Hallo,
ich weiß ja, dass aufgetaute Milch innerh.von 24h aufgebraucht werden muss. Bezieht sich das ab dem Zeitpunkt, wo die Milch aus dem Gefrierschrank geholt wird, oder ab dann wenn sie aufgetaut ist?
Desweiteren habe ich das Problem, dass meine Tochter (3Monate) morgens nach 10-15minuten keine Lust mehr zu trinken hat. Ich biete ihr über eine 3/4 Stunden die Brust und vesuche sie zum trinken zu animieren, doch sie schaut lieber umher und lacht...
Über Tag klappt es gut( die Kleine braucht 4 Stillmahlzeiten), doch bei der Abendmahlzeit hätte sie gern mehr zu trinken.
Da das jetzt schon seit über 5 Tagen so geht, habe ich die letzten 3 Tage morgens abgepumpt.
Wenn sie dann bei der Abendmahlzeit nach einer 3/4h immer noch trinken mag, gebe ich das Fläschen mit abgepumpter Milch, welche sie direkt in einem Rutsch austrinkt.
Wie kann ich es erreichen, dass mein Körper abends mehr Milch produziert? Ich trinke über Tag mehr als 3liter Tee, etc.
Soll ich sie nachmittags mal zwischendrin anlegen, damit der Körper mehr Milch produziert?
Mitglied inaktiv - 26.01.2010, 10:23
Antwort auf:
Haltbarkeit aufgetauter Milch und Wachstumsschub
Liebe sonja2210,
aufgetaute Muttermilch kann für 24 Stunden ungeöffnet bei +4°C aufbewahrt werden.
Die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stillmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern.
Sie sollten Ihr Baby also lieber häufiger anlegen am Abend, oft ist es so, dass die Kinder zu dieser Zeit unruhig sind und oft und kurz an die Brust möchten.
Das Nervensystem eines Babys ist ständigen Reizen ausgesetzt und während des Tages sind das viel mehr Reize als in der Nacht. So ist es nicht erstaunlich, dass sich bis zum späten Nachmittag oder frühen Abend einiges aufgestaut hat und das Kind dann "über" reizt ist und sich wieder abreagieren und beruhigen muss. Dazu kommt, dass auch die Mutter nach einem langen Tag ebenfalls mehr oder weniger stark belastet und gestresst ist und sich die Gefühle und Stimmung der Mutter auf das Kind übertragen.
Ein weiterer Punkt ist der Prolaktinspiegel der Mutter. Damit Milch gebildet wird, braucht die Frau (vor allem in den ersten Wochen der Stillzeit) eine gewisse Prolaktionausschüttung, die durch das Saugen des Kindes angeregt wird. Das "Marathonstillen" am Abend sorgt dafür, dass die Prolaktinausschüttung angeregt wird und dem Kind dann im weiteren Verlauf genügend Milch zur Verfügung steht.
Ich hoffe, das jetzt verständlich erklärt zu haben.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 26.01.2010