eher eine weiche Wurst.
Von der Konsistenz her ähnelt das Ganze einem Mitesser. Es ist aber schneeweiß und immer der gleiche Gang.
Hast du eine Ahnung, woher das kommt, wie ich das verhindern kann?
Anfangs war es ca ein Mal im Monat, die letzten Wochen wurde es aber häufiger und ist nun fast wöchentlich.
von
kleineRose
am 05.12.2022, 02:52
Antwort auf:
Milchgang verstopft
Liebe kleineRose,
es gibt zwei mögliche Ursachen für diese Art der Verstopfung:
Entweder es kommt zu einem Milchstau weil sich ein Pfropf in der Öffnung eines Milchgangs bildet. Wenn der Pfropf aus der Brustwarze herauskommt, sieht er wie Kristall oder ein Sandkorn aus, manchmal auch wie ein dünnes Spaghetti.
Abhilfe im akuten Fall schaffen sanfte Massage und die Anwendung von feuchter Wärme und anschließende Entleerung der Brust durch das Baby oder eventuell Abpumpen oder Handausstreichen.
Es kann helfen, diese „Verstopfungen" zu vermeiden, wenn alle Fette, die die stillende Frau zu sich nimmt durch hochungesättigte Fette ersetzt werden und zusätzlich pro Tag ein Esslöffel Lecithin eingenommen wird (wie lange nehmen Sie es schon?). Auch die Einnahme von Vitamin C kann sich positiv auswirken. Außerdem sollten Sie auf eine absolut korrekte Anlegetechnik achten und direkt bei den allerersten Anzeichen für einen Milchstau mit der Behandlung (feuchte Wärme vor dem Stillen, unterstützende Massage, RUHE usw.) beginnen.
Die andere Möglichkeit ist ein sogenanntes „weißes Häutchen" oder „weißes Bläschen". Ein weißes oder klares Bläschen auf der Brustwarze kann durch einen verstopften Milchgang oder durch Haut, die einen Milchgang verschließt, verursacht werden. Weiße oder klare Bläschen auf der Brustwarze (auch Milchbläschen genannt), können durch einen Pfropfen entstehen, wenn zum Beispiel ein Körnchen oder eingedickte Milch den Milchfluss in der Nähe der Brustwarzenöffnung blockiert oder eine dünne Hautschicht die Öffnung eines Milchgangs von außen versperrt.
Ob das weiße oder klare Bläschen durch einen Pfropfen im Milchgang oder durch ein die Öffnung blockierendes Häutchen verursacht wird, die Behandlung ist die gleiche. Sie sollten warme Kompressen auflegen, um das Bläschen zu erweichen und dann sofort das Baby an die Brust anlegen oder ausstreichen und pumpen. Die Hitze führt dazu, dass sich der Milchgang leicht ausdehnt, so dass er für den Pfropfen durchgängig werden kann. Liegt die Ursache des Problems in einem Häutchen über dem Milchgang, wird dieses sich durch die Hitze ausdehnen und dünner werden.
Sobald Wärme angewendet wurde, wird der Milchspendereflex zusammen mit der Saugtätigkeit des Babys oder der Pumpe in den meisten Fällen ausreichen, um das Bläschen zu öffnen. Danach können die für wunde Brustwarzen empfohlenen Maßnahmen dabei helfen, die Heilung zu beschleunigen.
Wenn die oben beschriebene Behandlung keine schnelle Erleichterung bringt, reicht meist eine einmalige Öffnung des Bläschens mit einer Kanüle (bitte mit dem Arzt besprechen).
Wichtig ist, dass beim Auftreten dieses Problems möglichst bald reagiert wird, um einen Milchstau und ev. daraus resultierende Probleme zu vermeiden. Zusätzlich sollte auf eine möglichst korrekte Stillhaltung und richtiges Anlegengeachtet werden.
Die Theorien über die Entstehung solcher Bläschen sind nicht ganz einheitlich, doch es könnte sein, dass der epidermale Wachstumsfaktor eine Rolle spielt. Es gibt einen ziemlich deutlichen Zusammenhang zwischen dem Auftreten von solchen Bläschen und Stress und deshalb ist es ganz wichtig, dass Du versuchst, Stress und Belastungen so weit wie irgend möglich zu reduzieren.
Ich hoffe, ich konnte ein wenig weiterhelfen.
Liebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 05.12.2022