Hartnäckiges Milchbläschen der anderen Art

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Hartnäckiges Milchbläschen der anderen Art

Liebe Biggi, du hast mir hier schon häufiger bei Stillproblemen geholfen, daher hoffe ich nun wieder auf einen guten Rat. Ich habe hin und wieder Milchbläschen. Bisher haben nur die wenigstens einen Milchstau verursacht. In der Regel gehen sie nach ein paar Mal stillen kaputt und in den darauffolgenden Tagen werden die restlichen noch „rumhängenden Hautfetzen“ beim stillen abgetragen. Nun bin ich gerade dabei abzustillen (Baby lehnt zunehmend die Brust ab, ich leide oft unter Milchstaus und meine Angststörung sorgt dafür, dass ich fast vor jedem stillen Angst habe aufgrund der unendlich vielen „Milchstaus“ die ich schon hatte und der Angst, dass wieder einer kommt. Vielleicht erinnerst du dich an dieser Stelle an mich) und seit Wochen macht mir immer das gleiche Milchbläschen zu schaffen. Die herkömmlichen Methoden haben es teilweise noch verschlimmert, auch aufstechen beim Arzt ist sinnlos. Wieso? Ich versuche es zu beschreiben. Vor ca. 7 Wochen hatte ich mal wieder ein Milchbläschen, was jedoch keine Probleme gemacht hat. Wie üblich ist es kaputt gegangen und nach und nach haben sich Hautfetzen gelöst. Allerdings ist in einem Eck ein Stück übrig geblieben, also ein kleines Stück Haut, dass noch an zwei Seiten festgewachsen war. Auch das hat nicht gestört. Allerdings hat sich der Bläschenrest irgendwann wieder vergrößert und ich hatte einen Milchstau. Allerdings nicht, weil das Bläschen über eine „Milchdüse“ gewachsen ist, sondern weil der Rand des Bläschens anscheinend genau dort entspringt, bzw. die Haut die immer wieder neu nachwächst. Sprich, diese betroffene Düse liegt außerhalb, weshalb aufstechen damals auch kein Sinn gemacht hätte. Meine Hebamme hat mir außerdem ziemliche Angst gemacht was Infektionen angeht, wenn das Bläschen eröffnet wird. Das Ganze hat sich dann wieder abgelöst und wieder blieb der Hautrest in diesem einen berüchtigten Eck. Dies wiederholt sich seitdem immer wieder, es wächst nach und verursacht vorübergehend dabei auch manchmal einen hartnäckigen „Milchstau“. In Anführungszeichen, weil es nicht komplett dicht ist, sondern noch „ausstreichbar“ ist. Ich habe das Bläschen bereits eingeweicht in Öl, mal in Lecithin, einfach nur warmes Wasser… aber das machte es noch schlimmer. Denn wenn ich es einweiche quillt die Haut auf und verschließt die Düse mehr oder weniger komplett. Lasse ich die Haut komplett trocken, kann ich die meiste Zeit problemlos stillen. Bisher konnte ich auch zumindest immer mit der Hand mal mehr mal weniger gut ausstreichen, wenn die Düse blockiert war. Dabei drücke ich die Brustwarze nämlich an einer Stelle etwas, sodass das über die Düse ragende Stück Haut zur Seite gedrückt wird und der Strahl rauskann. Beim Stillen funktioniert das dann nicht, denn da drückt ja niemand das Häutchen zur Seite. Ich halte die Brust aber akutell noch für zu gut, als dass ich plötzlich nur noch ausstreichen könnte. Oder geht das? Ich möchte die Seite sowieso schnell abstillen, möchte aber aufgrund meiner Vorgeschichte nicht unnötig weitere Staus riskieren und es zu schnell machen. Die andere Seite stille ich auch ab, aber die kann sich ruhig noch Zeit lassen. Aktuell wird die schlechte Milchbläschenseite noch 3 mal gestillt, die gute 5mal. Außerdem ist die gute wirklich noch deutlich besser und soll dem Kleinen noch etwas erhalten bleiben. Gibt es noch eine alternative Methode das Milchbläschen loszuwerden? Aufgrund des beschriebenen erkennst du vielleicht das aufstechen (da Bläschen nicht über dem Gang) wenig Sinn macht und das einweichen kontraproduktiv war. Außerdem habe ich Angst es unnötig aufzustechen und eine Infektion zu bekommen, wenn es vermutlich nichts bringt und außerdem sowieso innerhalb von 1 bis 2 Tagen wieder alles problemlos klappt. Während dieser Tage streiche ich den Rest aus, den der Kleine nicht rausgesaugt bekommt. Gibt es irgendein Mittel das man da draufschmieren kann, sodass sich das auflöst? Vermutlich nicht, wäre ja ein Wundermittel :-D Lecithin nehme ich regelmäßig ein, da ich auch mit Fettpfropfen zu kämpfen habe. Diese haben sich seit der Einnahme deutlich reduziert. Da ich noch ein 2,5 Jähriges Kleinkind habe und zudem leider psychische Probleme habe (Angststörung, Hypochondrie), ist bei mir Entspannung und Ruhe schwierig einzuhalten. Im Prinzip habe ich das Problem ja weitestgehend im Griff, da ich ja immerhin noch mit der Hand die Milch halbwegs gut rausbekomme, aber auch nicht immer optimal. Das belastendste an der ganzen Sache ist, dass ich immer totale Angst hab, dass es diesmal komplett dicht macht oder ich eine schlimme Entzündung/Abszess bekomme weil es diesmal schlimmer ist. Es ist also vor allem eine psychische Belastung, aufgrund der Angst. Der Kleine lehnt nämlich vor allem die schlechtere Seite ab, fließt sie aufgrund des Bläschens dann noch schlechter, gibt er schnell frustriert auf. Oft sitze ich an so einem Abend stundenlang da und „doktere“ an der Brust rum. Sprich Baby, Pumpe, Handpumpe, Ausstreichen… bis ich die Brust als gut befinde. Falls nur noch ausstreichen für diese Seite ok wäre, hätte ich noch eine Frage. Die besagte Düse, die schwer abfließt ist für ein bestimmes Brustarreal zuständig. In diesem bilden sich dann auch Verhärtungen, die ich allerdings durch ausstreichen deutlich kleiner und weicher bekomme, manche sogar ganz weg. Die restlichen Überbleibsel davon verschwinden dann erst wieder, wenn der Kleine mal ordentlich dran trinken konnte, weil die Düse wieder komplett freiliegt. Ich habe das Gefühl, sie ist meist nur in der „Entstehungsphase“ des Bläschens blockiert. Ist das Bläschen dann da, geht es wieder, genauso wenn es dann wieder kleiner wird. Sollte ich nun nur noch ausstreichen, ist es schlimm wenn leichte Verhärtungen bleiben? Die sind wirklich nur etwas fester als der Rest der Brust. Vielleicht ist die Beschreibung „fest“ besser als „hart“. Kann dieser Rest von der Brust resorbiert werden? Da ich ja eh abstillen möchte? Und nach ein paar Tagen wäre der Spuk vorbei? Bitte entschuldige vielmals diese überaus lange Nachricht. Aber ich bin etwas verzweifelt. Ich hoffe du verstehst was ich genau meine, also WIE genau das Bläschen Probleme macht. Eben nicht auf die klassische Weise. Wie gesagt diese herkömmlichen Tricks habe ich durch: anwärmen, einweichen, Stillen, Lecithin nehmen, Öl…Eigentlich alles was auch du als Standardvorgehen in diesem Forum vorschlägst. LG und ENTSCHULDIGUNG! PS: Wenn man einen Milchstau hat, soll man viel stillen. Was macht man, wenn es beim abstillen passiert? Da wäre viel stillen ja blöd oder?

von Schwangere123 am 15.02.2022, 20:02



Antwort auf: Hartnäckiges Milchbläschen der anderen Art

Liebe Schwangere123, auch beim Abstillen kann man oft stillen, aber immer nur kurz. So wird die Milchproduktion nicht weiter angeregt, aber ein Milchstau vermieden. Leider kann ich dir keine weiteren Tipps zu den Bläschen geben, da du schon alles versucht hast. Hat sich eine Kollegin vor Ort einmal die Brust angesehen? Warst Du einmal beim Hautarzt? Vielleicht kann dieser dir etwas zum Desinfizieren geben und evtl. auch etwas für die Haut. Nimmst Du zusätzlich Vitamin C? Ich glaube nicht, dass es am Saugverhalten deines Kindes liegt, dass Du Probleme mit den Bläschen hast. Die Theorien über die Entstehung solcher Bläschen sind nicht ganz einheitlich, doch es könnte sein, dass der epidermale Wachstumsfaktor eine Rolle spielt. Es gibt einen ziemlich deutlichen Zusammenhang zwischen dem Auftreten von solchen Bläschen und Stress und deshalb ist es ganz wichtig, dass Du versuchst, Stress und Belastungen so weit wie irgend möglich zu reduzieren. Hast Du jemanden, der dir hilft, deine Ängste zu bewältigen? Du weißt schon, dass es auch stillverträgliche angstlösende Mittel gibt? Es tut mir so leid, dass ich aus der Ferne nicht mehr dazu sagen kann, bitte wende dich doch an eine erfahrene IBCLC Beraterin (www-bdl-stillen.de). Ganz ganz liebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 15.02.2022



Antwort auf: Hartnäckiges Milchbläschen der anderen Art

ERGÄNZUNG! Ich habe gehört Milchbläschen entstehen manchmal auch durch ein hohes Saugvakuum. Stimmt das? Mein Sohn saugt stark, vor allem an der schlechten Brust. Er ist ziemlich gierig. Die gute Seite, die fast von alleine fließt, trinkt er sanfter und hier ist auch schon seit 2 Monaten kein Bläschen mehr gewesen!

von Schwangere123 am 15.02.2022, 20:05



Antwort auf: Hartnäckiges Milchbläschen der anderen Art

Hallo Biggi, Schade, aber trotzdem Danke! Meine nächste Therapie startet bald, aber es wird dauern bis diese anschlägt. Vitamin C ist in meinen Stillvitaminen enthalten. Meine Hebamme hat meine Brust schon öfters gesehen, es waren bisher eindeutig immer Milchbläschen oder Fettpfropfen für die Staus verantwortlich, daher auch das Lecithin. Wärst du so lieb und könntest noch auf diese Frage eingehen: "Falls nur noch ausstreichen für diese Seite ok wäre, hätte ich noch eine Frage. Die besagte Düse, die schwer abfließt ist für ein bestimmtes Brustarreal zuständig. In diesem bilden sich dann auch Verhärtungen, die ich allerdings durch ausstreichen deutlich kleiner und weicher bekomme, manche sogar ganz weg. Die restlichen Überbleibsel davon verschwinden meist dann erst wieder, wenn der Kleine mal ordentlich dran trinken konnte, weil die Düse wieder komplett freiliegt. Sollte ich nun nur noch ausstreichen, ist es schlimm wenn leichte Verhärtungen bleiben? Die sind wirklich nur etwas fester als der Rest der sonst weichen Brust. Kann dieser Rest von der Brust resorbiert werden?" LG

von Schwangere123 am 15.02.2022, 21:25



Antwort auf: Hartnäckiges Milchbläschen der anderen Art

Liebe Schwangere123, ohne die Brust zu sehen, kann ich nicht viel dazu sagen, ich würde allerdings schon versuchen, die Verhärtungen vorsichtig zu lösen. Gute Nacht Biggi

von Biggi Welter am 15.02.2022



Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

Milchbläschen / Entzündung

Hallo Frau Welters, Ich stille meinen Sohn nun seit 14 Monaten. An einer Brust habe ich öfter Milchbläschen auf der Brustwarze. Dahinter staut sich manchmal die Milch sodass harte Stellen in der Brust entstehen. Diese gehen wirklich nur dann weg wenn ich mit einer (abgekochten) Nadel vorsichtig das Milchbläschen öffne und danach gleich stille. I...


Abstillen Milchbläschen

Hallo! Ich stille gerade meine 11 Monate Tochter ab. Seit 3-4 Tagen habe ich komplett abgestillt, also sie hat nichts mehr getrunken. Jetzt spannt die Brust und sieht so voll aus, dass ich etwas Milch abgestrichen habe. Dabei sind viele kleine Milchbläschen, also so kleine weiße Körner rausgekommen. Verstopft es meine Gänge und ist das schädlich...


Pflege geöffnetes Milchbläschen

Guten Tag, Ich hatte die letzten Tage ein kleines Milchbläschen, dass jetzt beim Stillen endlich aufgegangen is. Allerdings ist die Haut an der Stelle jetzt richtig offen und geht auch beim stillen jedes Mal wieder auf... Kann/soll ich die Brust mit etwas anderem als Lanolin pflegen? Abgesehen davon, dass es doch recht schmerzhaft ist, habe ich ...


Milchbläschen

Hallo, ich habe seit gestern Abend beim Stillen (Tochter ist 4 Monate alt) ein Ziehen in der linken Brustwarze. Dachte erst, es würde an der aktuellen Stillfrequenz liegen. Heute morgen habe ich aber gesehen, dass dort ein weißgelber Punkt ist, wenn ich die Brustwarze zusammendrücke, kommt er etwas vor uns man sieht es besser. Nun habe ich geles...


Viele Milchbläschen auf einmal?

Hallo, Mein Sohn ist 6 Wochen alt, ich stille ihn voll. Nun habe ich seit über zwei Wochen mit Milchstau und darauf folgender Mastitis und starken Schmerzen zu kämpfen. Mittlerweile hat mir der Gynäkologe bereits das zweite Antibiotikum verordnet. Zeitweise ging Stillen nur noch mit Schmerzmitteln, jetzt überlege ich es auf der betroffenen Seit...


Milchbläschen und Milchstau seit Wochen

Hallo liebe Biggi, langsam weiß ich nicht mehr weiter. Meine Hebamme und mein Frauenarzt sind mir keine Hilfe mehr... Seit über 6 Wochen habe ich ein Milchbläschen. Es versperrt mir wohl einen Ausgang, denn ich habe seitdem ständig Milchstau. Mal mehr mal weniger. Meistens geht das Milchbläschen nach dem Stillen auf, wenn ich danach drüc...


Milchbläschen wächst ständig zu und blockiert Milchgang

Hallo Biggi, ich stille mein fast 7 Monate altes Baby voll. seit 2 Monaten habe ich das selbe wiederkehrende Problem. Ein Milchbläschen, das mir immer wieder zuwächst und Stau verursacht. Deine bisherigen Tipps habe ich beherzigt (feuchte Wärme vor dem Stillen, richtige Stillposition etc...) Aber das Bläschen geht nicht weg, es wächst im...


Ständig Milchbläschen

Hallo, Mein Sohn ist jetzt etwas über 12 Monate alt. Ich stille ihn nur noch nachts und abends vor dem Einschlafen. Tagsüber stille ich schon nicht mehr, seit er etwa 10 Monate alt ist. Ich hatte in der Vergangenheit viele Probleme mit Milchstau, auch Vasospasmus und zwei mal eine Brustentzündung mit Fieber. Durch die regelmäßige Einnahme von Le...


Reduzierte Milchproduktion nach Milchbläschen

Hallo Biggi, Seit ich vor zwei Wochen ein Milchbläschen hatte, scheint die Milchproduktion in der betroffenen Brust deutlich reduziert. (Das Milchbläschen ist weg und die Brust schmerzt auch nicht mehr). Schon zuvor produzierte diese Seite deutlich weniger (bein Abpumpen kam in der Regel rund die Hälfte). Nun kommt beim Abpumpen nur noch ein Dr...


Milchbläschen

Hallo liebe Biggi, seit ca 2 Wochen habe ich immer wieder ein Milchbläschen an der linken Brust. Es ist weiß aber unter der Haut der Mamille. Beim ersten Mal habe ich es aufgemacht weil ich auch schon einen Milchstau hatte. Seit dem täglich eine Lecithin Kapsel am Tag. Leider war dieses unangenehme Gefühl seither immer mal wieder da. Seit geste...