Frage: Kann ich wieder voll stillen?

Huhu, Ich hab nun in so vielen Foren nach hilfr gesucht und hab auch einiges an Tipps gefunden die "uns" weiter geholfen haben. Also einmal vorab: Meine Tochter ,7 Wochen, ist per kaiserschnitt gekommen und wir haben 2 Tage versucht zu stillen. Da sie meine nippel komplett wund gemacht hat, habe ich die eine Nacht mit pre angefangen im KH. Und meine Milch abgepumpt damit sich meine brust erst mal erholt. Sie hat dann meine Milch bekommen. Nun ja. Hier zuhause wollte das alles nicht mit dem stillen und es war einfach total viel stress da ich keine erfahrung hatte und schlechte beratung im KH. Sie haben mir die kleine immer brutal an die brsut gedrückt. Darauf hin hab ich abgestillt. 2 Tage Milch ausgestrichen und dann kam auch keine weitere Milch. Nur beim drücken die Reste. Naja jetzt bin ich seit 2 Wochen dabei Sie immer wieder anzulegen weil sie meine brust gar nicht mehr wollte. Meine Hebamme hatte mir ein BES gegeben was ich nun seit 1ner Woche benutze und gelegentlich dazu Pumpe. Allerdings wenn ich an meiner brust drücke kommt immer viel Milch. Auch so ein strahl. Aber mit der handpumpe kommt fast gar nichts nur ne kleine fütze und mit der elektrischen und nur ne fütze von einem Esslöffel. Nun die frage- wird das noch mehr? Nachts gebe ich ihr meist die Flasche und tagsüber immer BES an der brust und danach flasche wenn sie noch Hunger hat. Sie hängt oft 1 Stunde an meiner brust trinkt 60ml und will dann trotzdem noch essen aber meine brust nicht mehr. Ich hoffe man kann mir noch ein paar Tipps geben. Zusätzlich hab ich auch sehr stark mit meiner periode zu kämpfen wenn das irgendwelche Nachteile hat beim stillen. Vielen lieben dank

von Hina97 am 27.04.2023, 23:00



Antwort auf: Kann ich wieder voll stillen?

Liebe Hina97, das Saugen an einem künstlichen Sauger unterscheidet sich grundlegend vom Saugen an der Brust. Der künstliche Sauger ist bereits vorgeformt und relativ steif. Die Brust ist weich und nachgiebig. Ein Schnuller kann in den geschlossenen Mund eines Babys gesteckt werden. Um die Brust zu erfassen, muss das Baby den Mund weit öffnen, die Brustwarze reicht dann weit nach hinten in den Mund, wo die Bewegungen des Kiefers und der Zunge nicht stören. Auch die Bewegungsmuster der Muskeln von Mund, Gesicht und Zunge, sind am künstlichen Sauger ganz anders, als an der Brust. Mit der Saugtechnik, die das Baby beim Trinken an einem Flaschensauger oder beim Nuckeln an einem Beruhigungssauger anwendet, kann es kaum Milch aus der Brust bekommen. Ein Baby, das mit der Flasche gefüttert wurde, hat einen sofort einsetzenden, gleichmäßigen Milchfluss kennengelernt. An der Brust reagiert es dann frustriert, weil nicht der von ihm erwartete, sofortige und stetige Milchfluss einsetzt. Du solltest deshalb zunächst auf künstliche Sauger und Flasche verzichten und eine alternative Zufütterungsmethode wählen. Welche Pumpe verwendest du denn und wie oft in 24 Stunden pumpst du ab? Der Schlüssel zum erfolgreichen Abpumpen ist das Auslösen des Milchspendereflexes. Um den Milchspendereflex anzuregen hilft es, wenn die Frau sich in eine angenehme Umgebung zurückziehen kann, in der sie so wenig wie möglich gestört wird und sich entspannen kann. Wärmeanwendungen und Massage der Brust stimulieren den Milchspendereflex ebenfalls. Es hat sich bewährt, nach dem Schema 7 Minuten pumpen unterbrechen zum Massieren der Brust 5 Minuten pumpen massieren der Brust 3 Minuten pumpen, vorzugehen. Eine Brustmassage kann auch dazu beitragen den Fettgehalt der abgepumpten Milch erhöhen. Die besten Erfahrungen habe ich mit vollautomatischen, elektrischen Pumpen mit Doppelpumpset gemacht. Diese Pumpen sind von den Firmen Medela und Ardo erhältlich und können auch in Apotheken und Sanitätshäusern ausgeliehen werden. Da eine Pumpe nicht die gleichen Gefühle auslöst wie ein Baby, musst du wie oben schon erwähnt vor allem anfangs deinen Milchspendereflex anregen. Dazu kannst du einige der folgenden Methoden der physischen und psychischen Stimulation einsetzen: Abpumpen in einer vertrauten und angenehmen Umgebung, vielleicht immer am gleichen Platz, im gleichen bequemen Sessel (ideal wäre ein Stuhl, der deine Arme in einer bequemen Haltung stützt und es dir ermöglicht den ganzen Körper zu entspannen).

 Störungen so gering wie möglich halten. Du solltest z.B. das Telefon aushängen, etwas entspannende Musik anschalten und alles was du brauchen könntest bei der Hand haben. Dazu können ein Glas Wasser oder Saft, ein gesunder Imbiss oder etwas zu lesen gehören.

 Einhalten eines Rituals vor dem Abpumpen. Das Einhalten eines bestimmten Ablaufs vor dem Abpumpen, kann deinen Milchspendereflex anregen und auch als psychologischer Auslöser dafür wirken. Einige der folgenden Vorschläge können eventuell auch dir helfen:

 o Wärmeanwendungen auf den Brüsten, entweder trocken oder feucht. Dazu können feuchte, warme Kompressen oder ein Heizkissen verwendet werden, oder aber du duschst warm.

 o Da Wärme entspannend wirkt, solltest du dir eine Decke oder eine Jacke über die Schultern legen, oder dich in die Nähe einer Heizquelle setzen.

 o Sanfte Brustmassage, entweder in der Dusche oder direkt vor dem Abpumpen. Das hilft besonders dann, wenn du angespannt bist.

 o Brustwarzenstimulation, durch sanftes Reiben oder Rollen der Brustwarzen.

 o Fünf Minuten Entspannung. Die Anwendung der Atemübungen aus der Geburtsvorbereitung oder einfach nur ruhiges Dasitzen und sich dabei etwas Angenehmes vorstellen (einen warmen Sandstrand mit Wellen, die ans Ufer plätschern, ein Gebirgsbach oder eine tropische Brise).

 Das Abpumpen mehrmals unterbrechen um die Brust zu massieren. Es sollte möglich sein, den Milchspendereflex mehrfach stimulieren, indem du das Abpumpen nach etwa zehn Minuten unterbrichst, deine Brust massierst und dann wieder pumpst. (Bei der La Leche Liga Deutschland kannst du das Infoblatt "Die Marmet Methode" über das Handausstreichen und Massieren der Brust bestellen)


 Iss genügend und ausgewogen (ausreichend kohlenhydrathaltige Nahrung) und trinke entsprechend deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme wirkt sich nicht positiv auf die Milchmenge aus. Viel trinken mach NICHT viel Milch, im Gegenteil. Solange du dich nicht ausgedörrt fühlst, dein Urin hell ist und du keine Verstopfung bekommest, trinkst du genug. Es gibt keinen wirklichen Beweis für die Wirksamkeit von Milchbildungstees. Wenn du Milchbildungstee trinken willst, dann bitte nicht mehr als zwei bis drei Tassen täglich, mehr kann Bauchprobleme beim Kind verursachen. 

 Ich wünsche dir und deinem Baby alles Gute und bin jederzeit für dich da, wenn du Fragen hast. Liebe Grüße
 Biggi

von Biggi Welter am 28.04.2023



Antwort auf: Kann ich wieder voll stillen?

Huhu, Viele lieben dank für die ausführliche Antwort und Erklärung. Das macht natürlich auch alles Sinn. Ich werde mal gucken in wie weit ich deine ganzen Tipps annehmen kann. Problem ist- mit der Hand kommt recht viel Milch. Mit der tragbaren elektrischen Doppelpumpe nur sehr wenig. Meine Maus nuckelt auch ohne BES sehr gut an meiner brust mittlerweile. Schlucken tut sie dann zwar nur die ersten 3 Züge gut und dann so alles 5-8 aber es bringt ja wohl ein wenig. Ich werde dran bleiben und bei Fragen mich noch mal bei dir melden. Hab vielen Dank

von Hina97 am 28.04.2023, 14:01



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