Liebe Stillberaterin!
Ich war wieder mal bei der Mutterberatungsstelle, um mein Kind abwiegen und messen zu lassen, damit ich einen Überblick habe. Meine Tochter ist diesen Donnerstag 15 Wochen alt. Ihr Geburtsgewicht betrug 3480g mit 55cm. Nun war ich am 12.Dezember schon mal dort und da hatte sie mit 60cm 5800g nackt. Bei der gestrigen Untersuchung hatte meine Tochter gleich viel Gewicht nackt ist aber 3cm gewachsen. Nun machte mir die Ärztin dort irgendwie ein bisschen Stress und meinte dass unser Kind zu leicht sei und ich Fläschchen zufüttern soll. Meine Tochter sieht aber nicht dünn aus und ist so auch ganz toll entwickelt (greift, schaut, strampelt viel etc.) Sie wird von mir voll gestillt und trinkt im Durchschnitt 5 Mal täglich. Ihr geht es so ganz gut bis auf die gemeinen Bauchschmerzen und Blähungen die sie immer wieder mal hat. In den letzten Wochen ist es aber oft schwierig gewesen meine Kleine zu stillen, da sie oft beginnt zu saugen 2 Schlucke trinkt und dann den Mund von der Brust wegreist und schreit und dann probieren wir es noch ein paar Mal und wieder das gleiche. Ich dachte einfach immer sie hat keinen Hunger. Und eine Stunde später oder so hat sie dann normal getrunken. Also wie gesagt dies war nun des öfteren der Fall. Die Ärztin riet mir sie einfach alle 3 Stunden anzulegen. Nun das hab ich versucht aber sie macht dann wieder 2 Schlucke und reist sofort ihren Mund weg und kreischt. Dann probier ichs wieder. Das gleiche. Das geht nun schon die ganze Zeit so dahin, dass kaum eine Stillmahlzeit normal verläuft. Doch zwischendurch funktionierts dann wieder mal. Ich dachte auch schon daran, dass der Milchspedereflex vielleicht nicht funktioniert, da ich in letzter Zeit wenn ich mal zwischendurch bisschen für Reserve abpumpe, bemerkt habe, dass es ewig dauert bis die Mich zu rinnen beginnt(was vorher beim Abpumpen nie der Fall war) Und wenn sie rinnt, dann rinnts gut. Auch beim Stillen löse ich nun immer mit der Hand den Reflex.Hm......nun weiß ich auch nicht mehr weiter. Bin irgendwie schon etwas verzweifelt und bitte um euren Rat. Ab wann wird es den kritisch mit dem Gewicht???Muss ich wirklich ein Fläschchen dazu geben obwohl ich denke genug Milch zu haben...lg mim
von
mim2809
am 21.01.2014, 18:34
Antwort auf:
gewicht
Liebe mim,
Babys nehmen in den seltensten Fällen immer gleichmäßig zu, sondern in Schüben und sogar gelegentliche Gewichtsstillstände können vorkommen, ohne dass gleich ein Anlass zur Sorge gegeben sein muss. Vor allem Babys, die zunächst überdurchschnittlich zugenommen haben, können einen „Zunehmknick" in der Kurve haben.
Die durchschnittliche Gewichtzunahme vom vierten bis sechsten Lebensmonat beträgt pro Woche etwa 85 bis 142 g, ab sechs Monate verringert sie sich weiter auf 42 bis 85 g wöchentlich.
Zur Beurteilung der Windeln kannst Du die nassen Windeln von 24 Stunden sammeln und abwiegen und dieses Gewicht mit dem Gewicht der gleichen Menge trockener Windeln vergleichen. Es sollte ein Unterschied von etwa 300 g sein. Weitere Anzeichen für ein gut gedeihendes Kind sind eine gute Hautfarbe und Hautspannung, das Kind ist in seinen Wachphasen lebhaft und neugierig ist und entwickelt sich altersgemäß, es wächst in die Länge und sein Kopfumfang nimmt zu.
Diese Angaben aus dem "Handbuch für die Stillberatung" der La Leche Liga sollten hilfreich sein:
Nach sechs Wochen kann die Anzahl der nassen Windeln auf fünf bis
sechs (Stoff) bzw. vier bis fünf (Wegwerfwindeln) zurückgehen, aber die
Urinmenge pro Windel wird zunehmen (116 ml und mehr). Der Grund dafür
liegt im Wachstum der kindlichen Blase, die dadurch in der Lage ist, mehr
Urin zu halten. Der Urin sollte in jedem Alter blass und mildriechend sein.
Ich würde dir im Moment empfehlen, ihr eine Kalorienbombe aus Muttermilchsahne zu geben, das gibt den Kleinen meist einen wirklich guten Zunahme- und Entwicklungskick. Schau, dass du Milch ausstreichst oder abpumpst, die du in 10 ml Spritzen aufziehst und dann kopfüber in ein Glas stellst (also mit der Spitze nach unten). Lass aber ein bisschen Luft, denn die Schwerkraft wird den Kolben vielleicht etwas weiter in die Spritze drücken... Oben auf der Milch wird sich eine Fettschicht absetzen, der Muttermilchrahm. Nach ca. 2 Stunden kannst du den wässrigen unteren Teil der Milch ausdrücken und deinem Kind die verbleibende Sahne in den Mund träufeln.
Statt mit leeren Spritzen kannst du natürlich auch mit einer Tasse arbeiten, in die du die gewonnene Muttermilch gibst. Oben wird sich der fetthaltige Rahm absetzen, du kannst ihn mit einem Löffel abschöpfen und deinem Baby geben.
Wenn du das 3-4 Tage lang machst (je mehr, desto besser), wird sie ganz sicher einen Schub machen, und womöglich bessert sich dann auch ihr Appetit!!
Außerdem solltest Du Kontakt zu einer Kollegin vor Ort aufnehmen, die Euch im direkten Kontakt sehr viel besser helfen kann.
Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 21.01.2014