Li ebe Biggi,
im Dezember hatte ich dich wegen dem „Fummel-Problem“ während des Stillens um Rat gebeten und du hast mich zur Konsequenz ermutigt. Vielen Dank erstmal für deinen Rat. Es war wichtig für mich eine fachliche Meinung zu hören, dass es wirklich ok ist wenn ich sie davon abhalte.
Der zwischenzeitliche Erfolg ist vorhanden, jedoch noch ausbaufähig. Wenn sie nur zur Nahrungsaufnahme trinkt, akzeptiert sie es gut wenn ich ihr Händchen festhalte. Wenn sie jedoch überdreht oder einfach „beruhigungsbedürftig“ (kommt vor allem abends vor) ist, verzweifelt sie, wenn ich sie während dem stillen vom Finger in den Mund nehmen/an der Brustwarze rumspielen abhalte. Das tut mir dann leid und es hat sich jetzt so eine Art Kompromiss eingeschlichen, dass sie in solchen Situationen weiter oben an der Brust rumspielen darf. Seit einigen Tagen hat sie nun jedoch begonnen, wenn sie satt ist, zuzubeißen und den Kopf ruckartig wegzudrehen. Leider jedoch ohne Ankündigung, das ist das erste Sättigungsanzeichen das sie mir gibt. Das ist natürlich sehr unangenehm für mich, da sie jedoch noch keine Zähne hat noch aushaltbar (sie wird in wenigen Tagen 7 Monate alt, bleibt also vermutlich nicht mehr lange zahnlos). Früher hatte sie wenn sie nichts mehr wollte einfach abgedockt bzw aufgehört zu trinken, das beißen jetzt ist neu. Eigentlich würde ich sie gerne noch ein paar Monate weiterstillen, habe nun aber Sorge dass es mit Zähnen dann echt schmerzhaft wird. Kann es sein, dass das eine Reaktion auf die neuen „Stillregeln“ ist? Sie ist bis auf unsere neuerdings auftretenden stillprobleme eigentlich eine total süße Maus, sehr neugierig, weint kaum und lacht viel.
Gibt es eine Möglichkeit, dieser neuen Angewohnheit irgendwie entgegenzuwirken? Vielen Dank schon mal vorab für deinen Ratschlag und natürlich alles Gute fürs neue Jahr
von
Maluna
am 03.01.2022, 14:42
Antwort auf:
Erst Fingerchen im Mund, neuerdings beißen
Liebe Maluna,
auch da hilft nur absolute Konsequenz!
Babys können nicht GLEICHZEITIG an der Brust trinken und zubeißen. Aber sie können aufhören zu saugen und dann beißen.
Wenn Dein Baby beim Stillen beißt, kannst Du ihm durchaus vermitteln, dass Dir das weh tut. Ein Baby verbindet das Gefühl der Beruhigung und der Sicherheit ebenso wie das Stillen des Hungers mit seiner Mutter. Es versteht nicht, dass es der Mutter Schmerzen verursacht, wenn es seine Zähne auf ihre Brustwarze drückt. Babys beißen nicht aus Boshaftigkeit.
Sobald Dein Baby zubeißt, reiß es bitte nicht von der Brust weg, sondern ziehe es nahe an Dich heran. Wenn Du es nahe an Dich heranziehst, muss es los lassen, weil es sonst nicht mehr atmen kann. Es ist besser für Deine Brust, wenn das Baby loslässt, als wenn Du es von der Brust wegreißt.
Es gibt einige Tipps, wie man einem „bissigen" Baby das Beißen an der Brust abgewöhnen kann:
- das Baby ohne großes Aufheben von der Brust nehmen, damit es nicht versucht ist zu probieren, ob es die Mutter nochmals zusammenzucken lassen kann.
- etwas Angemessenes zum Beißen anbieten. Sobald es zu einem Biss oder einem Beinahe Biss kommt, bietest Du dem Baby einen Beißring oder ein Spielzeug an, damit es weiß, wo es seine Zähne (oder vorher eben den Gaumen) einsetzen darf.
- das Baby schnell auf den Boden legen. Einige Mütter wollen auf das Beißen
strenger reagieren. Nach ein paar Schrecksekunden für das Baby, die dem Ablegen folgen, sollte es beruhigt werden und die Rückmeldung bekommen, dass Beißen unangenehme Folgen hat.
- einen Finger in die Nähe des Mundes des Babys legen, um den Saugschluss schnell zu unterbrechen, wenn es seinen Kopf dreht. Manche Babys lieben es, die Brustwarze nicht loszulassen, wenn sie abgelenkt werden und ihren Kopf drehen. Dies kann verhindert werden, wenn die Mutter einen Finger bereithält, um den Saugschluss zu unterbrechen. Es wird nicht lange dauern, bis das Baby gelernt hat, dass sich wegdrehen bedeutet, die Brustwarze zu verlieren.
- mit dem Baby reden und ihm erklären, dass Du das Beißen nicht lustig findest (klingt vielleicht noch verfrüht bei einem Baby, aber es funktioniert vielfach tatsächlich).
Lieben Gruß
Biggi
von
Biggi Welter
am 03.01.2022