Ich möchte so gern wieder voll stillen

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Ich möchte so gern wieder voll stillen

Hallo, Mein Sohn wurde am 1.01. Geboren und ist knapp 10 Wochen alt... Die ersten 2 Wochen hat er gut zugenommen, dann wurde es immer etwas weniger, dafür hat er unheimlich an Länge zugelegt, was wir (meine Hebamme und ich) als Grund gesehen haben für die geringe Zunahme. Da er noch stark gelb im Gesicht war (aber Augen nicht mehr) sollte ich beim Kinderarzt nochmal Blut abnehmen lassen und einen Ultraschall machen lassen. Bei der U3 wurde Bili (Krankenhaus 167, U3 139) kontrolliert, Ultraschall konnte die Kinderärztin keine Galle finden da Magen Darm die Sicht "versperrten. Nach 6 1/2 Wochen hat mein Sohn dann abgenommen und ich holte mir eine stillWaage, da musste ich feststellen das ich nur zwischen 40 und 60ml stille... Meine Hebamme schickte mich dann in die KinderKlinik, wo der Arzt mir sagte ich muss dringend zufüttern, er fand auch keine Galle worauf hin er mich nochmal 2 tage später eimbestellte kurz vor der nächsten Nahrung, da hatte ich dann zugefüttert und mein Sohn nahm 230 g zu. Der Arzt konnte eine kleine Galle finden und sagute ich solle zum Kinderarzt nochmal schauen lassen und Blut abnehmen lassen... Wir 2 tage später zum Kinderarzt (ich entwickelte dann eine stressgastritis und konnte kaum noch was essen und fühlte mich "gelehmt" ) BlutwerTe sind dann gut gesunken aber dennoch erhöht gewesen und wieder nur eine kleine Galle zu sehen... Für 2 Wochen später wieder Termin zur Blutentnahme. Während den 2 Wochen habe ich meine Hebamme gefragt ob ich mich besser fühlen könnte wenn ich abstille, sie meinte ja das könnte sein und erklärte mir wie ich es am besten machen soll... Dann habe ich am Mittwoch mein Sohn das letzte mal an der BruSt gehabt... Ich fing dann wieder an "normal" zu essen... Aber wohl gefühlt habe ich mich nicht mit der Flasche geben... und am Sonntag hab ich ihn wieder angelegt und Glückshormone empfunden... Seitdem versuche ich meine Brust wieder in Schwung zu bekommen, mit bockshornklee kapseln, gesundem ,milchbildenden essen und Getränken (Tipps aus dem Netz) mehrmals täglich 15minuten abpumpen und seit Freitag Nachmittag hab ich ein Brusternährungsset... Leider mit nur mäßigEM erfolg... Bin ich zu ungeduldig, habe ich eine Chance es noch voran zu treiben oder ist es Energieverschwendung, es ist nämlich ziemlich deprimierend... Er schläft immer ein und es ist fast aussichtslos ihn kontinuierlich zum trinken zu animieren... FLasche geht da wesentlich besser (Avent die gut kompatibel sind mit stillen) Mein Sohn wiegt jetzt 5300g und trinkt 20 bis 30ml aus der Brust und 180 bis 200ml aus der Flasche, beim abpumpen Vormittags hab ich 40 ml schon rausbekommen nachmittag ist es noch weniger... Am letzten Donnerstag waren wir auch wieder beim kimderarzt diesmal konnte sie die Galle gut sehen und Werte sind weiter rückläufig in 2 Wochen wieder kontrolle der Werte... Und mein Sohn hat irgendwie nie ein hungergefühl er zieht das schlafen immer vor... Ich möchte gerne wissen was kann ich erwarten in bezug aufs Stillen, kann ich was tun um es zu beschleunigen? LG und vielen lieben Dank schonmal im voraus...

von Filou86 am 11.03.2019, 07:32



Antwort auf: Ich möchte so gern wieder voll stillen

Liebe Filou86, man kann eine Faustregel aufstellen, dass ungefähr eine Woche pro Monat, der nicht mehr gestillt wurde, plus eine zusätzliche Woche gerechnet werden muss, um wieder eine ausreichende Milchmenge zu bilden. Allerdings gibt es keine Garantien. Das grundlegende Vorgehen bei einer Relaktation und auch der induzierten Laktation besteht darin, das Baby dazu zu bringen so oft wie möglich an der Brust zu saugen. Dadurch werden die Brüste (wieder) zur Milchbildung angeregt. Ein ähnlicher Effekt lässt sich auch mit einer guten Milchpumpe erreichen. Häufig ist auch zusätzliches Pumpen neben dem Anlegen des Kindes sinnvoll, um die Milchproduktion zu steigern. In manchen Fällen wird die Relaktation bzw. induzierte Laktation zusätzlich mit Medikamenten unterstützt. In den Ländern der dritten Welt, wird meist ohne Medikamente vorgegangen und die Ergebnisse sind dennoch fast immer besser als bei uns. Gut beschrieben wird der Vorgang der Relaktation in dem Buch „Stillen eines Adoptivkindes und Relaktation“ von Elizabeth Hormann (ISBN 3 932022 02 5), das im Buchhandel oder bei La Leche Liga Deutschland und bei jeder LLL Stillberaterin erhältlich ist. Allerdings verlangt eine Relaktation sehr viel Durchhaltevermögen und möglichst die Unterstützung einer darin erfahrenen Stillberaterin. Eine wesentliche Rolle spielt auch das Kind, das die Brust (wieder) annehmen muss. Die Kollegin kann Ihnen dann bei Bedarf Tipps zum korrekten Anlegen geben, kann Ihnen erklären, woran Sie erkennen, ob Ihr Kind korrekt saugt und Ihnen überhaupt gezielte Hinweise geben. Im direkten Kontakt lassen sich viele Fragen viel besser klären. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 11.03.2019



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